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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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akzeptiert, wenn Sie alles korrekt beantwortet hätten. Aber es ist gut, zu wissen, daß Sie normal sind. In Ihrem Fall mußten wir alles auf Band haben. Und jetzt, fürchte ich, kommt der unangenehme Teil.«
    »Unangenehm, verglichen womit?« fragte Tanner.
    »Einfach unangenehm... Ich muß jetzt das Gerät einschalten. « Das tat er und griff nach einem Blatt Papier. »John Tanner, ich muß Sie davon in Kenntnis setzen, daß das, was ich im Begriff bin, mit Ihnen zu besprechen, unter den Begriff der Verschlußsache höchster Ordnung fällt. Diese Information hat keinerlei Beziehung zu Ihnen oder Ihrer Familie, was ich hiermit beschwöre. Diese Informationen an irgend jemanden preiszugeben, würde den Interessen der Regierung der Vereinigten Staaten im höchsten Maße schädlich sein. Und zwar in so hohem Maße, daß die Angehörigen oder Beauftragten der Regierung, die im Besitz dieser Information sind, nach dem National Security Akt, Titel achtzehn, Abschnitt sieben-neun-drei, unter Strafverfolgung gestellt werden könnten, sofern sie die Geheimhaltungsvorschriften verletzen. – Ist Ihnen alles, was ich bisher gesagt habe, völlig klar?«
    »Das ist es. – Aber ich bin für den Umgang mit Geheimsachen nicht überprüft worden.«
    »Das ist mir bewußt. Ich beabsichtige, Sie in drei Stufen an die wesentliche Geheiminformation heranzuführen. Am Ende von Phase eins und zwei können Sie darum bitten, dieses Interview abzubrechen, und wir können uns dann nur auf
Ihre Intelligenz und Ihre Loyalität gegenüber ihrer Regierung verlassen, daß Sie das, was Sie gehört haben, für sich behalten werden. Wenn Sie hingegen mit Stufe drei einverstanden sind, in der Ihnen Identitäten genannt werden, akzeptieren Sie dieselbe Verantwortung wie die Beauftragten der Regierung und können gemäß der National Security Akt unter Strafverfolgung gestellt werden, sofern Sie die vorerwähnten Sicherheitsvorschriften verletzen. Ist das klar, Mr. Tanner?«
    Tanner rutschte in seinem Sitz herum, ehe er antwortete. Er sah zuerst auf die sich drehenden Räder des Tonbandgerätes und blickte dann zu Fassett auf. »Das ist klar, aber ich will verdammt sein, wenn ich einverstanden bin. Sie haben kein Recht, mich unter falschen Voraussetzungen hierher zu bestellen und dann Umstände herbeizuführen, unter denen ich mich strafbar machen kann.«
    »Ich habe Sie nicht gefragt, ob Sie einverstanden sind. Nur ob Sie klar verstehen, was ich gesagt habe.«
    »Wenn das eine Drohung sein soll, können Sie zum Teufel gehen.«
    » Ich schildere Ihnen hier nur Umstände und Bedingungen. Ist das eine Bedrohung? Ist das irgend etwas anderes als das, was Sie jeden Tag mit Verträgen tun? Sie können hier jederzeit weggehen, sobald Sie sich verpflichtet haben, keine Namen preiszugeben. Ist das so unlogisch?«
    Tanner mußte zugeben, daß es das nicht war. Und außerdem mußte jetzt seine Neugierde befriedigt werden.
    »Sie haben vorher gesagt, diese Sache – was auch immer das sein mag – hat nichts mit meiner Familie zu tun? Nichts mit meiner Frau? Oder mir?«
    »Das habe ich beschworen, auf Band.« « Fassett fiel auf, daß Tanner das >Oder mir?< nachträglich hinzugesetzt hatte. Er wollte seine Frau schützen.

    »Gut, dann machen Sie weiter.«
    Fassett erhob sich aus seinem Sessel und ging auf das Fenster zu. »Übrigens, Sie brauchen nicht sitzen zu bleiben. Das sind Mikrofone mit hoher Impedanz. Miniaturisiert, natürlich. «
    »Ich werde sitzen bleiben.«
    »Wie Sie meinen. Vor einigen Jahren hörten wir Gerüchte über eine Aktion des sowjetischen NKWD, die umfangreiche nachteilige Auswirkungen auf die Wirtschaft Amerikas haben könnten, sofern etwas daraus würde. Wir versuchten, den Spuren nachzugehen, etwas darüber zu erfahren. Aber es gelang uns nicht. Es blieb bei den Gerüchten. Das Geheimnis wurde viel besser gehütet als das russische Weltraumprogramm.
    Dann lief 1966 ein ostdeutscher Abwehrbeamter über. Von ihm stammen die ersten konkreten Angaben. Er teilte uns mit, daß die ostdeutsche Abwehr Kontakte mit Agenten im Westen unterhielt – einer Zelle, besser gesagt, die nur unter der Bezeichnung Omega bekannt war. Die geographische Codebezeichnung gebe ich Ihnen gleich – oder vielleicht nicht. Das kommt in der zweiten Stufe. Das liegt bei Ihnen. Omega sollte regelmäßig Akten an die ostdeutsche Abwehr liefern. Zwei bewaffnete Kuriere flogen sie dann unter strengster Geheimhaltung nach Moskau.
    Die Funktion von Omega ist so alt wie

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