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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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noch ein Kind zu bekommen. Vergeblich. Schließlich ließen sie sich untersuchen, und es stellte sich heraus, dass Mike zeugungsunfähig war. Und dazu kam noch, dass Patrick, dein Vater, mir immer ähnlicher wurde. Juliet hat erzählt, als er älter wurde, sei es fast unerträglich gewesen. Ich habe sie angefleht, Mike zu verlassen und mit Pat zu mir nach England zu kommen, aber sie hat mir gesagt, Mike liebe sie immer noch, und sie sei es ihm schuldig zu bleiben. Es sei besser geworden, als Pat nach England ging, obwohl er ihr schrecklich gefehlt hat. Und dann ist er gefallen.«
    Jess starrt Freddy wortlos und mit Tränen in den Augen an. Er steht auf, schiebt seinen Stuhl beiseite und streckt ihr die Arme entgegen, und sie stolpert weinend in sie hinein.
    »Mir fehlt er auch«, schluchzt sie. »Ich ertrage es nicht.« Und er hält sie fest und murmelt beruhigende Worte in ihr Haar hinein. Sie spürt, wie sich der weiche Baumwollstoff eines Taschentuchs gegen ihre Wange drückt, und nimmt es dankbar an.
    »Tut mir leid«, murmelt sie. »Wirklich. Es war nur alles so ein Schock!«
    »Nichts davon ist deine Schuld«, sagt Freddy. »Arme Jess! Als Johnnie mir erzählte, dass du aufgetaucht seist, waren wir uns einig, dass wir sehr vorsichtig vorgehen mussten. Ich habe mich im Hintergrund gehalten, aber als Allererstes Juliet angerufen. Wir waren heimlich in Kontakt geblieben; schließlich wollte ich wissen, wie es zuerst Pat und dann später dir erging. Keiner von uns hat damit gerechnet, dass du einfach so auf der Bildfläche erscheinen würdest. Wir sind davon ausgegangen, dass du glücklich und gut versorgt bist. Doch als du hergekommen bist, um nach deinen Wurzeln zu suchen, habe ich einen Entschluss gefasst. Ich wollte, dass Juliet die Kontaktsperre aufhebt, die sie mir aufgezwungen hatte. Sie war bereit, darüber zu reden. Wir sind in die Staaten geflogen, ich von hier aus und sie aus Australien, und haben uns in Los Angeles getroffen, wo sie Freunde hat. Das war unsere erste Begegnung seit über vierzig Jahren.«
    Jess starrt ihn staunend an. »Du hast dich mit ihr getroffen? Du hast Juliet gesehen?«
    Er zuckt mit den Schultern. »Es war Zeit. Wir brauchten uns keine Gedanken mehr wegen Mike zu machen. Pat lebt auch nicht mehr. Jetzt mussten wir an dich denken und alles ins Reine bringen. Ich fand, dass es kein besonders großer Schock für dich sein würde. Schließlich kanntest du Mike nicht gut, und Pat betraf es nicht mehr, also habe ich ihr ordentlich Druck gemacht. Ich wollte sie überreden, mich zurück an den Tamar zu begleiten, um es dir mit mir gemeinsam zu sagen, aber sie wollte nicht. Sie ist der Meinung, für uns beide sei es zu spät, und da hat sie wohl recht, doch sie hofft, dass sie dich bald wiedersieht.«
    »Das hast du für mich getan?«
    Er lächelt betreten. »Ich vermute, ich wäre kein besonders guter Vater gewesen, Liebes, aber ich würde in unserer Beziehung gern mein Bestes geben. Juliet hat mir erlaubt, dir alles zu erzählen. Das habe ich gewollt, und ich habe es bekommen.«
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Johnnie ist vor Freude ganz aus dem Häuschen.«
    »Er hat es die ganze Zeit gewusst?«
    »Aber ja! Johnnie wusste alles. Nach dem ersten Schreck fand er, das sei eine wunderbare Gelegenheit, endlich alles in Ordnung zu bringen. Doch dann hat er sich Sorgen um Rowena gemacht. Sie benahm sich äußerst seltsam. Er hatte keine Ahnung, ob sie etwas darüber wusste.«
    »Sie hat erraten, dass Juliet eine Affäre hatte und das Baby nicht von Mike war, aber sie nahm an, es wäre Als Kind.«
    »Das hat Johnnie mir gesagt, als er mich gestern Abend angerufen hat, nachdem ihr beide geredet hattet. Für mich war es ein vollkommener Schock, dass sie überhaupt etwas gewusst hat. Die letzten Wochen waren schwierig, Liebes, doch Johnnie ist so glücklich darüber, dass ich offen mit dir reden kann! Er hasst Täuschungen und Lügen, aber wir waren uns trotzdem einig, dass ich mich zunächst heraushalten würde. Ich habe dich aus der Entfernung beobachtet.«
    »Das war so eigenartig«, sagt sie zittrig. »Als ich zum ersten Mal herkam, hatte ich gleich das Gefühl, hierher zu gehören.«
    »Und so ist es auch, Schatz. Es ist dein Zuhause. Meine Familie lebt seit Generationen hier. Du bist nach Hause gekommen, Jess.«
    Als Johnnie kommt, sitzen sie immer noch zusammen, trinken Tee und reden. Jess steht auf und tritt auf ihn zu.
    »Wir sind verwandt«, sagt sie. »Freddy hat es

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