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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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ja ihren Anteil von dem Schweigegelde verlangen.
    Wenn nur das Mädel bald da wäre!
    Die Tür der Blockhütte knarrt. Jimmy will sich schon zur Flucht wenden, als er Dorothy erkennt. „Oh, hallo — da bist du ja schon!" sagt das Mädchen erstaunt. „Warum kommst du nicht herein, Jimmy? Ich warte schon die ganze Zeit auf dich . . *
    Jimmy streckt die Hand aus. „Wir wollen es kurz machen", sagt er feindselig. „Gib den Zaster her! Zwanzig Dollar, wie es vereinbart ist, und einen Kuß als Zugabe!"
    „Einen Kuß? Du hast wohl Schmieröl getrunken!" faucht Dorothy. „Eine Ohrfeige kannst du haben, wenn dich danach gelüstet."
    „Hähä — das wollen wir sehen", lacht Jimmy und geht langsam auf das Mädchen zu. Dorothy weicht vor ihm zurück. „Wie wäre es, wenn du mir etwas über meine Zukunft sagst, kleine Zigeunerin?" höhnt Jimmy.
    Er ist Dorothy in die Hütte gefolgt und bleibt betroffen stehen, als er den Sarg sieht. Rumms! macht die Tür hinter ihm. Jimmy wendet sich entsetzt um und sieht Pete an der Tür stehen. Der Sargdeckel hebt sich. Sam Dodd, Bill Osborne und Freddy Corner kommen zum Vorschein!
    „Deine Zukunft, Jimmy Watson, sieht sehr düster aus", eröffnet ihm Pete.
    Jimmy ist jetzt ganz weiß im Gesicht. Er überlegt fieberhaft, ob es Zweck hat, um Hilfe zu schreien. Nein, es hat keinen Zweck. Die Blockhütte liegt zu abseits.
    Niemand würde ihn hören. Er beschließt, Friedensverhandlungen einzuleiten.
    „Was denn? Ihr werdet doch nicht so feige sein, alle gegen einen . . .?" stottert er. „Ich verrate alles, wenn ihr mich nicht gehen laßt!"
    Vor der Hütte wird es lebendig. Pete macht die Tür auf und läßt auch die anderen Jungen vom „Bunde der Gerechten" herein. Alle machen ernste, grimmige Gesichter. Jimmy bekommt es mehr und mehr mit der Angst zu tun.
    „Alle gegen einen", sagt Pete, während die Geheimbündler einen Kreis um Jimmy bilden, „das ist die Kampfesweise der ,Schreckensbande'. Du und deine Freunde, ihr fühlt euch nur stark, wenn ihr in der Übermacht seid."
    „So laßt mich bitte gehen", jammert Jimmy. „Ich — verspreche euch — nichts zu verraten. Wirklich — mein Wort darauf!"
    „Dein Wort", erwidert Pete verächtlich, „ist das Wort eines Erpressers. Oder willst du leugnen, daß du zwanzig Dollar Schweigegeld von Dorothy verlangt hast?"
    „Das ist nicht wahr!" kreischt Jimmy. „Niemals habe ich Geld verlangt. Laßt mich jetzt gehen! Mir — mir ist nicht gut. Ich bin — herzleidend. Wenn ihr mich prügelt, so könnte es mein Tod sein . . ."
    Die vom „Bunde der Gerechten" sehen den „herzleidenden" Jimmy an, wie man ein abscheuliches Insekt betrachtet.
    „Ich glaube eher, daß du gehirnleidend bist, Feigling!" versetzt Pete. „Schämst du dich nicht? Wenn es darum
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    ginge, dich zu verprügeln, so würde ich dies ganz allein tun — mit einer Hand! Du bist zwei Jahre älter als ich, aber Tapferkeit hat bei deiner Geburt nicht Pate gestanden. Stell dich dort an die Wand!"
    „Nein !" schreit Jimmy entsetzt. „Ihr wollt mich — totschießen!"
    So dumm diese Vermutung ist und so lächerlich Jimmy sich anstellt — die Jungen bleiben doch vollkommen ernst. Zwei nehmen Jimmy in die Mitte und stellen ihn an die Wand. Dort steht er nun schlotternd, ein armseliges Bündel Mensch. Er hat nicht einmal den Mut, um Hilfe zu schreien. Er starrt nur auf den offenen Sarg, mit vor Entsetzen schief gezogenem Munde, und man hört seine Zähne klappern.
    Jimmy begreift endlich, daß der „Bund der Gerechten" über ihn zu Gericht sitzen will. Wie aus weiter Ferne vernimmt er, was Pete sagt. Bill Osborne soll die Verteidigung übernehmen. Sam Dodd ist der Ankläger und Dorothy wird als Zeugin vernommen. Der Vorsitzende des Femegerichtes, Pete Simmers, ermahnt die anderen Jungen, die „Geschworenen", unbeeinflußt und ohne Vorurteil einen gerechten Wahrspruch zu finden.
    Wie lautet die Anklage? — „Versuchte Erpressung!" erklärt Sam Dodd in seiner Rolle als Ankläger. Pete ruft die Zeugin auf. Dorothy gibt ihr Ehrenwort, die lautere Wahrheit zu sagen, nichts zu verschweigen und nichts hinzuzufügen. Sie macht ihre Aussage.
    „Lüge!" kreischt Jimmy. „Alles gelogen! Ich soll zwanzig Dollar Schweigegeld verlangt haben? Eine Gemeinheit, so etwas zu behaupten!"

    „Angeklagter", donnerte Pete mit lauter Stimme, „wir alle haben gehört, wie du vorhin wortwörtlich zu der Zeugin gesagt hast: ,Gib den Zaster her, zwanzig Dollar, wie es vereinbart ist, und

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