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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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Kreise zog. Was der Reporter Lucky Nale beabsichtigt hatte, trat ein: Die Öffentlichkeit horchte auf. Im ganzen Lande verfolgte man den spaßhaften Bericht mit Spannung: Würde es den Jungen vom „Bund der Gerechten" gelingen, auch den anderen an dem Jagdfrevel beteiligten einflußreichen Leuten die Ohrfeigen auszuteilen, zu denen sie „verurteilt" worden waren?  
     Man schüttelte bedenklich den Kopf, beklagte sich über die „Respektlosigkeit der Jugend von heute" — und meinte doch im stillen, daß die Lausbuben von Somerset eigentlich im Recht wären. Man lachte schadenfroh über die Bilder im „Tucson-Star" — wie Gouverneur Stetson von dem Sheriffsgehilfen Watson geohrfeigt wurde und wie er im Nachthemd auf der Leiter stand, ohne Hosen und offenbar sehr wütend.  
     Aber bald lachte man nicht mehr; denn auf einmal kamen — neben dem heiteren Bericht über die „Sieben Ohrfeigen" — in den Zeitungen auch ganz andere Dinge  
       
     zur Sprache, die zu veröffentlichen man bisher nicht den Mut aufgebracht hatte und von denen die Öffentlichkeit nichts ahnte.  
     Einflußreiche Leute, die bis dahin allzu vorsichtig gewesen waren, die vor Gouverneur Stetson „gekuscht" hatten, rückten auf einmal mit ihrem Wissen über umfangreiche Schiebungen und Betrügereien bei der Landreform heraus. Der Gouverneur hatte sich in der Öffentlichkeit lächerlich gemacht — und damit verschwand auch die Furcht vor ihm. Mit Beschämung nahmen manche Persönlichkeiten, die an verantwortlicher Stelle saßen, zur Kenntnis, daß es ihnen bisher MI der nötigen „Zivilcourage" gefehlt hatte.  
     Pete Simmers und seine Freunde, einfache Jungen vom Lande, hatten das Beispiel geben müssen. Kein Baum ist so hoch, daß er nicht umgesägt werden könnte — und die Säge, welche die „Lausbuben von Somerset" ansetzten, war die Lächerlichkeit. Der „Bund der Gerechten", dessen frechvergnügte Taten nun — von Zeitungsbericht zu Zeitungsbericht — im ganzen Lande mit Spannung verfolgt wurden, stellte unter Beweis, daß in einem freien Lande niemand sich ungestraft gegen den obersten Grundsatz der Rechtsprechung vergehen darf — niemand, auch nicht eine so hochstehende Persönlichkeit wie der Gouverneur! „Vor dem Gesetz ist jeder gleich!" heißt dieser oberste Grundsatz, den zu verteidigen Pete Simmers die berühmten „sieben Ohrfeigen" austeilte.  
     Diese Ohrfeigen aber besaßen das Besondere, daß sie nicht nur „symbolisch" gemeint waren — sondern wirklich und wahrhaftig in den Gesichtern der dazu Verurteilten landeten.  
     „Im Namen der Gerechtigkeit!" überschrieb Lucky Nale den Fortsetzungsbericht über die „Sieben Ohrfeigen", und es darf gesagt werden, daß alle Zeitungsleser von Fortsetzung zu Fortsetzung sich mit gespannter Erwartung immer die gleiche Frage stellten: „Wer wird jetzt an der Reihe sein? Wird es den ,Gerechten' gelingen, auch diese Ohrfeige auszuteilen?"  
       
     V.  
      DIE RUHE VOR DEM STURM  
      Watson stellt sich dumm — Siegesparade der Gerechten Jippy lernt eine ganze Menge — Sioux-Indianer und französische Vokabeln — Das Abenteuer kann beginnen . . .  
     Es ist wohl ein einmaliger Vorgang, daß reiche und einflußreiche Männer vor einer Schar schabernacklustiger Rangen Reißaus nehmen. Sei es, daß Gouverneur Stetson dem zu erwartenden Skandal die Spitze abbrechen wollte, sei es auch, daß es ihm und seinen Freunden in Somerset nicht mehr geheuer vorkam, jedenfalls rückte die gesamte Jagdgesellschaft sang- und klanglos ab.  
     Als der „Bund der Gerechten" an diesem Vormittag in aufgelöster Gefechtsordnung — wie es Pete Simmers nannte — in Somerset einrückte, war Turners Hotel leer und verlassen . . . und der Sonderzug verschwunden.  
     Watson saß vor seinem Haus in der Sonne, blinzelte mit den Augen und tat ganz so, als habe sich überhaupt nichts ereignet. Er stellte sich dumm, was ihm — nebenbei gesagt — nicht besonders schwerfiel. Damit befolgte er nur die Anweisungen des Gouverneurs, der etwas verspätet eingesehen hatte, daß seine Autorität in Somerset auf sehr schwachen Füßen stand. Die Sympathien der Bevölkerung galten den „Lausbuben". Wenn auch dieser  
       
     oder jener meinte, die Bengel trieben es zu weit _ so  
     waren sich doch alle einig in der Ansicht, Gouverneur Stetson und seine Freunde hätten es längst zu weit getrieben und es geschähe ihnen nur recht!  
     So befand sich also der Sheriffsgehilfe

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