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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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sei.
    »Am Samstagnachmittag findet ein Rugbyspiel statt«, sagte er, »und Johnnie hat vorgeschlagen, wir könnten uns alle treffen und Wills Spiel ansehen. Was meinst du? Das würde Ben und Jules doch sicher gefallen, oder?«
    Und wieder schluckte sie ihren Zorn hinunter und stimmte zu. Seine Stimme klang viel entspannter, beinahe überschäumend, und sie wollte diese Stimmung bewahren. Nachher allerdings stieg Groll in ihr auf: Warum sollte sie auf Zehenspitzen um ihn herumschleichen, die Sturmzeichen wahrnehmen und darauf reagieren, damit er glücklich war? Warum war ihr nicht der Luxus vergönnt, ihre Meinung zu sagen und Dampf abzulassen?
    An diesem Punkt ihrer Überlegungen rief Oliver an.
    »Na, spuckst du schon Feuer?«, fragte er munter – und ihr ganzer Zorn und Ärger brachen sich Bahn, sodass sie wütend über ihn herfiel.
    »Tut mir leid«, sagte sie schließlich müde. »Sorry, Ol. Jetzt hast du alles abgekriegt. Doch mal ehrlich, begreifst du, was in seinem Kopf vorgeht? Ich meine, was denkt er sich, um Himmels willen?«
    »Ich weiß, Liebchen, aber die Sache ist doch die: Er ist hier. Das hast du gewollt. Darauf hast du gebaut. Und er ist nicht gekommen, um zu sagen: ›Das war’s. Ende.‹ Hör mal, er ist sauer. Oh ja, ziemlich sauer. Als er herkam, hatte er sich ordentlich in einen selbstgerechten Zorn hineingesteigert, doch das hält er nicht lange durch, der Gute. Ich habe ihn gestern Abend in den Pub geschleppt, und heute waren wir am Tamar bei den Trehearnes, und er entspannt sich sehr schön, kommt ein bisschen runter, und – was noch wichtiger ist – er findet wieder Verbindung zu seinen Wurzeln. Redet lyrisches Zeug über den Tamar. Er ist angetan von dem Plan, uns alle zum Rugbyspiel zu treffen – ich vermute, er hat dir davon erzählt –, und ein Tag auf dem Wasser morgen wird das i-Tüpfelchen sein, um ihn wieder auf Kurs zu bringen. Wenn du danach nicht schaffst, was Frauen so anstellen, würde mich das überraschen. Ich mache mich aus dem Staub, und ihr könnt in Kates Cottage bleiben, wenn ihr wieder in Tavistock seid. Ich gebe ihm den Schlüssel.«
    Und als sie Guy dann endlich wiedersah, wusste sie, dass Oliver recht gehabt hatte. Es war gut, dass Guy Freiraum und Zeit gehabt hatte, sich vor ihrem Treffen abzuregen.
    Als er in das Hotelzimmer trat, wo sie wartete, erkannte sie bei ihm diesen entspannten, zufriedenen Ausdruck, den er im Allgemeinen nach anstrengender körperlicher Arbeit in einem Boot auf See trug. Sie stand auf und trat zwischen seine ausgestreckten Arme, und während sie ihn fest an sich drückte, flossen ihre Anspannung und ihr Groll buchstäblich aus ihr heraus. Begierde flammte in ihr auf, und am liebsten hätte sie ihn auf das Bett, das hinter ihnen stand, gezogen. Doch stattdessen ließ sie ihn einen Sekundenbruchteil, bevor er sich von ihr gelöst hätte, los und lächelte zu ihm auf.
    »Wie es aussieht, hattest du einen guten Tag.«
    Ihre Zurückhaltung wurde sofort belohnt.
    »Großartig«, sagte er. »Tut mir leid, dass ich so spät komme. Aber ehrlich, Gemma«, er schüttelte beinahe fassungslos den Kopf, »du solltest diesen Ort sehen. Gott, ich würde töten für ein Haus an diesem Fluss. Ich hatte ganz vergessen, wie schön es da unten am Tamar ist.«
    Sie ließ ihn reden, sah ihn an und verspürte eine tiefe Zuneigung zu ihm. »Ich freue mich darauf, sie alle am Samstag zu treffen«, sagte sie schließlich. »Eine tolle Idee, dass wir zu dem Rugbyspiel gehen. Die Zwillinge sind so aufgeregt darüber, dass sie dich sehen werden!«
    »Tatsächlich? Ja, ich auch.« Er sah sich um, reckte sich und wurde mit einem Mal verlegen.
    Aber auch darauf war sie vorbereitet. »Sollen wir nach unten gehen und etwas trinken?«, schlug sie vor. »Dafür, dass du den ganzen Tag gesegelt bist, siehst du sehr korrekt aus.«
    »Ich habe noch schnell in der Chapel Street geduscht«, erklärte er. Offensichtlich war er erleichtert über die Aussicht auf einen Drink und den Umstand, dass alles Intimere noch hinausgeschoben wurde. »Ein Bier wäre gut. Oder ein sehr großer Gin Tonic.«
    »Dann komm!«, meinte sie leichthin und legte die Hand in seine Armbeuge. »Du bist sicher halb verhungert.«
    Später, als sie an ihrem Tisch beim Kaffee saßen, beschloss sie, ernsthaft mit ihm zu reden. Der Speisesaal war halb leer, und man hatte ihnen einen Tisch im Erkerfenster zugewiesen, wo niemand direkt in ihrer Nähe saß. Die Chintzvorhänge waren zugezogen, was eine intime

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