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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Gedankengang, “Lord Idrygon ist wichtig für Euch. Na gut, ich denke, ich kann mich noch eine Weile damit zufriedengeben, im Ungewissen gelassen zu werden. Beantwortet mir nur eine Frage, wenn Ihr könnt: Der Rat wird mich doch nicht anklagen, die Erzflotte in seine Wasser gelockt zu haben?”
    “Natürlich nicht!” Maura fragte sich, wie ein Mann, der vor nichts Angst zu haben schien, sich Gedanken darüber machen konnte, was der Rat entschied oder was Idrygon verfügte. “Rath hat die Sache mit dem Sturm erklärt. Der Rat ist allerdings nicht glücklich über die Geschichte. Delyon erzählte mir, so viele gesunkene Schiffe würden die Wehrhaften Wasser für lange Zeit außer Kraft setzen, und sollten die Han das herausfinden …”
    Sie fragte sich, ob das ein weiterer Grund dafür war, dass der Rat beschlossen hatte, eine Invasion zu unterstützen. Selbst Trochard und seine Anhänger hatten zugestimmt. Nachdem die Wehrhaften Wasser nicht länger sicher waren, konnten sie es sich wohl nicht mehr leisten, die bedrohlichen Han in ihrer Nähe zu tolerieren.
    “Versteh schon, das könnte Ärger geben.” Gull machte ein ernstes Gesicht, verzog aber den Mund rasch wieder zu einem breiten Grinsen. “Trotzdem war's ein feiner Anblick, wie all die dicken Erzkähne umhergewirbelt wurden, gerade so wie die Boote aus Blättern, die ich immer in den Pfützen schwimmen ließ, als ich noch ein kleiner Junge war.”
    Sie hatte sich schnell an das Inselleben gewöhnt. Daran gewöhnt, warme Mahlzeiten an einem sauberen Tisch einzunehmen, in einem sauberen Bett in Raths Armen zu schlafen, saubere Kleider zu tragen und Wasser zum Baden zu haben. Und der kostbarste Luxus von allem: nicht ständig in Gefahr zu schweben.
    Wenn es sich doch um das Ende ihrer Reise handelte und nicht nur um die angenehme Rast auf einer langen, gewundenen Straße, die immer bergauf führte. Kurze Zeit darauf machte die Phantom in einem kleinen Hafen fest. Gull bot Maura an, sie zu ihren Verwandten zu begleiten, doch sie lehnte dankend ab. Sie war sich nicht sicher, was die Verwandten ihrer Mutter von dem auffälligen Schmuggler halten würden. Sie wünschte, Rath wäre mit ihr gekommen, doch der hatte mit Idrygon zu tun. Sie wollten alte Landkarten studieren und die Strategie der Invasion besprechen.
    Am Kai hatten sich einige Kinder versammelt, die sehen wollten, welche Besucher das Schiff brachte. Sie erinnerten Maura an die Jungen und Mädchen zu Hause in Windleford.
    “Guten Tag, Mistress”, sagte der älteste Junge, der von seinen Freunden nach vorne gestoßen wurde. “Sucht Ihr jemanden? Wir können Euch den Weg zeigen.”
    “Oh, ich danke Euch, junger Herr”, erwiderte Maura. “Ich bin gekommen, um die Familie Woodbury zu sehen.”
    Die Kinder lachten, bis der Junge sie mit einem energischen “Schscht!” zum Schweigen brachte. “Jemand Besonderen? Hier in Galene gibt es jede Menge Woodburys.” Er forderte ein kleines Mädchen auf, vorzutreten, das sein rotes Haar zu vier langen Zöpfen geflochten trug. Das schien hier Mode zu sein. “Jophie ist eine Woodbury. Quillas Mama ist eine geborene Woodbury. Die von Gath auch und meine beiden Großmütter.”
    “Wirklich?” Maura sah sich um und ein strahlendes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sich ihr eine kleine Träne ins Auge stahl. Es war das erste Mal, dass sie jemanden traf, der ihren Namen trug. “Kein Wunder, dass ihr alle so hübsch seid! Meine Mutter war Dareth Woodbury und man sagte mir, sie käme von Galene. Vielleicht könnt Ihr mich zu einem der Älteren Eurer Familie bringen, der sich womöglich noch an sie erinnert.”
    Einen Moment lang dachte der Junge nach. “Unser Haus ist nicht weit und meine Großmütter sind ganz schön schlau. Sie erzählen mir immer eine Menge Geschichten über die früheren Zeiten. Wenn irgendjemand etwas über Eure Mutter weiß, dann bestimmt sie.”
    “Fein!” Maura nahm zwei kleine Mädchen bei der Hand. “Dann bringt mich doch zu ihnen, wenn ihr so nett sein wollt.”
    Die Kinder zogen Maura einen engen Pfad hinunter, der sich durchs Dorf schlängelte und zu einem Haus führte, das aussah wie das von Idrygon, nur nicht so groß. Dichte Kletterpflanzen rankten sich die weiße Wand hinauf und der wohltuend süße Duft ihrer winzigen blauen Blüten erfüllte die Luft.
    “Großmutter Lib! Großmutter Jule!” Laut schallte die Stimme des Jungen durch den Innenhof des Hauses. “Besuch ist da!”
    “Besuch?” Eine große, schlanke

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