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Das peinlichste Jahr meines Lebens

Das peinlichste Jahr meines Lebens

Titel: Das peinlichste Jahr meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lowery
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Huftieren.
Meine totale Abneigung gegen Nacktheit.
Meine Furcht davor, angesehen zu werden.
    Er glaubt, dass sich mir das Ganze durch die Schmerzen an meinem Kinn noch fester eingeprägt hat. Weil ich Schmerzen hatte, habe ich das Ganze als viel schlimmer abgespeichert als es eigentlich war. »Dein ganzes Leben lang«, sagte er mit bedeutsamem Nicken, »hast du all diese Dinge mit Schmerzen verknüpft.«
    Jedenfalls hat er gesagt, wir hätten jetzt unsere Antworten und bräuchten nur noch eine einzige Sitzung. Dann sei es an mir, mich meinen Problemen zu stellen und sie zu lösen.
    Miss O’Malley sagte, er sei ein Genie, und sie würde ihn gern für alles, was er für mich getan habe, zu einer Tasse Tee und einem Scone einladen. Da beschloss ich zu gehen. Vielleicht hatte sich auch Miss O’Malley einigen ihrer Probleme gestellt.
    Jetzt sitze ich mit dem Laptop und einer Packung Custard Creams zu Hause und warte darauf, dass Mum vom Einkaufen zurückkehrt. Ich will meine Geschichte zu Ende schreiben, bevor sie kommt. Dann werde ich zum ersten Mal seit Wochen richtig mit ihr reden, und sie wird mir alles erzählen.
    Mir hat nicht gefallen, was ich gesehen habe, als ich diesem Mann am Strand ins Gesicht blickte, und ich will eine Erklärung haben.
    Der geheime Plan
    Okay, jetzt kommt der letzte Teil meiner Geschichte: der Schlussakt der schlimmsten Wochen in meinem Leben.
    Letztes Mal bin ich da stehen geblieben, als Ste Lucy gerade geküsst und mir ein obszönes Zeichen gemacht hatte. Ich war in meinem Zimmer zusammengesackt und versuchte, einen Asthmaanfall zu vermeiden. Als ich Ste und Lucy davonfahren hörte, war ich an einem absoluten Tiefpunkt angelangt. Das beste Mädchen der Welt hatte sich gerade mit meinem Bruder versöhnt, nachdem er sie betrogen hatte. Meine Mum war eine berüchtigte Nudistin. Man hatte mich vom Unterricht ausgeschlossen, weil ich international geächtet war.
    Ich beschloss auszuziehen.
    Wenn ich ausziehen sage, meine ich nach draußen. Wir haben in der Garage ein Zelt, mit dem wir früher in den Campingurlaub gefahren waren. Ich konnte die Nacktheit, das ewige Geschimpfe und die Schleimereien meines Bruders nicht länger ertragen. Es war noch anderthalb Stunden hell – genug Zeit, um hinten im Garten das Zelt aufzuschlagen und allen zu entfliehen.
    Ich ging nach unten, um Mum zu fragen, wo das Zelt in der Garage lag. Durchs Fenster sah ich, dass sie im Garten war und in ihr Handy sprach. In dem Wissen, dass ich endlich etwas gegen diesen ganzen Schlamassel unternehmen würde, machte es mir kaum etwas aus, dass sie völlig nackt war. [74]
    »Mum«, sagte ich, als ich vor die Tür trat, den Blick fest auf ihr Gesicht gerichtet.
    »Jetzt nicht, Michael«, sagte sie, winkte gereitzt ab und widmete sich wieder ihrem Telefongespräch.
    Ich beschloss, an Ort und Stelle zu warten, und ließ den Blick durch den Garten schweifen, um zu sehen, wo der beste Platz für mein neues Zuhause war.
    »O bitte, wir brauchen dich«, sagte Mum in ihr Handy. »Ohne deine Planung wäre Operation Feigenblatt ein Fiasko geworden.«
    Ich spitzte die Ohren. Sie sprach mit Dave King. Vielleicht konnte ich ihm zurufen, dass Ste Lucy betrog, und dann würde er verhindern, dass sie sich weiter trafen.
    »Nein, das geht
nicht
zu weit. Das ist bloß die Gelegenheit für uns, ein größeres Publikum zu erreichen. Wir müssen beim Verstand der Leute ansetzen.«
    Zu weit gehen? Beim Verstand der Leute ansetzen? Wovon redete sie da? Ich hörte jetzt ihr Gespräch mit, ohne mich dafür zu schämen.
    »Aber Dave, wie sollen wir denn den Leuten sonst zeigen, dass das Gesetz falsch ist? Warum können wir nicht tun, was uns gefällt? … Das ist nicht unrecht … Nein, deine anderen Verpflichtungen sind mir egal … Das ist unsere größte Chance … Sag mir nicht, was ich nicht tun darf … Okay, erst mein Mann, dann die Kunstlehrerin und jetzt du … Na, dann muss ich es eben allein machen.«
    Wütend drückte sie auf die Aus-Taste, um das Gespräch zu beenden, und ging, mit wirr umherirrendem Blick irgendetwas vor sich hin murmelnd, auf dem Rasen auf und ab. Sie sah aus, als sei sie völlig wahnsinnig.
    Ich hob die Hand, um sie auf mich aufmerksam zu machen. »Mum, was …?«
    »Still, Michael. Ich überlege.«
    Ich ging ins Haus, wo Dad auf dem Sofa saß und an den Fingernägeln kaute.
    »Was ist denn bloß in Mum gefahren?«, fragte ich.
    Dad schüttelte den Kopf. »Frag nicht, mein Junge, frag nicht.«
    Das

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