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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Glück gehabt?”, fragte Rath. “Ich mache mir weniger Sorgen wegen deines Besuchs in Windleford, wenn er und die anderen ein wachsames Auge auf dich haben.”
    “Noch … nicht”, antwortete sie mühsam. “Ich war gerade auf der Suche nach ihm, als ich auf Idrygon traf.”
    “Könntest du auch Snake mit dir nehmen?”, fragte Rath.
    Er erzählte ihr, dass der Bettlerjunge das Gebirge überquert hatte, um ihm die Nachricht von ihrer und Delyons Gefangennahme zu bringen. “Ich versuchte, ihn zu Boyd Tanner nach Prum zurückzuschicken, aber er ließ sich nicht dazu überreden.” Rath sah zu den marschierenden Kolonnen hinüber. “Dieser junge Dummkopf sagt, er will gegen die Han kämpfen. Aber ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ihm etwas passiert – oder dass ich einen Jungen seines Alters zum Mörder mache.”
    Maura erriet seine Gedanken. “Ich werde versuchen, ihn bei Sorsha und Newlyn zu lassen. Ich denke, sie können seine Hilfe auf Hoghill gut brauchen.”
    Mehr denn je sehnte sie sich danach, Sorsha zu sehen – sich ihrer ältesten Freundin anzuvertrauen und sie um ihren praktischen und liebevollen Rat zu bitten.
    “Wir sollten das lieber schnell erledigen, bevor uns noch alle davonmarschieren.” Rath winkte den nächsten Offizier zu sich und bat ihn, Anulf und Snake zu finden und Mauras Eskorte nach Windleford zusammenzustellen.
    Dann hob er sie vom Boden hoch und hielt sie mit erstaunlicher Zartheit in den Armen. “Grüße Sorsha und Newlyn von mir. Zeig ihnen, dass ich besser auf dich aufgepasst habe, als sie bei unserem Abschied von Hoghill im Frühling erwartet hatten.”
    Maura schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn mit aller Kraft. “Niemand hätte besser auf mich aufpassen können,
Aira!
Glaubst du, es wird Idrygon schockieren, wenn ich dich hier, vor den Augen deiner Truppe, küsse?”
    Wann würde sie wieder Gelegenheit haben, ihn zu küssen? Nach der plötzlichen Trennung, ihrem überstürzten Verlassen der Inseln, hatte Maura sich geschworen, keine Gelegenheit mehr zu versäumen, Rath ihre Liebe zu zeigen.
    “Schockieren?” Aus Raths breiter Brust stieg ein tiefes Lachen. “Vermutlich, aber es ist mir egal.”
    “Ich kann es nicht fassen, Mistress … ich meine, Hoheit”, sagte Anulf, als er eine Weile später an Mauras Seite nach Windleford ritt. Hinter ihm im Sattel hockte Snake. Drei Männer ritten ihnen voraus, um sie abzusichern, und zwei weitere bildeten die Nachhut. “Als ich Euch das letzte Mal sah, war ich mir nicht sicher, ob Ihr es noch eine Stunde macht, geschweige denn Wochen und Monate.”
    Im ersten Moment wusste Maura nicht, was er meinte. Dann dämmerte es ihr. “In der Mine, meint Ihr? Das war knapp. Fast hätte ich nicht überlebt.”
    “So was hatte ich noch nicht gesehen.” Anulf schüttelte den Kopf. “Da steht da so ein schmächtiges Mädchen und behauptet sich gegen einen Todesmagier und richtet dessen Kraft gegen ihn selbst. Die Luft hat buchstäblich geknistert. Wirklich, mir stellten sich die Haare auf den Armen auf.”
    Snake starrte Maura mit großen Augen an.
    “Von diesem Tag an habe ich nie mehr daran gezweifelt, dass Ihr allein die Auserkorene Königin seid, so wie Rath der Wolf es behauptete. Und als ich dann hörte, der Wartende König sei auf dem Weg, kam ich, um mich ihm anzuschließen. Als die anderen Burschen vom Bestienberg Wind davon bekamen, gab es kein Halten mehr. Alle mussten mit mir kommen.”
    Maura fühlte ihre Kehle eng werden. “Eure Unterstützung ehrt uns.”
    Anulf wurde rot. “Wenn die Frage nicht zu ungehörig ist, Hoheit, was wurde eigentlich aus Rath dem Wolf? Als ich ihn das letzte Mal sah, fuhr er zusammen mit Euch in einer Barke den Fluss hinunter. Zum Teil schlossen ich und die anderen uns der Armee des Königs an, weil wir hofften, ihn hier zu finden. Aber wir konnten keine Spur von ihm entdecken.”
    “Hat man es Euch nicht gesagt?” Maura wünschte, sie könnte Raths Kameraden die Wahrheit sagen, doch sie wagte nicht, sich Idrygon noch mehr zum Feind zu machen. “Euer Freund ist wohlauf. Ich sah und sprach ihn vor gar nicht langer Zeit.”
    Sie warf Snake einen raschen Blick zu, der ihn bat, das, was er wusste oder ahnte, für sich zu behalten.
    “Wirklich?”, rief Anulf aus. “Ich freue mich, von ihm zu hören. Was hält ihn von Eures Herrn Armee fern? Ein paar mehr wie ihn könnten wir gut brauchen.”
    “Er trägt seinen Teil zur Befreiung Umbrias bei, da könnt Ihr sicher sein”,

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