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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Vierundzwanzigstündige Überwachung. Sie werden nie weiter als fünfzig Meter entfernt sein. Nie.«
    »Jetzt weiß ich, daß Sie verrückt sind. Sie kennen Saddle Valley nicht. Fremde, die irgendwo herumlungern, werden schnell entdeckt und verjagt! Wir wären ja Zielscheiben.«
    Fassett lächelte. »Im Augenblick haben wir dreizehn Männer in Saddle Valley. Dreizehn. Es sind Bewohner Ihrer Gemeinde.«
    »Du lieber Gott!« Tanner sagte das ganz leise. »Neunzehnhundertvierundachtzig kommt immer näher, wie?«
    »Die Zeit, in der wir leben, erfordert das häufig.«
    »Ich habe keine Wahl, wie? Überhaupt keine Wahl.« Er deutete auf das Tonbandgerät und das Schriftstück daneben. »Jetzt habe ich mich doch selbst aufgehängt, oder?«

    »Ich glaube, Sie dramatisieren die Dinge schon wieder.«
    »Nein, das tue ich nicht. Ich dramatisiere überhaupt nichts ... Ich muß genau das tun, was Sie von mir wollen, oder? Ich muß ... Die einzige Alternative, die mir zur Verfügung steht, ist, zu verschwinden – und mich jagen zu lassen. Von Ihnen jagen zu lassen und – wenn Sie recht haben – von diesem Omega.«
    Fassett erwiderte Tanners Blick ohne eine Spur von Täuschung. Tanner hatte die Wahrheit gesprochen. Beide Männer wußten das.
    »Es sind nur sechs Tage. Sechs Tage aus einem ganzen Leben. « «

4.
    Montag — 20.05 Uhr
     
    Der Flug vom Dulles Airport in Washington nach Newark kam ihm unwirklich vor. Er war nicht müde. Er war erschreckt. Sein Bewußtsein huschte immer wieder von einem Bild zum anderen, und jedes schob das vorangegangene in die Ferne. Da waren die scharfen, starren Augen von Laurence Fassett über den kreisenden Spulen des Tonbandgerätes. Das Dröhnen von Fassetts Stimme, die jene endlosen Fragen stellte; und dann wurde die Stimme lauter und lauter.
    >Omega!<
    Und die Gesichter von Bernie und Leila Osterman, Dick und Ginny Tremayne, Joe und Betty Cardone.
    Das Ganze gab keinen Sinn! Er würde nach Newark kommen, und dann würde plötzlich der ganze Alptraum vorüber sein, und er würde sich dann erinnern, wie er Laurence Fassett
die Liste mit den Einschaltungen gegeben und die fehlenden Seiten der F.C.C.-Akte unterzeichnet hatte.
    Nur, daß er wußte, daß es nicht so kommen würde.
    Die einstündige Fahrt von Newark nach Saddle Valley verlief schweigend, und der Taxifahrer begriff, daß sein Fahrgast auf dem Rücksitz, der sich eine Zigarette nach der anderen anzündete und ihm keine Antwort gegeben hatte, als er ihn gefragt hatte, wie der Flug gewesen sei, Ruhe haben wollte.
     
    SADDLE VALLEY
GEGRÜNDET 1862
Willkommen
     
    Tanner starrte die Tafel an, als die Scheinwerfer des Taxis sie erfaßten. Als sie dann hinter ihm versank, konnte er nur an die Worte >Abgrund des Leders< denken.
    Unwirklich.
    Zehn Minuten später hielt das Taxi vor seinem Haus. Er stieg aus und gab dem Fahrer geistesabwesend den Betrag, den sie vereinbart hatten.
    »Danke, Mr. Tanner«, sagte der Fahrer und lehnte sich über den Sitz, um das Geld durchs Fenster in Empfang zu nehmen.
    »Was? Was haben Sie gesagt?« fragte John Tanner.
    »Ich habe gesagt: >Danke, Mr. Tanner<.«
    Tanner beugte sich hinunter und packte den Türgriff, zog die Tür mit seiner ganzen Kraft auf.
    »Woher kennen Sie meinen Namen? Sagen Sie mir, woher Sie meinen Namen kennen!«
    Der Taxifahrer konnte die Schweißtropfen sehen, die über das Gesicht seines Fahrgastes rannen, den irren Blick in den Augen des Mannes. Ein Spinner, dachte der Fahrer. Seine
linke Hand bewegte sich vorsichtig unter den Sitz. Er bewahrte dort immer ein Stück Bleirohr auf.
    »Schauen Sie, Mac«, sagte er, während seine Hand sich um das Rohr schloß, »wenn Sie nicht wollen, daß jemand Ihren Namen gebraucht, dann müssen Sie die Tafel von Ihrem Rasen nehmen.«
    Tanner trat zurück und sah über die Schulter. Auf dem Rasen war die schmiedeeiserne Laterne, eine wettersichere Sturmlampe, die an einer Kette von einer Stange hing. Und über der Lampe spiegelten sich im Licht die Worte:
     
    THE TANNERS
22 ORCHARD DRIVE
     
    Er hatte die Lampe und diese Worte tausendmal gesehen. THE TANNERS. 22 ORCHARD DRIVE . In diesem Augenblick kamen auch sie ihm unwirklich vor. Als hätte er sie noch nie zuvor gesehen.
    »Tut mir leid, Freund. Ich bin ein wenig gereizt. Ich fliege nicht gern.« Er schloß die Tür, und der Fahrer kurbelte die Scheibe hoch. Dann sagte er abgehackt:
    »Dann nehmen Sie doch den Zug, Mister. Oder gehen Sie um Himmelswillen zu Fuß!«
    Das Taxi brauste davon,

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