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Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset

Titel: Das Pete Buch 01 - Die Lausbuben von Somerset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Gold,
    das ich hier verkaufe, das habe ich — das habe ich--",
    Pete stockt. Man sieht ihm an, daß er fieberhaft nachdenkt, als wäre er auf der Suche nach einer glaubhaften Ausrede. „Das habe ich bei der .Western Bank' gekauft, um es an Sie weiter zu verkaufen, Mister Lake."
    Mister Lake lacht. Er lacht so heftig, daß ihm beinahe das künstliche Gebiß aus dem Mund fällt. Er kann es gerade noch zurückhalten.
    „Ich verstehe — hihi!" kichert Lake. „Du kaufst bei der ,Western Bank' Gold, um es bei der Ranchers-Bank zu verkaufen — und so weiter. Jedesmal mit Verlust, nicht wahr? Und dieses Märchen soll ich dir glauben?" Er beugt sich etwas vor und flüstert: „Warum sagst du mir nicht die Wahrheit, Pete? Sieh mal, wenn du eine so reiche Goldader entdeckt hast, wäre es doch das beste, wenn Mister Dodd, dein Vormund, den Fund anmeldet. So eine Goldader muß doch richtig ausgebeutet werden. Dazu gehören Maschinen. Die Ranchers-Bank würde sich da gewiß beteiligen und euch Kredit bewilligen."
    Pete tut ganz verzweifelt. „Aber ich habe Ihnen doch gesagt, daß an der ganzen Geschichte kein wahres Wort ist! Das hat doch der Cowboy Jerry nur erfunden, um uns zu ärgern, weil wir ihn vor einigen Tagen fristlos

    entlassen haben. Beim Satansfelsen gibt es kein Gold — wirklich nicht!"
    Mister Lake ist nun ganz fest davon überzeugt, daß es beim Satansfelsen Gold gibt. Undenkbar, daß Pete die Goldnuggets bei der „Western Bank" kauft, um sie an eine andere Bank weiterzuverkaufen. Was für einen Sinn hätte denn ein derart verlustreicher Goldhandel! Dabei ist doch nichts zu gewinnen, nur Geld zu verlieren. Er könnte ja Mister Stanley mal fragen, denkt Lake, aber der wird ihn nur für übergeschnappt halten. Und vor allem: Stanley wird dann versuchen, das Geschäft mit der neuentdeckten Goldader selber zu machen. Nein, die „Western Bank" soll nichts davon erfahren — auf keinen Fall!
    Petes Vermögen ist inzwischen auf dreihundert Dollar zusammengeschmolzen. Er geht wieder hinüber zur Western Bank" und kauft neues Gold. Diesesmal verkauft er die Goldnuggets aber nicht wieder, sondern steckt den Lederbeutel in die Tasche und spricht mit seinem Freund Sam Dodd, der schon bereit steht.
    Der Kassierer der Ranchers-Bank unterhält sich gerade mit einem Kunden, als Sam Dodd, einen dicken Lederbeutel in der Hand, atemlos herein stürzt. Der Junge sieht sich in dem Schalterraum wie suchend um und will wieder hinaus, als Mister Lake ihn anruft.
    „He, Sam, komm doch mal her!"
    Sam blickt sich scheu nach allen Seiten um. „Ich habe keine Zeit, Mister Lake. Ich — ich dachte nur, ein Freund von mir wäre hier. Wir — wir wollen uns nämlich einen lustigen Tag machen auf dem Festplatz. Er sagte, er würde hier auf mich warten . . ."
    Mister Lake glaubt jetzt zu wissen, daß Sam Dodd niemand anderen als Pete Simmers sucht. Er entschuldigt sich bei dem Bankkunden und winkt den zweiten Kassierer herbei. Dann nimmt er Sam Dodd beiseite. Der Junge scheint einen scharfen Ritt hinter sich zu haben.
    „Wo kommst du denn her, Sam?" fragt Lake freundlich.
    „Och — von der Weide", sagt Sam und versteckt den Lederbeutel hinter dem Rücken. „Ich habe leider keine Zeit, Mister Lake."
    „Von der Weide am Satansfelsen?" examiniert Lake weiter.
    Sam tritt verlegen von einem Bein aufs andere. Er schüttelt den Kopf. Man sieht ihm an, daß er sich weit weg wünscht. Da kommt Pete Simmers herein. Er scheint zu erschrecken, als er Mister Lake und Sam zusammen sieht.
    „Wo bleibst du denn, Sam?" raunzt er ungeduldig. „Und wo sind die anderen?",
    „Die sind noch eifrig beim Schürfen", fährt es Sam heraus. Mister Lake tut, als bemerke er nicht, wie Pete den Freund warnend anstößt. Sam beginnt zu stottern. „Ich meine — die anderen sind noch beim Rinderhüten", verbessert er sich.
    Pete nimmt ihm den Lederbeutel weg. „Du sprichst zuviel, Dummkopf!" zischt er und sieht furchtbar wütend dabei aus.
    Er packt Sam beim Arm und zerrt ihn mit sich hinaus auf die Straße. Auf der Straße fährt gerade ein Fuhrwerk vorbei, auf dem ein Sarg transportiert wird. Der Junge, der das Fuhrwerk lenkt — es ist Freddy Corner — macht Pete ein Zeichen, und Pete winkt zurück.
    Der Wagen hält an, Pete und Sam springen auf — und dann sieht man ein Pferdefuhrwerk, das mit einem Sarg und drei höchst vergnügten Jungen in abenteuerlicher Geschwindigkeit davon jagt. Es sieht aus, als habe irgend eine Leiche es furchtbar eilig,

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