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Das Orakel von Margyle

Das Orakel von Margyle

Titel: Das Orakel von Margyle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Elzabans Geist in einem von ihnen zu uns zurückkehrt.” Sie verbeugte sich mit ehrlicher Hochachtung vor Rath. “Ich bitte um Verzeihung, wenn meine gedankenlose Bemerkung Euch beleidigte, Mylord. Ich fürchte, wir hier auf den Inseln sind selbstgerecht geworden in unserem Glück. Wir vergessen, wie hart es ist, dem Allgeber unter raueren Umständen zu dienen.”
    “Ich kann nicht behaupten, ihm immer gedient …”
    Bevor Rath enden konnte, warf Idrygon ihm einen warnenden Blick zu und unterbrach ihn mitten im Satz. “Ich bin sicher, dass seine Hoheit versteht, Madame. Nun, ich sehe, unser Mahl steht bereit. Wollen wir uns nicht setzen?”
    Er führte Rath zum Kopfende des langen Tisches, während seine Frau Maura zu ihrem Ehrenplatz am anderen Ende schritt. Unterwegs murmelte Idrygon: “Passt auf, was Ihr zu Verise sagt. Ohne ihre Unterstützung sind wir verloren. Überlasst mir das Reden. Ich habe gelernt, wie man sie behandeln muss.”
    Rath nickte. Noch nie im Leben hatte er sich so fehl am Platz gefühlt – wie ein Vogel, den man ins Wasser gestoßen hatte und von dem man erwartete, dass er schwamm. Oder wie ein Fisch, der in die Luft geworfen worden war, um zu fliegen oder zu sterben. Er wünschte, Maura würde neben ihm sitzen. Mit ihr an seiner Seite fühlte er sich zuversichtlicher, weil er wusste, dass sie seine dunkelsten Seiten erlebt und trotzdem den Edelmann in ihm erkannt hatte.
    Das Festmahl war eines Königs würdig, doch der König brachte kaum einen Bissen hinunter aus Angst, er könnte in Bezug auf die Tischmanieren einen schlimmen Fehler machen. Er versuchte dem Gespräch von Madame Verise und Idrygon zu folgen, aber sie hätten genauso gut eine der alten Sprachen aus Delyons Schriftrollen sprechen können, so wenig verstand er.
    Schließlich gab er auf und starrte zum Tischende, wo Maura saß und sich lachend mit dem Nachbarn zu ihrer Rechten unterhielt … Delyon. Der Bursche konnte also durchaus auch Konversation machen, wenn er den Blick gerade einmal nicht auf seine Schriftrollen gerichtet hatte. Jetzt hatte er den Blick auf Maura gerichtet. Raths Puls begann in seinen Ohren zu dröhnen. Und zwar so laut, dass er nicht bemerkte, wie Madame Verise sich von ihrem Sitz erhob, bis Idrygon ihm unter dem Tisch gegen den Fuß trat.
    Madame Verise ließ den Blick über die Gäste schweifen, bis er zuletzt an ihrem Gastgeber hängen blieb. “Ich glaube, ich spreche für alle Gäste dieses Abends, Lord Idrygon, wenn ich sage, wie überglücklich wir sind, den König und die Königin zu begrüßen, auf die wir so lange gewartet haben. Für einen Feldzug zur Befreiung des Festlandes verspreche ich Euch unsere volle Unterstützung im Rat.”
    Idrygon stand auf und erhob seinen Weinkelch. Doch bevor er einen Trinkspruch ausbringen konnte, fuhr Madame Verise fort: “Wir stellen nur zwei Bedingungen.”
    “Darf ich fragen, welche das sind?” Idrygon umklammerte den Stiel seines Kelchs so fest, dass Rath fürchtete, er könnte zerbrechen.
    “Kommt ihr nicht selbst darauf?” Ein trockenes kleines Lächeln zog einen Mundwinkel der alten Dame in die Höhe. “Wir verlangen eine anständige königliche Hochzeit und eine großartige Krönung.”
    “Einverstanden!”, schrie Idrygon, ohne sich die Mühe zu machen, Rath und Maura zu fragen. “Und jetzt einen Toast auf unsere beiden Monarchen. Mögen sie lange und siegreich regieren!”
    Rath versuchte entsprechend erfreut und würdevoll auszusehen. Ihm gefiel zwar der Gedanke, dass seine Verbindung mit Maura den Segen erhalten sollte, doch was er von einer
anständigen königlichen Hochzeit
halten sollte, war ihm nicht so klar. Und allein bei der Vorstellung von einer großartigen Krönung begann es ihn am ganzen Körper zu jucken.
    Wenige Tage später näherte sich das Schiff der Insel Galene, und Maura bekam plötzlich feuchte Hände. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie drehte sich zu Captain Gull um. “Wie lange dauert es noch, bis wir da sind? Es war nett von Euch, mich hinzubringen.”
    “Nicht mehr lange.” Gull streichelte seiner Katze den Kopf. “Ihr müsst Euch nicht bedanken. Diese Anweisungen aus Margyle – es heißt, dass wir warten sollen. Doch niemand verrät uns, was los ist. Wahrscheinlich könnt Ihr mir auch nicht weiterhelfen, ich meine, so ganz unter uns?”
    “Ich wünschte, ich könnte es.” Maura schüttelte bedauernd den Kopf. “Aber Lord Idrygon sagte, ich darf es nicht und …”
    “Und”, beendete Gull ihren

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