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Das Paradies liegt in Afrika

Das Paradies liegt in Afrika

Titel: Das Paradies liegt in Afrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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hatte, ihr die Liebe zu Karl aus dem Herzen zu reißen.
    Â»Ach Karl … warum nur? Wie soll ich leben ohne dich?« Sie stellte sich diese Frage tausendmal am Tag.
    Doch vor der Familie ließ sie sich den tiefen Schmerz nicht anmerken. Alle auf Hopeland trauerten um Karl, er war ein ebenso beliebter wie von allen geachteter Herr gewesen. Gerecht und großherziger als jeder andere in der Region. Für seine Leute hatte er geräumige, saubere Hütten errichten lassen. Jeder bekam ordentlichen Lohn, es gab zu den Feiertagen Wein für alle. Wenn eine der Familien in Not geriet, war es für Karl selbstverständlich, den Leuten zu helfen. Ihm selbst war keine Arbeit zu schwer, er konnte stundenlang im Weinkeller arbeiten und versuchen, noch bessere Weine zu kreieren als im vergangenen Jahr.
    Sein Ruf war exzellent, sein Tod für das Weingut ein großer Verlust.
    Sophie wusste, dass sie für den Rest ihres Lebens um ihren Mann trauern würde. Still. Leise. Tief in ihrem Herzen. Ihre Liebe war leise und innig gewesen, so wollte sie auch ihre Trauer bewältigen. Ablenkung schenkte ihr zum Glück in dieser Zeit die Arbeit auf Hopeland .
    Drei Wochen dauerte die Weinlese bereits, bislang war knapp die Hälfte der Hänge abgeerntet. Alle, die auf dem Gut lebten, halfen mit, jede Hand wurde gebraucht, um die wertvollen Trauben zu schneiden. An den beiden Pressen arbeiteten die Männer bis zur Erschöpfung. Alle zwei Stunden lösten sie sich an den dicken Eichenbalken ab, die im Kreis gehend vorangetrieben wurden. Manchmal wurden auch zwei Ochsen vorgespannt. Immer neue Kiepen und große Bütten wurden herangebracht, die Arbeit im Weinberg dauerte bis zum Einbruch der Dunkelheit.
    Aus der Ferne war Hufgetrappel zu hören. Auf dem breiten Zufahrtsweg näherte sich eine vierspännige Kutsche, eine dichte Staubwolke hinter sich herziehend.
    Sophie zog sich das Wolltuch fester um die Schultern und ging hinunter in die Halle. Von dort aus führte eine breite, zweiflügelige Tür hinaus auf den Gutshof, der mit dicken Pflastersteinen belegt war. Ein paar Steintröge, mit Rosenstöcken bepflanzt, standen dicht am Haus. Am Hoftor, dort, wo der Kutschweg sich verjüngte und in die Einfahrt zum Gut mündete, waren vor mehr als zehn Jahren Hibiskusbüsche angepflanzt worden, die fast das ganze Jahr über blühten. Einladend wirkte die Hecke mit den intensiv leuchtenden roten und rosafarbenen Blüten.
    Soeben passierte die Kutsche das Tor, wenige Augenblicke später parierte der Kutscher die Pferde durch und hielt dicht vor Sophie. Schnaubend und dampfend standen die Tiere da, nur noch locker hielt der grauhaarige Kutscher, der grüßend den Hut vor der Gutsherrin zog, die Zügel in Händen.
    Mit Schwung wurde die Tür der Kutsche von innen geöffnet, behende sprang ein Fremder zur Erde, nickte Sophie kurz zu und streckte dann beide Arme aus, um einer Dame im grünen Reisekostüm aus der Kutsche zu helfen.
    Â»Hannah!« Sophie machte drei Schritte auf ihre Tochter zu. »Du? Warum hast du dich nicht angemeldet? In deinem letzten Brief hast du nicht geäußert, dass du herkommen möchtest. Wir hätten dich doch in Kapstadt abgeholt, wenn wir gewusst hätten, wann dein Schiff einläuft!«
    Â»Lass dich erst einmal umarmen.« Hannah lachte. »Ach, Mama, ich bin so froh, hier zu sein! Ich konnte es nicht mehr erwarten, deshalb haben wir schon bei Sonnenaufgang eine Kutsche gemietet.« Wieder lachte sie. »Und hier sind wir!«
    Â»Ich glaub es nicht …« Sophie schüttelte den Kopf. »So eine Überraschung!«
    Â»Als ich in England aufs Schiff ging, war ich zu deprimiert, um mich noch bei euch anzumelden. Ich wollte nur noch weg aus London.« Sie zögerte, dann fuhr sie fort: »In meinem letzten Brief habe ich ja schon geschrieben, dass meine Ehe endgültig gescheitert ist. George wollte sich nicht von seiner Geliebten trennen. Erst recht nicht, nachdem er jetzt mit ihr einen Sohn hat.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ein Erbe für die Davenshires, nur das zählte für ihn noch. Da war es besser, einen Schlussstrich zu ziehen. Zu viele Demütigungen mochte ich nicht ertragen.«
    Â»Das haben dein Vater und ich uns auch gesagt. Gut, dass du hergekommen bist.« Noch einmal zog Sophie ihre Tochter in die Arme.
    Â»Papa … er fehlt mir so! Glaub mir, ich wäre gern zu

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