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Das Paradies am Fluss

Das Paradies am Fluss

Titel: Das Paradies am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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das Gefühl, es schon mein Leben lang zu kennen.« Gemma trägt eine Einkaufstüte mit Essen und Milch in die Küche. »Ich brühe Tee auf und richte uns einen Käsetoast.«
    Mit einem Mal fühlt sie sich schrecklich müde. Es war anstrengend, ständig ruhig zu bleiben, da sie weiß, dass Guy jede Art von Hysterie hasst, und trotzdem die Entschlossenheit zu wahren, ihn zurückzugewinnen. Während sie den Wasserkocher füllt und einschaltet und Milch, Brot und Eier aus der Tüte nimmt, denkt sie an die letzten paar Tage zurück.
    Zuallererst war es so ein freudiger Schreck, Guys gelassene Stimme zu hören, die ihr erklärte, er sei nur für eine Woche in England; er habe einen Wagen gemietet und sei gestern Nachmittag hinuntergefahren; und er sei bei Oliver in der Chapel Street. Einen Moment lang begriff sie nicht. Warum sollte er in der Chapel Street sein, und ausgerechnet mit Ollie zusammen? Warum hatte er ihr nicht gesagt, dass er kommen würde? Frustration, Enttäuschung und Wut drohten ihre Freude und Erleichterung darüber, dass er endlich da war, zunichtezumachen.
    »Was soll ich denn jetzt tun?«, rief sie. »Ich bin bei Debbie in South Brent, und sie hat Theaterkarten für heute Abend. Ehrlich, Guy, ich kann nicht glauben, dass du ohne Vorwarnung hergeflogen bist. Wir hätten uns irgendwo treffen können …«
    Ihre Enttäuschung raubte ihr die Sprache, doch Guy blieb ruhig. Er werde bei diesen Freunden von Oliver am Tamar zu Mittag essen, erklärte er ihr. Nein, er könne sich nicht an ihren Namen erinnern, aber das junge Mädchen habe Davids Preis gewonnen. Nicht nötig, ihre Verabredung mit Debbie abzusagen. Er würde eben am nächsten Tag kommen und sie abholen. Gemma hätte ihn am liebsten angeschrien. Für ihn schien es vollkommen normal zu sein, die lange Reise zu unternehmen, um sie zu sehen, und dann ihre Begegnung erst noch zu verschieben und die Zwischenzeit mit ihm völlig Fremden zu verbringen.
    Mit purer Willenskraft rang sie ihren Zorn nieder. Diese Begegnung zwischen ihnen musste funktionieren, etwas anderes war gar nicht denkbar. Wenn sie ihm jetzt eine Szene machte, war es gut möglich, dass er den nächsten Flieger zurück nach Kanada nahm.
    »Aber was dann?«, fragte sie. »Weiß Ma, dass du hier bist?«
    »Niemand hat eine Ahnung. Es war vollkommen spontan«, antwortete er. »Über Oliver bin ich rein zufällig gestolpert. Doch eigentlich war es gut, dass er hier war. Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, dass Mum in Cornwall sein könnte.«
    Er klang erstaunt, sogar gekränkt, und sie schloss die Augen und holte tief Luft. Sag es nicht, befahl sie sich lautlos! Sag es einfach nicht!
    »Und wo fahren wir hin, nachdem du mich abgeholt hast?«, fragte sie stattdessen. »Soll ich Ma …«
    »Auf gar keinen Fall!«, gab er zurück. »Wir müssen ein paar Tage allein sein. Lass uns in dieses Hotel am Stadtrand von Dartmouth gehen, in dem wir unsere Flitterwochen verbracht haben.«
    Der Vorschlag überraschte und entwaffnete sie. Plötzlich war ihr Groll verflogen, und sie wollte einfach nur bei Guy sein.
    »Großartige Idee«, antwortete sie. »Ach, Guy, ich bin so froh, dass du da bist! Du fehlst mir so!«
    »Hm«, gab er zurück. »Reservierst du das Zimmer, oder soll ich?«
    »Das übernehme ich. Und was ist mit den Jungs, Guy? Willst du sie sehen?«
    »Natürlich besuche ich sie«, entgegnete er gereizt.
    Er reagierte immer gereizt, wenn jemand seine Zuneigung zu Ben und Julian infrage stellte, und sie beeilte sich, ihn zu besänftigen.
    »Solange du nicht schon vor dem Wochenende zurückmusst, ist das kein Problem. Sie haben diesen Sonntag frei, also können wir sie nach der Kirche abholen. Sie werden überglücklich sein, dich zu sehen.«
    »Abgemacht. Reserviere das Zimmer für zwei Tage! Ich rufe später noch einmal an.«
    Während der nächsten vierundzwanzig Stunden schwankte sie zwischen Freude und Zorn; der Zorn siegte, besonders, als Guy am Abend noch einmal anrief und erklärte, er sei für den nächsten Tag zum Segeln eingeladen und werde später kommen, als sie zunächst geplant hatten.
    »Und könntest du ein Taxi zum Hotel nehmen?«, setzte er hinzu. »Ich möchte keine öffentliche Wiedersehensszene in South Brent.«
    Sie unterdrückte den Drang, laut zu schreien und das Telefon an die Wand zu werfen. Doch dann erzählte er ihr von den Booten und davon, wie er Jess und jemanden namens Johnnie kennengelernt habe, dessen Enkel Will zusammen mit Ben und Julian am Mount House

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