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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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keine andere Wahl haben. >Gabriel< ist informiert worden, daß ein ehemaliger amerikanischer Abwehragent, ein Spezialist für Geheimoperationen, versuchen könnte, einen Beamten des Quai d'Orsay zu kompromittieren. Die erwartete Konfrontation wird dreißig Kilometer außerhalb von Paris stattfinden, in der Nähe von Argenteuil. Die Amerikaner sind gebeten worden, ein Fahrzeug mit bewaffneten Leuten in der Nähe zu postieren. Für Sprechfunkkontakt ist gesorgt. Wir werden ein amerikanisches Problem an die Amerikaner übergeben ... sobald wir erfahren haben, worum es bei dem Erpressungsversuch geht. Wir schützen nur die Interessen unserer Regierung.« »Herrgott, sind Sie gründlich.«
    »Allerdings. Ich habe schon vorher Männer Ihres Schlags gekannt. Und Frauen auch; wir haben ihnen gewöhnlich die Haare abrasiert. Ich verachte Sie.«
    »Wegen dem, was Jenna Ihnen gesagt hat?« »Genau wie Sie weiß ich, ob man mir die Wahrheit gesagt hat. Sie hat nicht gelogen.«
    »Richtig. Weil sie das alles glaubt ... ebenso wie ich es einmal geglaubt habe. Und ich hatte unrecht, genauso wie sie jetzt. Man hat uns beide benutzt.«
    »Ihre eigenen Leute? Zu welchem Zweck?« »Das weiß ich nicht.«
    Sie lauerte auf die Antwort. Sie konnte nicht anders, ihre Neugier war geweckt.
    »Warum, meinen Sie, bin ich wohl an Sie herangetreten? Herrgott, wenn ich über die Mittel verfügte, um sie zu finden, hätte ich Sie doch auch übergehen können. Ich brauche Sie nicht, Regine. Ich hätte auch ohne Sie das erfahren können, was ich wissen wollte. Ich habe Sie angerufen, weil ich Ihnen vertraut habe.« Die Französin blinzelte. »Sie werden schon noch Gelegenheit zum Reden haben ... unter den richtigen Voraussetzungen.« »Tun Sie das nicht!« rief Michael und trat einen kurzen Schritt vor. Sie schoß nicht. »Jetzt haben Sie alles in Bewegung gesetzt und müssen mich übergeben. Man wird Sie dazu zwingen. Ihre Freunde werden darauf bestehen. Die werden nicht mit Ihnen untergehen, ganz gleich, was Sie von mir hören ... unter den richtigen Umständen!« »Warum sollten wir untergehen?«
    »Weil man die Botschaft belogen hat. Das haben Leute getan, die ganz weit oben stehen!«
    Die Augen der alten Frau gingen jetzt ganz schnell auf und zu. Sie hatte nicht geschossen, als er sich vor ein paar Sekunden bewegt hatte.
    Jetzt! Havelock machte einen Satz nach vorn, den rechten Arm ausgestreckt, starr, so gerade wie eine Eisenstange, die linke Hand unter dem Handgelenk. Er fegte die Waffe beiseite, als eine dritte Explosion durch die verlassene Straße hallte. Seine linke Hand packte den Lauf, riß ihr die Pistole weg und schmetterte die Frau mit dem Rücken gegen die Mauer des Lagerhauses.
    »Cochon! Traître!« schrie die Broussac. Ihr graues Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. »Töten Sie mich doch. Von mir erfahren Sie nichts!«
    Er preßte den Unterarm gegen ihren Hals, die Waffe in der Hand. »Ich kann Sie nicht zwingen, mir das zu geben, was ich will, Regine«, sagte er keuchend. »Verstehen Sie nicht? Sie müssen es mir geben.«
    »Nichts werde ich für Sie tun! Welche Terroristen haben Sie gekauft? Araberschweine? Fanatische Israelis? Die Brigate Rosse? Wer will das, was Sie anzubieten haben? Sie wußte Bescheid. Sie hat es herausgefunden. Und Sie müssen sie töten. Bringen Sie zuerst mich um, Sie Verräter!«
    Langsam lockerte Havelock den Druck seines Arms und rückte langsam von ihr ab. Er nahm das Risiko nicht ohne Überlegung auf sich. Auf der anderen Seite kannte er Re gine Broussac. Schließlich war sie eine von ihnen. Er zog den Arm weg und blickte in ihre Augen.
    »Ich habe niemanden verraten, nur mich selbst«, begann er. »Und durch mich einen Menschen, den ich sehr liebe. Mir war es ernst mit dem, was ich sagte. Ich kann Sie nicht dazu zwingen, mir das zu sagen, was ich wissen muß. Unter anderem könnten Sie mich zu leicht belügen, und dann wäre ich wieder da, wo ich vor zehn Tagen war. Wenn ich sie nicht finden kann, ist das vielleicht egal. Ich weiß, was ich getan habe, und der Gedanke daran bringt mich fast um. Ich liebe sie ... Ich brauche sie. Ich glaube, wir beide brauchen uns mehr als alles andere in der Welt.« Er hob die Waffe mit der linken Hand und griff mit der rechten nach dem Lauf. Er hielt sie ihr hin. »Sie haben dreimal geschossen; im Magazin sind noch vier Kugeln.« Regine Broussac stand unbewegt da und musterte sein Gesicht, seine Augen. Sie nahm die Pistole und richtete sie auf seinen Kopf,

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