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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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bitten, hier auf meine Rückkehr zu warten. Werdet Ihr mich passieren lassen, wenn ich das tue?”
    Die Männer tuschelten miteinander und kamen rasch zu einer Antwort, die der Ladenbesitzer an Maura übermittelte. “Ihr könnt kommen, Mädchen, und willkommen zu Hause. Und wenn Langbards junger Neffe bei Eurer Eskorte ist, dann bringt ihn ruhig mit.”
    Einen Augenblick lang überlegte Maura verwirrt, wen er wohl damit meinte. Dann fiel ihr ein, dass Rath hier in Windleford ja als der naive Ralf aus Tarsh aufgetreten war. “Er … ist heute nicht mit dabei. Aber er wird sich freuen, dass Ihr ihn in guter Erinnerung habt. Gebt mir ein wenig Zeit, damit ich meinen Freunden sagen kann, was ich vorhabe. Dann komme ich zurück.”
    Anulf schüttelte den Kopf, als Maura ihm Bericht erstattete. “Nein, das werdet Ihr nicht tun, Mylady. Auf dieser Seite hier mag der Fluss die Gefahr vom Dorf fernhalten. Aber wer weiß, ob nicht vielleicht jemand von Norden her angreift? Wenn das passiert während wir uns auf dieser Flussseite die Füße im Wasser kühlen, dann habe ich einen Wolf im Nacken, der mich durchs ganze Königreich jagt.”
    Bevor sie protestieren konnte, übergab er seine Waffen einem der anderen und ritt mit erhobenen Armen auf die Brücke zu.
    Nach einem kurzen Wortwechsel kam er zurück und sah viel zufriedener aus. “Sie sind bereit, vier von uns zusammen mit der Dame hinüberzulassen, vorausgesetzt, der Rest bleibt hier und macht keinen Ärger.” Er nickte dem Größten seiner Gefährten zu. “Odger, Tobryn, ihr und der Junge kommt mit. Der Rest von euch hält die Augen offen und macht keinen Ärger, bis wir zurück sind.”
    Als sie über die Brücke nach Windleford ritten, rief Maura Master Starbow und den anderen ihren Dank zu.
    “Diese Richtung.” Sie deutete eine breite Straße hinunter, die sie durch Windleford und dann hinaus nach Hoghill führen würde.
    Sie ritten langsam, um Hühner und Kinder nicht zu erschrecken. Ein Echo ihrer alten Angst erwachte in Maura, als sie das Garnisonsgelände passierten. Obwohl die Gebäude verlassen dalagen, sah es nicht aus, als hätten die Dorfbewohner sich in ihre Nähe getraut. Als fürchteten sie, die Han könnten zurückkehren. Maura umklammerte die Zügel fester. Sie musste dafür sorgen, dass das niemals geschah.
    “Mistress Woodbury?”, rief eine junge Frau von der Schwelle ihres Hauses. “Ich hörte, Ihr kämt ins Dorf zurück. Könntet Ihr später vorbeischauen und nach meiner Jüngsten sehen? Sie hat einen Husten, der nicht weichen will.”
    “Ich werde es versuchen”, sagte Maura. In ihrem Schultergurt hatte sie nichts, was dem Kind helfen würde, aber vielleicht wuchs in ihrem alten Garten noch etwas verwildertes Sternenkraut … wenn sie es über sich bringen würde, noch einmal dorthin zu gehen.
    Als sich die Nachricht ihrer Rückkehr herumsprach, tauchten immer mehr Dorfbewohner auf, um sie zu begrüßen. Einige baten sie um ihre Hilfe als Heilerin, doch die meisten wollten ihr nur alles Gute wünschen. Es rührte Maura zu sehen, wie dankbar sie alle waren. Vielleicht war den Einwohnern Windlefords erst aufgefallen, wie sehr sie Langbard und sie brauchten, als sie beide eines Tages weg waren.
    “Na, na!”, lachte Anulf. “In dieser Gegend seid Ihr ja ein beliebtes Mädchen, Ho… äh, Mistress.”
    “Das war nicht immer so”, murmelte Maura. Am liebsten hätte sie dem Pferd die Sporen gegeben, damit es sie schneller nach Hoghill und zu Sorsha trug – der einzigen Freundin, die wirklich immer zu ihr gehalten hatte. Einige Zeit später, das Pferd hatte kaum angehalten, sprang Maura auch schon aus dem Sattel und rannte ins Haus der Swinleys.
    “Sorsha?”, rief sie. Doch niemand antwortete.
    Mit zunehmender Angst lief Maura von Zimmer zu Zimmer, doch Hoghill schien genauso verlassen wie die hanische Garnison. In ihrem Magen bildete sich ein kalter Klumpen Angst. Dann erblickte sie Sorshas Eierkorb auf dem Tisch, randvoll mit schönen, braunen Eiern.
    Sie schnupperte. Im Kessel über dem Kaminfeuer, das noch schwach brannte, köchelte ein Hammeleintopf. Maura schoss wieder nach draußen, legte die Hände wie ein Trichter um den Mund und rief: “Sorsha! Alles in Ordnung. Ich bin's nur und einige Freunde. Du kannst herauskommen!”
    Die Scheunentür flog auf, und Sorsha stürzte auf sie zu, dass die rotbraunen Locken nur so flogen. “Maura Woodbury”, keuchte sie zwischen aufgeregtem Gelächter. “Dass du … mir … so etwas … nie

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