Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende
ohne
Zweifel jemanden ausgesucht, der ebenso verläßlich ist, wie J. Edgar Hoover. Und selbst er kontrolliert nicht die Nachrichtenredaktion einer Fernsehanstalt.«
Tanner sah den CIA-Mann an, der höflich hinter Cranstons Schreibtisch stand. Was Fassett da sagte, hatte etwas für sich. Der CIA würde gegen jemanden in seiner Position niemals mit so durchsichtiger Taktik vorgehen.
»Was soll das heißen: >eindeutig positive Identifizierung Sie wissen, wer ich bin.«
»Das soll Ihnen einen Hinweis auf die Größenordnung und die Bedeutung der Information geben, die ich Ihnen zu übermitteln befugt bin. Es handelt sich lediglich um außergewöhnliche Vorsicht, die angesichts der Bedeutung dieser Daten durchaus angemessen ist... Wußten Sie, daß im Zweiten Weltkrieg ein Schauspieler—ein Korporal in der britischen Armee, um es genau zu sagen – bei Konferenzen auf höchster Ebene die Rolle von Feldmarschall Montgomery spielte und daß sogar einige von Montgomerys Klassenkollegen aus Sandhurst das nicht bemerkten?«
Tanner griff nach der Schnur und betätigte den EIN- und AUS-Schalter. Das Gerät lief an und stoppte wieder. John Tanners Neugierde – in die sich Furcht mischte – wuchs. Er setzte sich.
»Also gut, fangen Sie an. Aber denken Sie daran, daß ich das Band jederzeit abschalten und gehen werde, wenn ich das will.«
»Ich verstehe. Das ist Ihr Recht – bis zu einem gewissen Punkt.«
»Was soll jetzt das wieder heißen? Keine Einschränkungen bitte! «
»Haben Sie Vertrauen zu mir. Sie werden verstehen.« Fassetts beruhigender Blick erfüllte seinen Zweck.
»Also gut«, sagte Tanner.
Der CIA-Mann nahm seinen Aktendeckel und klappte ihn auf. Dann setzte er das Gerät in Gang.
»Ihr voller Name ist John Raymond Tanner?«
»Falsch. Mein gesetzlicher Name ist John Tanner. Raymond ist ein reiner Taufname und ist auf meinem Geburtsschein nicht registriert.«
Fassett lächelte.
»Sehr gut.«
»Danke.« «
»Ihre gegenwärtige Adresse ist 22 Orchard Drive, Saddle Valley, New Jersey?«
,> Richtig. «
»Sie sind am 21. Mai 1924 in Springfield, Illinois, als Sohn von Lucas und Margaret Tanner geboren?«
»Ja.«
»Ihre Familie zog, als Sie sieben Jahre alt waren, nach San Mateo, Kalifornien?«
»Ja.«
»Warum?«
»Die Firma meines Vaters hat ihn nach Nord-Kalifornien versetzt. Er war Personalleiter für eine Kette von Kaufhäusern. Die Bryant Stores.«
»Bequeme Verhältnisse?«
»Einigermaßen.«
»Sind Sie auf den öffentlichen Schulen von San Mateo ausgebildet worden?«
»Nein. Ich habe an der San-Mateo-Oberschule die zweite Klasse absolviert und ging anschließend für das Abschlußjahr der Sekundarschule auf eine private Anstalt. Winston Preparatory.«
»Nach dem Abschluß haben Sie sich an der Stanford University eingetragen?«
»Ja.«
»Waren Sie Mitglied irgendwelcher Verbindungen oder Clubs?«
»Ja. Alpha-Kappa-Verbindung. Dann die Trylon News Society und noch ein paar andere, an die ich mich nicht erinnere... Fotoclub, denke ich, aber ich bin nicht dabei geblieben. An der Studentenzeitschrift habe ich auch mitgearbeitet, es dann aber aufgegeben.«
»Irgendwelche Gründe?«
Tanner sah den CIA-Mann an. »Ja. Ich hatte starke Einwände gegen die Nisei 3 -Situation. Die Gefängnislager. Die Zeitschrift hat diese Gefängnislager unterstützt. Meine Einwände bestehen immer noch.
Wieder lächelte Fassett. »Ihre Ausbildung ist unterbrochen worden?«
»Das waren die meisten Ausbildungen. Ich habe mich zum Militärdienst gemeldet.«
»Wo hat man Sie ausgebildet?«
»Fort Benning, Georgia. Infanterie.«
»Dritte Armee, vierzehnte Division?«
»Ja.«
»Sie wurden auf dem europäischen Kriegsschauplatz eingesetzt? «
»Ja.«
»Ihr höchster militärischer Rang war First Lieutenant?«
»Ja.«
»Offiziersausbildung in Fort Benning?«
»Nein. Ich bin in Frankreich im Feld befördert worden.«
»Wie ich sehe, haben Sie auch einige Auszeichnungen erhalten. «
»Das waren Belobigungen der Einheit. Bataillonsbefehle. Keine individuellen Auszeichnungen.«
»Sie waren drei Wochen lang in einem Militärhospital in St. Lô? Geht das auf eine Verwundung zurück?«
Einen Augenblick lang sah Tanner den anderen verlegen an. »Sie wissen ganz genau, daß das nicht der Fall war. In meinen Armeeakten ist kein Purple Heart«, sagte er leise.
»Würden Sie das bitte erklären?«
»Ich fiel auf der Straße nach St. Lô aus einem Jeep. Eine Hüftverrenkung. «
Beide Männer
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