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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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„Versuch's noch einmal!" — und stand auf.  
       
     Er nahm die Axt und das Holzscheit, und auf einmal  
     spürte er den Schmerz nicht mehr. Merkwürdig genug_  
     er stand fest und sicher auf seinen Beinen, und da war der Hauklotz und das vertrackte Holzscheit. Und er ließ die Axt sausen . . .  
     Am Abend schwammen sie wieder im Fluß. Pete erreichte das jenseitige felsige Ufer zuerst und stand bereits auf der Klippe, als Jippy in einen Strudel geriet. Er spürte, wie es ihn nach unten zog. Er wollte schreien, aber seine Kehle war wie gelähmt. Er schluckte Wasser, und die Todesangst drohte ihn zu überwinden. Dort stand Pete, keine zehn Meter entfernt auf der Klippe und schaute auf ihn herab. Kein Zweifel, Pete erkannte die Lage seines kleinen Freundes — er wußte, daß Jippy unterzugehen drohte — und doch rührte er sich nicht.  
     „Pete —", keuchte der Junge. „Pete, ich--"  
     Er schluckte abermals Wasser, und da hörte er die Stimme des Freundes, ganz ruhig und gelassen: „Wer in den Strudel gerät, muß schwimmen, Jippy — aus Leibeskräften schwimmen! Du wirst doch wohl mit dem kleinen Strudel fertigwerden?"  
     Die Lähmung wich, das Angstgefühl schwand — und Jippy begann zu kämpfen. Anstatt um sich zu schlagen, wie es Ertrinkende tun, faßte er jetzt die Gefahr kaltblütiger ins Auge. Die Strömung kam von rechts. Er befand sich im Mittelpunkt eines flachen Wassertrichters — und verspürte einen schwachen, aber stetigen Sog nach unten. Aus diesem Trichter mußte er herauskommen — und dazu war es erforderlich, daß sein Körper möglichst flach im Wasser lag. Jippy begann zu crawlen, seine Füße  
       
     tauchten empor — und jetzt gelang es ihm mühelos, aus dem Strudel herauszukommen und ans Ufer zu kommen.  
     „Hast du fein gemacht", sagte Pete nur. „Ich wollte schon hineinspringen und dir helfen, aber ich dachte, du würdest es mir übel nehmen. Du bist ja nicht von der Art Jungen, die anderer Leute Hilfe brauchen, um mit einer Gefahr oder einem Problem fertig zu werden."  
     Da Pete es sagte, mußte es stimmen — und Jippy war jetzt herzlich froh, daß er nicht um Hilfe gerufen hatte. Er wußte ja nicht, was Pete wußte, der jede Stelle des Flusses genau kannte: daß nämlich keine Gefahr bestanden hatte! Das Wasser bei dem Strudel, in den er geraten war, maß nur etwas über einen Meter Tiefe. In seiner Aufregung und Angst war ihm dieser Umstand völlig entgangen. Er hätte sich im Wasser nur aufzurichten brauchen, um mit den Füßen Grund zu finden.  
     Pete hütete sich, davon zu sprechen. Er wollte Jippy nicht beschämen, und im übrigen war es auch einerlei, ob jemand mit einer wirklichen — oder ob er mit einer scheinbaren Gefahr fertig wurde. Tatsache war, daß Jippy seine Angst überwunden, daß er kämpfen gelernt hatte. Das war für ihn zweifellos eine wertvolle Erfahrung, und er würde bei künftigen Gelegenheiten ebenso kaltblütig handeln und nicht mehr so leicht den Kopf verlieren . . .  
     Sie verbrachten einige wunderbar abwechslungsreiche Tage, machten Besuche auf den anderen Ranches, kletterten im nahen Gebirge umher, durchstreiften das Naturschutzgebiet und belauschten die Tiere der Wildnis. An  
       
     einem Tag hielten die Jungen vom „Bund der Gerechten" ein großes Geländespiel ab, an dem vierzehn Buben teilnahmen und wobei es insgesamt vierhundert Tote gab_  
     theoretische Leichen natürlich, wie Pete es nannte, der nicht kleinlich war und jedem seiner „Krieger" mehrere Leben schenkte, die dieser dann nach Herzenslust vergeuden konnte.  
     Am nächsten Tag rückten von Eltville her achtzehn blutdürstige Sioux-Indianer an, kassierten Bill Osborne und noch zwei Jungen vom „Bund der Gerechten" ein, banden die unglücklichen Opfer an den Marterpfahl und wollten gerade damit beginnen, Bill Osborne mit Hühnerfedern so lange an der Nase zu kitzeln, bis er verriet, wo der „Bund der Gerechten" seine Kriegskasse vergraben hätte . . .  
     Da rückte auch schon General Pitt mit drei Eskadrons Lanzenreitern — Verzeihung! rückte Pete Simmers mit seinen rasch zusammengetrommelten Freunden vom Geheimbund an und zeigte den Lausbuben von Elkville, wer der Herr im Somerset-Distrikt wäre. Bei dem Gefecht — hie Sioux, hie Lanzenreiter — gab es blutige Nasen, und Jippy Nale verlor links oben einen Zahn. Er war so vertieft, daß er den Verlust erst anschließend bemerkte, als die Sioux heulend — nein, jammernd

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