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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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mildernder Umstände (weil er zu dämlich ist, das Unrecht seines Tuns einzusehen) lediglich zu einem Tritt gegen das Schienbein verurteilt. Der Sekretärin Miss Burnfield wird wegen hochgradiger Hysterie und — da sie nur im Auftrag des Gouverneurs handelte — lediglich ein strenger Verweis in Gestalt eines eiskalten Wassergusses, zweier Mäuse (im Schlafzimmer loszulassen) und dreier Stinkbomben erteilt. Die Urteile sind rechtskräftig und nach Maßgabe der Möglichkeiten umgehend zu vollstrecken. Verhandelt, beglaubigt und geschlossen.  
      Im Namen der Gerechtigkeit! gez. Pete Simmers."  
      Widerrechtlich eingesperrt — Jimmy Watson will sich lustig machen — Ohne die Hände zu gebrauchen — „Halt, oder ich schieße!"  
     Vom Sheriffsbüro aus gelangte man durch einen schmalen Gang in einen hinter dem Hause befindlichen Anbau. Dort lag eine große Gitterzelle, die nur durch ein kleines, ebenfalls vergittertes Fenster von oben her Licht und Luft erhielt.  
     Die Gefangenen hatten es sich auf den verschiedenen Schlafpritschen gemütlich gemacht. Jippy berichtete niedergeschlagen, wie er Collins in die Arme gelaufen w; r und daß Gouverneur Stetson den kostbaren Film mit den Aufnahmen nun in seiner Rocktasche trug.  
     „Ich bin eben zu nichts zu gebrauchen", beklagte sich Jippy. „Ein richtiger Pechvogel bin ich! Alles, was ich anfasse, geht verkehrt. Nun sitzen wir da und drehen die Däumchen."  
     Der Reporter tröstete den Bruder und meinte, es wäre seine Schuld. Er hätte nicht damit gerechnet, daß der Gouverneur so weit gehen würde, ihn und Pete widerrechtlich einzusperren. Aber das wäre, genau genommen, auch wieder von Vorteil; denn je mehr sich Stetson selber ins Unrecht setze, um so leichter würde es später sein, die öffentliche Meinung gegen ihn und seine Clique aufzubringen.  
     „Vorausgesetzt, daß wir dazu Gelegenheit bekommen", seufzte Pete. „Vielleicht bleiben wir unter irgend einem Vorwand jahrelang eingesperrt? Man wird uns beschuldigen, wir hätten versucht, die Rocky Mountains zu stehlen, oder so etwas Ähnliches. Ich habe einmal in einem Buch gelesen, daß ein Mann fünf Monate lang in Untersuchungshaft gehalten wurde unter dem Vorwand, er habe durch Nasebohren öffentliches Ärgernis erregt. Sie hielten ihn wegen einer anderen Sache fest und erfanden das "Nasebohren* nur, damit sie ihn nicht laufen lassen mußten, bevor in der anderen Sache ausreichende Beweise vorlagen."  
     Der Reporter lachte. „Ganz so einfach ist das nun doch nicht, jemanden seiner Freiheit zu berauben — aber es trifft schon mal zu, daß gelegentlich derartige Tricks an-  
       
     gewendet werden. Was uns anbetrifft, so müssen wir binnen vierundzwanzig Stunden dem Haftrichter vorgeführt werden, und der hat dann zu entscheiden, was aus uns wird."  
     „Das kann ich Ihnen gleich sagen", erscholl eine hämische Stimme vor der Gittertür. Jimmy Watson, der schlaksige Neffe des Sheriffsgehilfen, hatte sich dort aufgebaut. Boshafte Genugtuung leuchtete aus seinen Augen. „Ihr werdet beschuldigt, die Bevölkerung von Somerset in hochverräterischer Absicht gegen den Gouverneur aufgewiegelt zu haben. Pete, als Anführer eines regierungsfeindlichen Geheimbundes, wird zweifellos zum Tode verurteilt und demnächst gehenkt, haha!"  
     „Jimmy", sagte Pete mitleidig, „du solltest mal zum Arzt gehen. Vielleicht bist du doch noch zu retten?"  
     Jimmy grinste durch die Gitterstäbe. „Das hörst du nicht gern, was?" sagte er höhnisch. „Aber es ist so, wie ich es sage. Ich habe gehört, wie der Gouverneur mit Inspektor Collins darüber gesprochen hat. Weil du minderjährig bist, können sie dich nicht aufknüpfen — aber eingesperrt wirst du, mindestens zehn Jahre, haha! Und dann werde ich kommen und zusehen, wie du Steine klopfen mußt."  
     „Das würde dir ähnlich sehen", meinte Pete unerschüttert. Er betrachtete Jimmy aufmerksam. „Du fühlst dich bestimmt nicht wohl in deiner Haut, Jimmy. Merkst du denn gar nichts? Dir fehlt doch etwas . . ."  
     Das hörte sich so besorgt an, und der Blick Petes — als suchte er nach Anzeichen einer Krankheit im Gesicht Jimmys — war so prüfend, daß Jimmy Watson sich unwillkürlich an die Stirn faßte, um zu prüfen, ob er vielleicht Fieber hätte.  
     „Wieso? Was soll mir denn fehlen?" fragte er dann unruhig.  
     „Wahrscheinlich der Verstand, Jimmy", erklärte Pete besorgt. „Irgend jemand muß dir das Gehirn geklaut

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