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Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende

Titel: Das Osterman-Wochenende - Ludlum, R: Osterman-Wochenende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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um fast fünfzig Prozent vermindert, wenn er die ganze Nacht mit jemand anderem das Bett teilte. Und da der Zweck des Ehebettes ausschließlich sexueller Natur war, hatte es keinen Sinn, den Nutzen des Schlafes zu verlieren.
    Zwei Doppelbetten waren da besser.
    Er trat zehn Minuten die Pedale seiner Fahrradmaschine
und arbeitete dann fünf Minuten mit siebeneinhalbpfündigen Hanteln. Er blickte durch das dicke Glasfenster des Dampfbades und sah, daß der Raum bereit war.
    Ein Licht über der Wanduhr blitzte auf. Das war die Türglocke. Joe hatte sich das einbauen lassen, für den Fall, daß er alleine zu Hause war und gerade trainierte.
    Die Uhr zeigte sechs Uhr einundfünfzig, viel zu früh für jemanden in Saddle Valley, um eine Türglocke zu betätigen. Er legte die zwei Hanteln auf den Boden und ging an die Sprechanlage.
    »Ja? Wer ist da?«
    »Telegramm, Mr. Cardione.«
    »Wer?«
    »Hier steht Cardione.«
    »Ich heiße Cardone.«
    »Ist das nicht elf Apple Place?«
    »Ich bin gleich da.«
    Er schaltete die Sprechanlage aus und griff sich ein Handtuch von der Stange, drapierte es um sich, als er schnell hinaus eilte. Das, was er gerade gehört hatte, gefiel ihm nicht. Er erreichte die Haustür und öffnete sie. Ein kleiner Mann in Uniform stand Gummi kauend da.
    »Warum haben Sie nicht angerufen? Es ist doch ziemlich früh, oder?«
    »Ich hatte Anweisung, es persönlich auszuliefern. Ich mußte hierher fahren, Mr. Cardione. Fast fünfzehn Meilen. Wir haben einen Vierundzwanzig-Stunden-Service.«
    Cardone unterschrieb die Quittung. »Warum fünfzehn Meilen? Western Union hat doch eine Filiale in Ridge Park.«
    »Nicht Western Union, Mister. Das ist ein Kabel-Telegramm – aus Europa.«
    Cardone riß dem Uniformierten den Umschlag aus der Hand. »Augenblick.« Er wollte nicht den Anschein erwekken,
als wäre er erregt, also ging er ganz normal ins Wohnzimmer, wo er sich erinnerte, Bettys Handtasche auf dem Flügel gesehen zu haben. Er entnahm ihr zwei Ein-Dollar-Noten und ging zur Tür zurück. »Hier bitte. Tut mir leid, daß Sie so weit fahren mußten.« Er schloß die Tür und riß den Umschlag auf.
    L’UOMO BRUNO PALIDO NON E AMICO DEL ITALIANO. GUARDA BENE VICINI DI QUESTA MANIERA. PROTECIATE PER LA FINA DELLA SETTIMANA. DA VINCI
    Cardone ging in die Küche, fand einen Bleistift neben dem Telefon und setzte sich an den Tisch. Er schrieb die Übersetzung auf die Rückseite einer Zeitschrift.
    Der hellbraune Mann ist kein Freund des Italieners. Seien Sie vorsichtig bei solchen Nachbarn. Schützen Sie sich gegen Ende der Woche. Da Vinci
    Was hatte das zu bedeuten? Was für >hellbraune Nachbarn    Plötzlich erstarrte Joe Cardone. Der hellbraune Nachbar — das konnte nur John Tanner bedeuten 4 . Am Ende der Woche – Freitag – würden die Ostermans eintreffen. Jemand in Europa riet ihm, sich vor John Tanner und dem bevorstehenden Osterman-Wochenende zu schützen.

    Er packte das Telegramm und blickte auf die Datumszeile.
    Zürich.
    Herrgott! Zürich!
    Jemand in Zürich – jemand, der sich Da Vinci nannte, jemand, der seinen wirklichen Namen kannte, der John Tanner kannte, der über die Ostermans Bescheid wußte, warnte ihn.
    Joe Cardone starrte zum Fenster hinaus auf den Rasen seines Hinterhofs. Da Vinci, Da Vinci!
    Leonardo.
    Künstler, Soldat, Kriegsarchitekt – für jeden etwas.
    Mafia!
    Herrgott! Wer?
    Die Costellanos? Die Batellas? Die Latronas, vielleicht.
    Welche der Familien hatte sich gegen ihn gewandt? Und warum ? Er war ihr Freund !
    Seine Hände zitterten, als er das Telegramm auf den Küchentisch legte. Er las es noch einmal. Jeder Satz beschwor immer gefährlicher werdende Bedeutungen herauf.
    Tanner! John Tanner hatte etwas in Erfahrung gebracht! Aber was ?
    Und warum kam die Nachricht aus Zürich? Was hatten sie mit Zürich zu tun?
    Oder die Ostermans?
    Was hatte Tanner entdeckt? Was würde er tun? – Einer der Batella-Leute hatte Tanner einmal eine Bezeichnung gegeben... Wie war sie doch?
    »Volturno!«
    Geier .
    »... kein Freund des Italieners ... Vorsichtig ... Schützen Sie sich...«
    Wie? Vor was ? Tanner würde sich ihm nicht anvertrauen. Warum sollte er?

    Er, Joe Cordone, gehörte nicht dem Syndikat an; auch keiner Famiglia . Was konnte er wissen?
    Aber >Da Vincis< Nachricht war aus der Schweiz gekommen.
    Und das ließ eine Möglichkeit offen, eine besorgniserregende Möglichkeit. Die Cosa Nostra hatte von

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