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Das Parsifal-Mosaik

Titel: Das Parsifal-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wußte Charley Loring, daß der ehemalige Cons-Op-Mann auch ein wenig Rache an ihm nahm. Der einzige Hinweis, den Havelock ihm gegeben hatte, war, daß dieser Shippers mit Poole's Island in Verbindung stand. Fair war das nicht von Havelock, der hatte auch die Leute in Savannah zum Narren gehalten. Aber wenn er in Washington einen Teil der Fäden für die Matthias-Schau ziehen mußte, dann hatte er mehr Probleme am Hals als sie. Loring würde alles, was in seiner Macht stand, tun, um ihm zu helfen. Es gab Zeiten, wo es unwichtig war, ob man jemanden mochte oder nicht, und die Katastrophe - die Tragödie - von Poole's Island war eine dieser Situationen.
    Die Einheit hatte sich um 22 Uhr in »Steril Elf« in Quantico versammelt und war bis vier Uhr morgens aufgeblieben, um sämtliche Einzelheiten abzuklären ... ohne das geringste über die Zielperson zu wissen. Die Männer hatten eine Fotografie bei sich, aber abgesehen von einer unzulänglichen Beschreibung, die Randolph ihnen geliefert hatte, war das so ziemlich alles, und das Foto selbst war auch unzureichend. Es handelte sich um eine Vergrößerung, die in »Steril Elf« aus einem Jahrbuch der Jefferson Medicai School aus dem Jahre 1971 hergestellt worden war, die das FBI-Büro in Philadelphia aufgespürt hatte. Den Agenten, die es gefunden hatten, hatte man keinerlei Gründe für ihren Auftrag geliefert, nur daß sie völlige Geheimhaltung wahren mußten. Tatsächlich war es von einem verwirrten Agenten, der es unter seinem Mantel versteckt hatte, aus der Universitätsbücherei gestohlen worden. Die Einheit mußte sich nach der grobkörnigen Vergrößerung einen Mann vorstellen, der wesentlich älter war als das Gesicht auf der Fotografie; und da niemand, mit dem sie sprechen konnten, Shippers seit vier Monaten gesehen hatte, war die Möglichkeit, daß er sich inzwischen einen Bart oder einen Schnurrbart zugelegt hatte, durchaus mit in Betracht zu ziehen. Und sie durften mit niemandem über Dr. Colin Shippers sprechen. Ausdrücklicher Befehl von Havelock. Nach den ersten Überwachungsschritten konnte man freilich die Möglichkeit eines Bartes außer acht lassen; der wesentliche Unterschied zwischen der Fotografie in dem Jahrbuch und seiner jetzigen Erscheinung bestand in eingefärbten Brillengläsern und einem kräftigeren Körperbau. Die beiden Männer in der Regency Foundation hatten Shippers ausfindig machen können. Der eine befand sich jetzt eine Tür von ihm entfernt im Laborgebäude, wo der Pathologe arbeitete, der andere bewachte sein Büro im Stockwerk darunter. >Das Warten hatte begonnen<, dachte Loring, >aber das Warten worauf?< Charles Loring hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um die Einheit wirksam in Stellung zu bringen, mit dem gehörigen Abstand zwischen den einzelnen Personen, aber in Kontakt, um maximale Deckung sicherzustellen. Die Fahrzeuge standen an Kreuzungen von Einbahnstraßen, sein eigener Wagen parkte weiter unten an der Straße gegenüber dem Forschungszentrum, mit gutem Ausblick auf den Eingang und die Garage daneben, die vom Personal benutzt wurde.
    Ein scharfes Summen drang aus der Konsole am Armaturenbrett. Das war das Signal von einem der beiden Posten im Gebäude. Loring griff nach dem Mikrofon, drückte den Schalter nieder und sprach.
    »S fünf. Was ist?«
    »S drei. Er hat gerade das Labor verlassen, scheint es eilig zu haben.« »Irgendwelche Hinweise?«
    »Ich hab' vor ein paar Minuten ein Telefon klingeln hören. Er ist allein, könnte also gesprochen haben, aber das ist nur meine Vermutung. Ein Gespräch belauschen konnte ich nicht.« »Schon gut. Bleiben Sie, wo Sie sind, und lassen Sie sich nicht blicken.«
    Kaum hatte Loring das Mikrofon eingehängt, ertönte ein zweites Signal. »S fünf.«
    »S zwo. Subjekt ist in sein Büro gegangen. Nach seinen Gesten und Bewegungen zu schließen, ist er erregt.«
    »Gute Beschreibung; paßt zu oben. Kann sein, daß wir schneller ...«
    »Halt! Bleiben Sie in der Leitung«, unterbrach ihn S zwo, und ein Rauschen kam über den Lautsprecher. Der Mann hatte sein Funksprechgerät unter sein Jackett geschoben, ohne es abzuschalten. Wenige Sekunden später war seine Stimme wieder da. »Tut mir leid. Subjekt ist wieder herausgekommen, und ich mußte mich umdrehen. Er hat den weißen Mantel ausgezogen und trägt jetzt Straßenkleidung. Derselbe beigefarbene Regenmantel und derselbe weiche Hut. Ich denke, er gehört jetzt Ihnen.« »Denke ich auch. Ende.«
    Loring drehte sich mit dem

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