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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Erklärungen geben muß.« »Lügen, meinen Sie wohl.«
    »Manches sind Lügen und werden zum Wohle dieses Landes auch Lügen bleiben.«
    Havelock hielt inne und musterte das harte Gesicht des Präsidenten, die wachen Augen, die irgendwie die Augen eines Jägers waren. »Sie denken an Matthias?« »Ja.«
    »Wie lange glauben Sie ihn hier vergraben zu können?« »So lange wie möglich.« »Er braucht Hilfe.«
    »Wir auch. Man mußte ihn aufhalten.« »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Das war nur ein Teil, Mr. Havelock. Wir alle machten ihn zum Kaiser, Sie auch. Der menschliche Geist kann aber nur begrenzt Dinge in sich aufnehmen und verarbeiten, besonders wenn man ihn in solche Höhen erhebt, dazu in einer so komplizierten Zeit wie der unseren. Er war gezwungen, in der beständigen Illusion zu leben, einzigartig und allen Menschen überlegen zu sein. Wir haben zu viel vo n ihm verlangt.
    Schließlich verlor er den Verstand. Und als er ihn nicht länger unter Kontrolle halten konnte, suchte er diese Kontrolle anderswo. Vielleicht zum Ausgleich, vielleicht um sich zu überzeugen, daß er wirklich der politische Alleskönner war, wie wir behaupteten, obwohl eine Stimme in ihm ihn warnte, daß er das keineswegs War.«
    »Was soll das heißen: >suchte anderswo Kontrolle    »Indem er dieser Nation eine Vielfalt von Verpflichtungen auferlegte, wie es sie in der ganzen Geschichte noch nie gegeben hat. Selbst ich, der Präsident der Vereinigten Staaten, von dem einige sagen, er wäre der mächtigste Mann der Welt, kann nicht so unabhängig agieren, wie er das konnte. Die politischen Körperschaften binden mich, ich hänge von den verdammten Meinungsumfragen ab und werde von den sogenannten Prinzipien einer politischen Ideologie gelenkt. Bei ihm verhielt es sich ganz anders, Mr. Havelock. Wir machten ihn zum Superstar; er war an nichts gebunden, niemandem verantwortlich. Sein Wort war Gesetz, jedes andere Urteil war seiner rhetorischen, intellektuellen Brillanz unterlegen. Und seinem Charme, möchte ich hinzufügen.« »Verallgemeinerungen«, sagte Michael. »Lügen?« fragte Berquist.
    »Ich weiß es nicht. Ich will konkrete Einzelheiten.« »Die werden Sie von mir bekommen. Und wenn Sie sich anschließend immer noch veranlaßt fühlen, Ihre Drohung wahrzumachen, so ist das Ihre Sache, nicht meine.« »Ich bin nicht zu retten<.«
    »Ich sagte Ihnen doch, ich habe das hier gelesen. Alles. Der Befehl is t aufgehoben worden. Sie haben das Wort des Präsidenten der Vereinigten Staaten.«
    »Und warum sollte ich Ihrem Wort vertrauen?« »An Ihrer Stelle würde ich das wahrscheinlich auch nicht. Ich gebe es Ihnen einfach. Es gibt viele Lügen, und es wird auch weiterhin Lügen geben, aber das ist keine ... ich lasse Ihnen die Handschellen abnehmen.«
    Die Szene in dem großen, dunklen, fensterlosen Raum hätte aus einem unheimlichen Science-fiction-Film stammen können. Ein Dutzend Fernsehgeräte stand auf einem Wandregal aufgereiht. Unter den Bildschirmen war eine riesige Konsole, die von vier Technikern bedient wurde. Ein paar Ärzte in weißen Kitteln kamen herein und sahen sich Videobänder an, machten Notizen und unterhielten sich miteinander. Die komplizierte technische Einrichtung diente dazu, jede Bewegung, die Anthony Matthias machte, jedes Wort, das er sprach, aufzuzeichnen und zu analysieren. Sein Bild wurde gleichzeitig auf sieben Bildschirme projiziert, und unter jedem Monitor war eine grüne Digitalanzeige angebracht, auf der man exakt die Stunde und Minute der Aufnahme ablesen konnte.
    »Bevor er morgens aufwacht, bekommt er zwei Injektionen«, sagte der Präsident, der neben Havelock an einer zweiten, kleineren Konsole an der hinteren Wand saß. »Die eine soll seine phys ischen und geistigen Spannungen lockern, die andere bewirkt, daß sein Herzrhythmus beschleunigt wird, ohne in ihrer Wirkung das erste Medikament zu stören. Fragen Sie mich nicht nach den medizinischen Fachausdrücken, die kenne ich nicht, ich weiß nur, wie es funktioniert. Unter Einfluß dieser beiden Medikamente ist er in der Lage, mit einem gewissen Maß an Selbstvertrauen zu assoziieren ... ist in gewisser Weise ein Abbild seines früheren Ich.« »Dann beginnt sein Tag? Sein ... simulierter Tag?« »Richtig. Wenn wir die Monitorschirme von rechts nach links betrachten, so fängt das mit Frühstück im Garten an. Man bringt ihm Geheimdienstberichte und Zeitungen. Auf dem nächsten Bild sehen Sie, wie er sein Haus

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