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Das Paradies auf Erden

Das Paradies auf Erden

Titel: Das Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Neels
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wandte sich vom Spiegel ab und ging zum Fenster. Sie konnte den Gasthof von hier aus nicht sehen, aber sie wusste, dass es dorthin nur ein Fußweg von wenigen Minuten war. Stand Thomas jetzt auch am Fenster, sah zu ihr hinüber und fragte sich, ob er richtig handelte? Wünschte er vielleicht, ihr niemals begegnet zu sein?
    Mrs. Willis kam herein und riss sie aus ihren Gedanken. “Sieh nur, Darling, Thomas weiß nicht, was du trägst, deshalb hat er weiße Blumen gewählt. Ist das nicht umsichtig?”
    Der Strauß, den sie Claudia überreichte, bestand aus weißen Rosen, Maiglöckchen, Traubenhyazinthen, Orangenblüten, Zwergtulpen und Narzissen.
    Claudia brauchte den Strauß nur anzusehen, um sich wie eine echte Braut zu fühlen.
    Eine stille Hochzeit, hatte Thomas gesagt, aber wieder waren alle aus dem Dorf erschienen, um Claudia heiraten zu sehen, wie vorher ihre Mutter. Da Thomas ein Fremder war, hielt man sich diesmal im Hintergrund und wartete, bis das Brautpaar die Kirche verlassen hatte. Erst dann strömten alle hinterher, begleitet von Miss Trembles Orgelklängen.
    Zu Hause tranken sie Champagner und genossen anschließend Mrs. Pratts Festessen
    - eine kulinarische Meisterleistung, trotz der geringen
    Vorbereitungszeit.
    Es begann mit Käsesoufflee in kleinen Formchen, gefolgt von Räucherlachs in Blätterteig mit Reis a la creole und Kressesalat. Danach brachte Tombs den Hochzeitskuchen herein - eine geeiste Fruchttorte, die mit silberfarbenen Blättern verziert war. Mrs. Pratt hatte lange danach gesucht und die Torte auf einer von Georges kostbaren Coalportplatten angerichtet.
    „Für Miss Claudia nur das Beste”, hatte sie gesagt, während George die Platte aus der Glasvitrine nahm, in der sie unter Verschluss gehalten wurde.
    Es war eine festliche Mahlzeit. Niemand hielt eine Rede, aber zum Schluss wurden Tombs und Mrs. Pratt für einen Toast auf das Brautpaar hereingerufen.
    Anschließend füllte Thomas die Gläser noch einmal und bedankte sich bei Tombs und Mrs. Pratt mit den Worten: “Meine Frau und ich wissen zu schätzen, wie viel Mühe Sie sich gegeben haben, um diesen besonderen Tag zu verschönern.”
    Sie tranken den Kaffee im Wohnzimmer, und wenig später stand Thomas auf.
    “Es wird Zeit für uns, Claudia.” Er sah George an. “Danke, dass wir diesen Tag bei Ihnen erleben durften. Sobald wir uns eingerichtet haben, rechnen wir mit Ihrem und Mrs. Willis’ Besuch. Und natürlich mit eurem”, setzte er, zu seiner Mutter gewandt, hinzu. “Aber wir sehen uns vorher in Cumbria.”
    “Wir freuen uns darauf “, erwiderte Mrs. Tait-Bullen.
    Thomas trug das Gepäck zum Auto und wartete geduldig, bis Claudia Abschied genommen hatte. Sie begann bei Tombs und Mrs. Pratt, der sie Grüße für Jenny auftrug. Sie küsste George und umarmte ihre Mutter. Mr. und Mrs.
    Tait-Bullen wollten noch eine Nacht im “Duck and Thistle” bleiben und erst am nächsten Tag nach Cumbria zurückfahren. Claudia umarmte sie ebenfalls und versicherte, wie sehr sie sic h auf Weihnachten freue. Rob machte den Schluss, und danach blieb nichts mehr, als zu Thomas ins Auto zu steigen.
    Als die ersten Meilen hinter ihnen lagen, sagte Claudia leise: “Wie schnell alles gegangen ist.”
    Thomas berührte kurz ihre Hand. “Mach dir keine Sorgen, Claudia. Ich dränge dich zu nichts. Tu einfach so, als wären wir noch verlobt. Vielleicht wird es dann leichter für dich.”
    “Schon möglich”, gab sie zu, “aber wir sind nun mal verheiratet, nicht wahr?
    Ich muss mich nur an den Gedanken gewöhnen. ” Nach einer Pause fügte sie hinzu: “Denk nicht, dass ich etwas bereue, denn das stimmt nicht. Ich bin sehr glücklich und nur etwas verwirrt.”
    “Du hast beliebig viel Zeit, dich in deinem neuen Leben zurechtzufinden, Claudia. Morgen muss ich arbeiten, aber Mittwochvormittag bin ich zu Hause.
    Dann können wir über alles sprechen, was dich bedrückt.”
    Sie erreichten die Autobahn nach London, und Thomas beschleunigte das Tempo.
    “Cork erwartet uns zum Tee, und dann bleibt uns noch der ganze Abend. Es war eine schöne Hochzeit, Claudia. Hoffentlich hat sie dir so viel Freude gemacht wie mir.”
    “O ja”, bestätigte Claudia. “Und deine wunderschönen Blumen! Sie ließen mich das alltägliche Kleid ganz vergessen. Ich hatte das Gefühl, in weißem Chiffon und einem langen, duftigen Schleier dahinzuschweben … wie eine richtige Braut.”
    “Du warst eine richtige Braut, meine Liebe”, versicherte Thomas.

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