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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sprungbereit, dachte Tanner.
    »Mr. Fassett?«
    »Richtig. Kommen Sie doch bitte herein.« Statt in Cranstons Büro zurückzugehen, trat Fassett an Tanner vorbei zur Tür und versperrte sie. »Wir sollten nicht gestört werden.«
    »Warum nicht?« fragte Tanner verblüfft.
    Laurence Fassett sah sich im Zimmer um. »Ja. Ja. Ich verstehe, was Sie meinen. Kommen Sie doch bitte herein.« Fassett ging vor Tanner in Cranstons Büro. Die Vorhänge an den beiden Fenstern zur Straße waren völlig zugezogen; Cranstons Schreibtisch war ebenso leer wie der seiner Sekretärin, abgesehen von zwei Aschenbechern und einem weiteren Gegenstand. In der Mitte der freien Tischfläche stand ein kleines Wollensak-Tonbandgerät mit zwei Schnüren – eine führte vor Cranstons Stuhl, die andere vor den Stuhl vor Cranstons Schreibtisch.
    »Ist das ein Tonbandgerät?« fragte Tanner und folgte Fassett ins Büro.
    »Ja. Setzen Sie sich doch bitte.«
    John Tanner blieb stehen. Als er dann sprach, klang leise Wut aus seiner Stimme. »Nein, ich will mich nicht setzen.
Das gefällt mir nicht. Ihre Methoden sind sehr unklar, oder vielleicht auch zu klar. Wenn Sie vorhaben, irgend etwas, daß ich sage, auf Band aufzunehmen, wissen Sie ganz genau, daß ich das nicht zulassen werde, wenn nicht ein Anwalt unserer Anstalt zugegen ist.«
    Fassett stand jetzt hinter Cranstons Schreibtisch. »Das ist keine F.C.C.-Angelegenheit. Wenn ich Ihnen die Zusammenhänge erklärt haben werde, werden Sie meine – Methoden verstehen.«
    »Sie erklären das am besten sehr schnell, weil ich nämlich jetzt wieder gehen werde. Die F.C.C. hat mich gerufen, um die Kommunaleinschaltungen zu liefern, die Standard Mutual eingeplant hatte – die sind in meiner Aktentasche – und zwei Kopien unseres Antrags zu unterzeichnen, die Ihr Büro uns nicht geschickt hat. Sie haben mir erklärt, Sie würden mich mit Cranston gemeinsam empfangen. Statt dessen finde ich ein Büro, das offensichtlich nicht benutzt wird ... Ich würde sagen, Ihre Erklärung sollte sehr gut sein, sonst hören Sie nämlich binnen einer Stunde von unseren Anwälten. Und wenn das irgendeine Art Vergeltungsaktion gegen die Nachrichtenabteilung von Standard Mutual sein sollte, dann werden Sie von Küste zu Küste davon hören, das verspreche ich Ihnen.«
    »Es tut mir leid... Diese Dinge sind nie einfach.«
    »Das sollten sie auch nicht sein!«
    » Jetzt mal langsam. Cranston ist in Urlaub. Wir haben seinen Namen benutzt, weil Sie schon früher mit ihm zu tun hatten.«
    »Sie wollen sagen, Sie hätten absichtlich gelogen?«
    »Ja. Der Schlüssel, Mr. Tanner, liegt in dem Satz, den Sie gerade gebracht haben.. >Die F.C.C. hat mich gerufen<, sagten Sie, glaube ich. Darf ich Ihnen meine Legitimation zeigen? «

    Laurence Fassett griff in die Brusttasche und entnahm ihr ein kleines Plastiketui. Er hielt es über den Schreibtisch.
    Tanner klappte es auf.
    Die oberste Karte identifizierte Laurence C. Fassett als Angestellten der Central Intelligence Agency.
    Die zweite Karte enthielt eine Genehmigung für Fassett, die Anlage in McLean zu jeder Tages- oder Nachtstunde zu betreten.
    »Was soll das Ganze? Weshalb bin ich hier?« Tanner reichte Fassetts Papiere zurück.
    »Das ist der Grund für das Tonbandgerät. Lassen Sie mich erklären. Ehe ich auf unsere Angelegenheit hier eingehe, muß ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Hier sind zwei Schalter, mit denen man das Gerät abstellen kann. Einer hier bei mir, der andere dort bei Ihnen. Wenn ich Ihnen irgendwann eine Frage stellen sollte, die Sie nicht beantworten möchten, brauchen Sie nur den Schalter zu drücken, und das Gerät bleibt stehen. Andererseits – und auch das dient Ihrem Schutz—werde ich das Gerät anhalten, wenn ich der Ansicht bin, daß Sie hier Dinge sagen, die uns nichts angehen.« Fassett setzte das Gerät mit seinem Schalter in Gang, griff dann über die Schreibtischplatte nach der Schnur vor Tanners Stuhl und hielt es an.
    »Sehen Sie? Ganz einfach. Ich habe schon Hunderte solcher Interviews mitgemacht. Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen.«
    »Das klingt wie ein Verhör vor einem Verfahren, ohne daß ich einen Anwalt zur Verfügung hätte oder man mich vorgeladen hätte! Was soll das? Wenn Sie glauben, mich einschüchtern zu können, sind Sie verrückt!«
    »Das soll Sie ganz einfach eindeutig positiv identifizieren... Und Sie haben völlig recht. Wenn es unsere Absicht war, jemanden einzuschüchtern, dann haben wir uns

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