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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hinauszuschreien; wir beschäftigen uns meistens mit anderen Dingen. Deshalb schickt man uns immer zuerst. Es gehört nicht viel dazu, uns effizient zu machen.« »Oder sich untereinander zu kennen, stelle ich mir vor.« »Unter gewissen Umständen, ja. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die Broussac. Ihre Freundin von der Costa Brava hat sich an sie erinnert. Eine solche Frau vergißt eine Frau nicht, die weitergemacht hat, nachdem sie alles verloren hatte.«
    »Das hat sie offensichtlich, es wäre mir nur nie in den Sinn gekommen.« Havelock nickte stumm. »Sie haben recht. Danke, daß Sie mich darauf gebracht haben. Natürlich hat sie sich erinnert.« »Seien Sie vorsichtig, Michael.« »In welcher Hinsicht?«
    »Ich denke an die mögliche Rache. Zwischen den beiden Frauen muß eine gewisse Sympathie bestehen. Sie könnte Sie Ihren eigenen Leuten ausliefern, Sie in die Falle locken.«
    »Ich werde genauso vorsichtig sein wie sie. Was könne n Sie mir sonst noch über den Aktenvermerk sagen? War ein Zielort erwähnt?«
    »Nein. Sie könnte überall hingehen. Das Außenministerium wird die Entscheidung treffen und geheimhalten.« »Und wie steht es mit ihren Decknamen?«
    »Das konnte mein junger Freund nicht in Erfahrung bringen, wenigstens nicht heute abend. Vielleicht kann er sich morgen Zugang zu den Akten verschaffen, die vorhin bereits eingeschlossen waren.« »Zu spät. Sie ist bestimmt schon mit einem gefälschten Paß auf dem Weg ins Ausland. Ich muß schnell handeln.« »Und wenn auch. In zwölf Stunden können wir vielleicht den Namen ausfindig machen. Dann rufen Sie die Fluggesellschaften an. Und die sehen sich ihre Passagierlisten durch. Dann wissen Sie, wohin sie geflogen ist.«
    »Das reicht mir nicht. Wenn die Broussac das für Jenna getan hat, wird sie ihr auch weiterhelfen. Sie würde sie nicht auf sich allein gestellt irgendwo in einem Flughafen lassen. Sie hat sicher einiges arrangiert. Ich muß wissen, was.« »Und Sie glauben, daß sie es Ihnen sagen wird?« »Das muß sie.« Havelock knöpfte seine Jacke zu und klappte das Revers hoch. Ein kühler Wind wehte durch die Gasse. »Sie muß es mir sagen, so oder so. Danke, Gravet, ich stehe in Ihrer Schuld.« »Ja, das tun Sie.«
    »Ich werde die Broussac heute abend aufsuchen und morgen abreisen. In einer Pariser Bank habe ich einen Safe gemietet; ich werde ihn leeren und dort einen Umschlag für Sie hinterlassen. Nennen Sie es eine Teilzahlung. Es handelt sich um die Banque Germaine in der Avenue Georges Cinq.«
    »Das ist sehr aufmerksam, aber nicht unbedingt ratsam. Ich bin bei aller Bescheidenheit doch ein recht bekannter Mann und muß in meinen Beziehungen sehr vorsichtig sein. Jemand in der Bank könnte mich kennen.«
    »Sie brauchen Ihren Namen nicht zu nennen. Sagen Sie nur, der >Herr aus Texas< hätte einen Umschlag für Sie hinterlassen. Wenn es Ihnen lieber ist, können Sie ja sagen, Sie wären mir nie begegnet. Ich soll für einen anonymen Käufer in Houston ein Gelände erwerben.«
    »Und wenn es Komplikationen gibt?«
    »Es wird keine geben. Sie wissen, wo ich heute abend hingehe, und können daraus auch ermitteln, wo ich morgen sein werde.« »Wir sind eben beide Profis, nicht wahr, Michael?« »Ich würde es auch nicht anders haben wollen. Das ist einfacher so.« Havelock streckte die Hand aus. »Nochmals vielen Dank. Sie wissen, wie sehr Sie mir geholfen haben.«
    »Das mit dem Umschlag ist nicht unbedingt nötig«, sagte Gravet, während er Michael die Hand schüttelte. »Vielleicht brauchen Sie das Geld, meine Ausgaben waren außerdem minimal. Sie können das nächste Mal zahlen, wenn Sie wieder in Paris sind.« »Versuchen Sie nicht, die Regeln zu ändern, wir haben zu lange nach diesen Regeln gelebt. Aber Ihr Vertrauen ehrt mich trotzdem.«
    »Sie waren immer ein fairer Mann. Ich verstehe nichts von diesem Geschäft. Warum sind gerade Sie in diese Sache verwickelt?« »Ich wünschte, ich wüßte das.«
    »Das ist doch der Schlüssel, nicht wahr? Etwas, das Sie wissen.« »Wenn das der Schlüssel ist, so habe ich nicht die leiseste Ahnung, was es sein könnte. Leben Sie wohl, Gravet.« »Non, au revoir. Ich will den Umschlag wirklich nicht haben, Mikhail. Kommen Sie wieder nach Paris. Sie stehen in meiner Schuld.« Der Franzose drehte sich um und ging die Gasse hinunter.
    Es hatte keinen Sinn, Regine Broussac gegenüber Ausflüchte zu gebrauchen, sie würde ihn sofort durchschauen und nicht an einen Zufall glauben. Ihr andererseits

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