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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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folgte Michael durch den Flur in das getäfelte Arbeitszimmer, »wird er nicht seinen Dienstapparat benutzen.«
    »Wir haben drei mobile Einheiten auf den Straßen, alle haben Sprechfunkkontakt untereinander und tragen Armbandkameras, die durch Armbewegung ausgelöst werden. Wenn sie ihr Handwerk gelernt haben, werden sie ihn nicht verlieren.« »Sie machen dir Sorgen, nicht wahr?«
    »Ja, allerdings.« Havelock öffnete die Tür des Arbeitszimmers und ließ Jenna den Vortritt. »Noch mehr Sorgen hätte ich, wenn es da nicht einen gewissen Charley gäbe, der mir auf Poole's Island eine Kugel in den Kopf jagen wollte.« »Der von Consular Operations?«
    Michael nickte und trat an den Schreibtisch. »Er wurde gestern nacht eingeflogen; auf me i ne persönliche Bitte, die ihn nicht gerade in Begeisterung versetzt hat. Aber er ist gut und arbeitet gründlich, er weiß, daß Shippers in die Matthias-Krise verwickelt ist, das reicht aus, um ihn effektiver zu machen, als er je war. Er hat die Leitung der Operation, und wenn er nicht an seinem mobilen Telefon erstickt, wird er mich ständig auf dem laufenden halten und mich sofort verständigen, wenn irgend etwas passiert.« Jenna setzte sich auf das Sofa vor den Kaffeetisch, auf dem Dokumente und Schriftstücke sorgfältig gestapelt waren. Sie nahm sich einen zusammengehefteten maschinengeschriebenen Bericht von dem Stapel zu ihrer Linken und redete weiter, während sie las. »Hast du dich mit der Versicherungsgesellschaft in Verbindung gesetzt?« »Nein, das Risiko möchte ich nicht eingehen«, erwiderte Havelock und setzte sich an den Schreibtisch. »MacKenzies Police könnte einen Vermerk haben.« »Da hast du wahrscheinlich recht.«
    »Was hast du denn da? Das hast du dir doch schon gestern abend angesehen.«
    »Das ist der Bericht vom CIA. Er enthält eine Liste potentieller sowjetischer Überläufer in den letzten fünf Jahren, die untergetaucht sind.«
    »Sieh dich nach einem Atomwissenschaftler um oder nach einem Waffenspezialisten.« Havelock blickte auf ein Blatt Papier, auf das ein paar Telefonnummern gekritzelt waren. Er hakte eine davon ab, griff nach dem Telefonhörer und wählte.
    »Ein ganz kalter Typ ist das, das kann ich Ihnen sagen«, ereiferte sich Dr. Randolph. »Als ich ihm das Ganze auseinandergesetzt hatte, klappte er zusammen wie eine Muschel, stellte mir ein paar Fragen wie ein Leichenbestatter, der mit dem Familienanwalt verhandelt, und sagte, er würde wieder auf mich zukommen.« »Wie haben Sie es ihm denn beigebracht, und wie lauteten seine Fragen?« wollte Michael wissen und legte das Blatt mit dem Briefkopf des Pentagon beiseite. Es enthielt die Namen der leitenden Beamten des Nuklearen Krisenausschusses. Einen der Namen hatte er angekreuzt. »Versuchen Sie, das Gespräch so exakt wie möglich wiederzugeben.«
    »Ich werde ganz exakt sein«, antwortete der Chirurg gereizt. »Ich meine nur in bezug auf die Worte und Sätze, die er gebraucht hat.«
    »Das wird nicht schwierig sein; er war nämlich verdammt wortkarg ... Sie hatten schon recht, er sagte, ich hätte nicht das Recht, ihn hineinzuziehen, wir hätten das so vereinbart. Er hätte mir nur seine Erkenntnisse vorgelegt, und es sei einzig und allein meine Verantwortung, nicht seine, wie ich sie abgeändert hätte. Darauf erwiderte ich, ich sei schließlich kein Rechtsanwalt, aber wenn ich mich richtig erinnere, dann sei er ein Mittäter, das ließe sich nicht einfach wegdiskutieren. Und der Teufel solle mich holen, wenn jemand Midge MacKenzie und ihre Kinder um das bringen würde, was ihnen zustand.«
    »Sehr gut soweit. Wie hat er darauf reagiert?« »Überhaupt nicht, also machte ich weiter. Ich sagte ihm, er sei ein verdammter Narr, wenn er sich einbilde, daß er vor vier Monaten hier unsichtbar gewesen sei, und ein noch viel größerer Narr, wenn er glaubte, irgend jemand von den Mitarbeitern hier würde annehmen, daß ich ganz allein mehrere Stunden in einem Pathologielabor mit der Leiche eines Freundes verbringen würde.« »Sehr gut.«
    »Daraufhin hat er mich ganz kühl gefragt, wer genau denn Bescheid wüßte.«
    Havelock spürte einen krampfartigen Schmerz in der Brust, das Schemenhafte einer unnötigen Exekution erhob sich vor seinem inneren Auge. »Was haben Sie gesagt? Haben Sie jemanden genannt?« »Nein, zum Teufel; praktisch alle, habe ich geantwortet.« Michael entspannte sich. »Sie können sich jederze it auf unsere Gehaltsliste setzen lassen, Doktor.« »Sie könnten

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