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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zweistöckige Kolonialhaus lag weit zurückgesetzt hinter der Einfahrt, davor eine gepflegte Rasenfläche, dahinter ein Swimmingpool und ein Tennisplatz. Angesichts dieser luxuriösen Verhältnisse fragte sich der Farmerssohn aus Idaho, wie sich der Herr Staatssekretär wohl in einem Flußkäfig voller Wasserratten im Mekongdelta verhalten würde. Wahrscheinlich vorbildlich! Der Fahrer griff unter das Armaturenbrett und zog das Mikrofon an seiner Schnur heraus. »Abraham Seven an Einsatz.« »Bitte sprechen, Abraham Seven.«
    »Zielpunkt erreicht. Bitte Ladung per Telefon anfordern.« »Wird erledigt, Seven. Gutes Timing. Sie und Abrahms Four müßten etwa um dieselbe Zeit >Aquarius< erreichen.« »Freut mich. Wir geben immer unser Bestes.«
    Die drei fuhren gemeinsam mit dem Lift nach unten. Die zwei älteren Männer waren leicht überrascht, daß die Konferenz in einem der Strategieräume unter der Erde und nicht im Oval Office stattfinden sollte. Der Staatssekretär mit dem strengen Gesicht und der Aktentasche in der Hand schien den Grund zu verstehen. Diese Räume waren mit Computern und Projektoren ausgestattet, mit denen Bilder und Schautafeln auf eine große Leinwand geworfen wurden. Dazu mit direkten Leitungen, die das Weiße Haus mit allen wichtigen Leuten überall auf der Welt verbanden. Und doch war diese perfekte technische Ausrüstung für sich allein nutzlos, wenn es nicht zu einem Durchbruch aus der Krise kam. War er gekommen? Wenn ja, so ließ die Aufforderung des Präsidenten davon nichts erkennen. Statt dessen hatte man ihnen eher das Gegenteil zu verstehen gegeben. Die Losung »der Skorpion sinkt« kündigte eher eine Katastrophe an. Jeder verspürte die lastende Spannung, als sie die untere Etage erreichten und die Lifttür sich öffnete.
    Präsident Charles Berquist begrüßte jeden einzelnen mit knappen Worten. Das war nun mal seine Art. Der vierschrötige Mann aus Minnesota war keineswegs ein kühler Typ - hart in der Sache schon, sehr hart sogar, aber kaltschnäuzig war er nicht. Ungeduldig wies er auf den U-förmigen Konferenztisch am anderen Ende des Saals. Die vier Männer nahmen ihre gewohnten Plätze ein. Jeder hatte eine kleine Leselampe vor sich, deren Lichtkegel auf einen Notizblock gerichtet war. Addison Brooks saß rechts von Berquist, Halyard zur Linken des Präsidenten. Der Stuhl neben dem General blieb frei; dann folgte Emory Bradford. Er hatte sich absichtlich so plaziert, um besser zu allen dreien sprechen zu können. Die meisten anstehenden Fragen nämlich galten Bradford, der auch im wesentlichen die Mitarbeiter verhören würde, die später in den Raum gerufen werden sollten. Zwischen dem U-förmigen Tisch und der Leinwand stand noch ein kleiner, rechteckiger Tisch mit zwei Drehstühlen, so daß jeder, der auf ihnen saß, sich herumdrehen und die Dias betrachten konnte.
    »Sie sehen müde aus, Mr. President«, sagte Brooks, als alle saßen. »Ich bin auch müde«, erwiderte Berquist. »Es tut mir leid, daß ich Sie und Mal aus der Karibik in dieses scheußliche Wetter zurückholen mußte.«
    »Das Wetter wird unser geringstes Problem sein«, meinte Halyard. »Ich fürchte, Sie haben recht.« Der Präsident drückte einen Knopf, der links von ihm am Tisch angebracht war. »Das erste Dia, bitte.« Die Deckenbeleuchtung verlosch, nur die Leselampen blieben eingeschaltet, und auf einer Leinwand am Ende des Saals erschienen die Fotografien von vier Männern. »Kennen Sie irgendeinen dieser Männer?« fragte Berquist und fügte schnell hinzu: »Die Frage gilt nicht für Emory. Er kennt sie.«
    Addison Brooks antwortete als erster. »Der Mann rechts oben heißt Stern. David oder Daniel mit Vornamen. Er sitzt im Außenministerium, nicht wahr? Ein Europaspezialist, sehr intelligent, ein guter Mann.«
    »Ja«, bestätigte Berquist. »Wie steht's mit Ihnen, Mal? Erkennen Sie jemanden dort vorne?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte der pensionierte General und musterte die Leinwand mit zusammengekniffenen Augen. »Der eine rechts unten, ich glaube, ich habe den schon einmal gesehen.« »Stimmt«, warf Bradford ein. »Er war einige Zeit im Pentagon.« »Ich komme nicht auf seinen Rang.«
    »Er ist kein Offizier, sondern Arzt; er hat vor mehreren Ausschüssen über die Kriegsgefangenenprobleme ausgesagt. Sie saßen in zweien oder dreien dieser Ausschüsse.« »Ja, natürlich, jetzt erinnere ich mich. Er ist Psychiater.« »Einer der führenden Experten zum Thema Streßverhalten«, ergänzte

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