Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
Vom Netzwerk:
der Faust gegen die Gitterstäbe.  
     „Autsch!" schrie Jimmy auf und schlenkerte die Hand. „Aaaaah!" brüllte er gleich darauf, weil Jippy wiederum den „Schienbein-Spezialtritt" angewendet hatte.  
     Jimmy setzte sich auf den Boden, und da hatte Jippy auch schon die Hand in seiner Tasche. Er entriß Jimmy den Schlüssel. Im nächsten Augenblick war die Gittertür aufgeschlossen.  
     „Hil--j Jimmys Schrei kam über die erste Silbe  
     nicht hinaus, Da hockte schon Pete auf seiner Brust.  
     „Du hast die Wette verloren", sagte Pete leise und drohend. „Wenn du nur einen Mucks von dir gibst, kitzele ich dich so lange, bis du dich totgelacht hast!"  
     Das war ziemlich die schrecklichste Drohung, die man Jimmy machen konnte. So sehr er von früheren Gelegenheiten her Petes Fäuste fürchten gelernt hatte — vor dem Kitzeln hatte er noch größeren Respekt. Er kannte Petes Spezialrezept, mit den spitzen Fingerknöcheln seitlich zwischen die Rippen zu bohren, und als er jetzt probeweise in die Zange genommen wurde, erstickte er beinahe vor Gekicher.  
       
     „Hör auf — hihihi — höre auf, du bringst mich _  
     hihihi — bringst mich ja um — hihihi — du gemeiner Mensch — hihihi — oh, hihihi — ich kann nicht mehr — hihihi--"  
     „Ergibst du dich?"  
     „Ja — oh, ja — hihihihi — hihi!"  
     „Willst du ganz still sein und keinen Schrei tun?"  
     „Keinen Schrei — hihihi — ich verspreche es — hihihihi —"  
     Pete ließ Jimmy aufstehen und schloß ihn in die Gitterzelle ein, wo dieser — da er sich jetzt vor Petes spitzen Fingerknöcheln in Sicherheit fühlte — prompt ein lautes Geschrei begann. Er gehörte nicht zu den Leuten, die ein gegebenes Versprechen einhalten.  
     Der Sheriffsgehilfe Watson kam hereingestürzt und strauchelte über Petes vorgestrecktes Bein. Für einen Augenblick saß ihm der Reporter im Genick, während Pete und Jippy durch die Tür entwischten.  
     „Halt", brüllte Watson, als der Reporter ebenfalls die Flucht ergriff. „Halt, oder ich schieße!"  
     Dann mußte er jedoch feststellen, daß er seine Drohung gar nicht wahrmachen konnte; denn der Reporter hatte ihm den Revolver entrissen. So kam Watson nicht einmal dazu, einen Schreckschuß abzufeuern.  
     Er fand die Waffe auf dem Tisch des Sheriffsbüros wieder. Die Gefangenen waren entwischt; sie hatten auch das seltsame „Protokoll" mitgenommen, das die Verhandlung des „Femegerichtes" festlegte.  
       
      Mäuse im Bett — Gouverneur ohne Hosen — Der Friedensrichter setzt sich auf die Hinterfüße, und im Tucson-Star platzt eine Bombe  
     Gouverneur Stetson hatte einen bösen Traum: Er stand, am hellichten Tage und in Unterhosen, vor dem großen Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Phoenix. Eine gewaltige Menschenmenge war davor versammelt und verlangte Rechenschaft. Er wollte eine Ansprache halten, wollte Ausflüchte machen, aber er konnte kein Wort hervorbringen. Sobald er den Mund auftat, mußte er niesen . . .  
     A „Haptschieh!" machte der Gouverneur und richtete "sich erschrocken im Bett auf.  
     Das Geräusch des eigenen Niesers hatte ihn aus dem Alptraum geweckt. Er war in Schweiß gebadet und versuchte, sich auf die Wirklichkeit zu besinnen.  
     In dem Hotelzimmer war es dunkel, aber der Fenstervorhang war vom Mondlicht hell erleuchtet. Auf dem weißen, im Nachtwind leicht flatternden Tuch zeichnete sich gespensterhaft und drohend der Umriß des Fensterkreuzes ab.  
     Der Gouverneur lauschte. Hatte nicht soeben das Fenster leise geklirrt? Eine Bodendiele knarrte, und von der Tür her war ein metallisches Geräusch zu vernehmen wie von einem sich drehenden Schlüssel.  
     Wenn Stetson keine Glatze besessen hätte, würden sich ihm jetzt die Haare gesträubt haben. Er war eine furchtsame Natur. Unklare Gedanken von politischen  
       
     Attentätern und Gouverneurmördern schössen ihm durch den Kopf. Sollte er um Hilfe schreien?  
     „ H i i i 1 f e ! " kreischte es auf einmal irgendwoher. „Hilfe — zu Hilfe — Räuber, Mörder!"  
     Der Gouverneur war mit einem Satz aus dem Bett. Das Geschrei kam aus dem benachbarten Hotelzimmer, wo Miss Burnfield untergekommen war. Ein Rauschen und Plätschern war zu vernehmen wie von einem Wassereimer, dessen Inhalt ruckartig entleert wird. Anschließend ertönten merkwürdige Laute: ein Prusten und Keuchen. Offenbar hatte man Miss Burnfield, die auf-gerichtet im Bett saß, mit

Weitere Kostenlose Bücher