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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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meinte Dorothy. „Ein Oheim, der seine eigene Nichte für .verrückt' erklärte, hat allen Grund, die Öffentlichkeit zu scheuen. Ich wette mit dir, um was du willst, daß Mister Applewood sich nicht einmal an den Sheriff wendet — er wird sich hüten!"  
       
     „Meinst du?" sagte Nora kleinlaut. „Vielleicht . . . haben sie doch recht . . . und ich bin wirklich . . . sehr krank. Es sind so merkwürdige Dinge geschehen. Ich . . . habe böse Träume gehabt und bin umher gewandelt . . . und . . . Gespenster habe ich auch gesehen. Sie sagen, ich wäre nervenkrank. Wenn jemand Gespenster sieht, dann ist das doch . . . seltsam, nicht wahr?"  
     „Oh, ich habe schon eine Menge Gespenster gesehen, Nora", versicherte Dorothy. „Man muß nur ganz genau hinsehen — dann kommt man auf einmal dahinter, daß nur dort Gespenster auftauchen, wo gewisse Leute dunkle Absichten verfolgen. Gespenster haben kurze Beine, Mädel, und du hast dich von deinem Oheim ganz schön einschüchtern lassen, glaube ich."  
     „Du meinst--"  
     „Ich meine, daß man dir e i n r e d e n wollte, du wärest krank. Und weißt du, warum?" „Keine Ahnung. Weißt du es?"  
     „Weil", sagte Dorothy vergnügt, „weil du die Erbin eines Millionenvermögens bist, und der Schlüssel zu diesem Vermögen befindet sich auf einer Ranch hier im Distrikt, die man die Ghost-Ranch oder ,Gespenster-Ranch', nennt, weil dort Gespenster umgehen sollen."  
     „Huh", machte Nora. „Richtige Gespenster?"  
     „Zumindest e i n Gespenst ist echt — dasjenige des Landstreichers Brandy, der dir den Brief aus dem Gefängnis geschrieben hat. Er teilte dir doch mit, daß dein Großvater, Mister Paddington, hier im Somerset-Distrikt gelebt und ein Testament zu deinen Gunsten hinterlassen hat?"  
       
     „Ja, den Brief habe ich bekommen", nickte Nora. „Brandy schrieb mir auch, wo das Testament auf der Ranch versteckt ist — und daß ich den Brief sofort verbrennen solle. Das habe ich auch getan, aber leider hatte ihn Miss Emerson schon gelesen. Es gelang mir, ihr den Brief wegzunehmen. Daraufhin haben sie mich für verrückt erklärt. Sie haben einen Arzt gerufen — oh, und der hat so komische Fragen an mich gerichtet — und — und ich wußte bald selber nicht mehr, ob das nun eigentlich zutraf, das mit meinen kranken Nerven, meine ich."  
     „Ein einziger Schwindel", meinte Dorothy. „Nur das mit dem Testament stimmt. Das Dokument existiert wirklich, es ist auf der Ghost-Ranch versteckt, und wir müssen es holen. Aber, das ist eine ziemlich riskante Sache, weil dort Gespenster umgehen."  
     „Die das Testament bewachen?"  
     „So ungefähr. Die Geschichte ist auch mir rätselhaft und kommt mir furchtbar phantastisch vor. Mein Bruder Pete meint aber, es hätte alles seine Richtigkeit — das mit dem Testament auf alle Fälle!"  
     Die Kutsche hatte den Waldrand erreicht. Sie jagten über den Weg ins Tal hinab und erreichten den Vorplatz der Salem-Ranch.  
     „Wir haben großes Glück, weil heute außer uns niemand auf der Ranch ist", erklärte Dorothy und schirrte das Zugpferd aus. „Warte, ich muß das Pferdchen noch trocken reiben, es ist ganz naß vor Schweiß."  
     „Ihr seid allein?" erkundigte sich Nora, während sie Dorothy beim Trockenreiben des Pferdes half.  
       
     „Ja, Vormann Dodd — das ist unser Vormund, der Verwalter der Ranch — ist mit der gesamten Cowboymannschaft bei unserer großen Herde — zweieinhalbtausend Rinder, Mädel, da ist viel Arbeit!"  
     Indessen war auch Pete mit seiner „Nachhut" zur Stelle.  
     „Ganze Schwadron — halt!" kommandierte Pete. „Abgesessen! — Johnny Tudor, du stellst die Posten aus und sorgst dafür, daß der Feind sich nicht ungesehen nähern kann. Oder hat es jemand von euch eilig, nach Hause zu kommen? Bekommt ihr zu Hause keinen Ärger?"  
     Die Jungen lachten, und Bill Osborne meinte: „Zu einer richtigen Suppe gehört Pfeffer und Salz, Pete. Ohne Ärger würde uns das Ganze ja überhaupt keinen Spaß machen!"  
     Nora begriff, daß für die Jungen das alles ein großartiges Abenteuer war — und sie lächelte ein bißchen, wie ernst Petes Freunde ihre Aufgabe nahmen. Sie verhielten sich wahrhaftig, wie sich richtige Soldaten im Kriege verhalten würden — es ging alles sehr rasch, und jede Anordnung wurde prompt und ohne langes Gerede ausgeführt. Es war ein Spiel — mit ernstem Hintergrund!  
     Etwas später saßen Pete, Nora und Dorothy im

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