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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Randall
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abgerückt. Sie hockten beide mit dem Rücken zur Wand des Wagens — und rechts von ihnen hockte der Tramp, die Wolldecke über die Ohren gezogen und anscheinend nicht in der Laune, ein Gespräch anzufangen.  
     „Hallo", sagte Pete. „Fahren Sie schon lange mit, Stranger?"  
     Der Tramp antwortete nicht, knurrte nur bösartig. Die Räder rollten, und der Wind pfiff vorbei. Hohl polterte der Expreßzug über die große Eisenbahnbrücke.  
     Verschiedene Male versuchten die Jungen noch, mit dem Tramp ins Gespräch zu kommen, aber der brummte nur verdrossen und hielt es nicht für nötig, eine Antwort zu geben. Jippy rückte noch weiter von dem Unheimlichen ab — und schließlich wechselten sie die Plätze; Jippy wechselte nach links, und Pete rückte näher zu dem Tramp heran. Er war der Stärkere, und wenn der Landstreicher etwas im Schilde führte, war es besser, wenn er zuerst an Pete geriet, der fest entschlossen war, sich im Notfall bis zum äußersten zu verteidigen.  
     Zwar besaß er keine Waffe, nur ein Taschenmesser, aber die Fäuste würden es vielleicht auch tun; denn der  
       
     Tramp sah nicht besonders kräftig aus, soweit man dies aus seiner Vermummung schließen konnte. Leider ließ sich das Gesicht des Mannes bei der Finsternis nicht erkennen . . .  
     Ob der Kerl eine Schußwaffe bei sich trug? Dann hieß es aufpassen! — Halt, was war das? Der Kerl bewegte sich, seine Hände kramten unter der Wolldecke. Was hatte er vor? Suchte er nach seiner Waffe, wollte er jetzt etwas unternehmen —?  
     Pete wandte sich etwas zur Seite. „Hören Sie!" sagte er laut und versuchte, seiner Stimme einen möglichst forschen Klang zu geben. „Machen Sie ja keine Dummheiten! Wir sind beide bewaffnet, und wenn Sie etwa versuchen sollten, uns anzugreifen, so könnten Sie etwas erleben ..."  
     „Hähä!" näselte der Tramp.  
     „Zeigen Sie die Hände!" verlangte Pete. „Ich will sehen, ob Sie etwas in der Hand haben . .  
     Langsam, ganz langsam öffnete sich jetzt die Wolldecke. Im Dunkeln wurden die weißen Hände des Tramps sichtbar. Er hielt etwas in den Händen — ein Paket, mit Papier umwickelt. Ohne etwas zu sagen, faltete er das Papier auseinander, und jetzt sah Pete verblüfft, daß sich in dem Papier etwas höchst Harmloses befand: belegte Brote!  
     „Was dachtet ihr denn, was ich in dem Paket habe — etwa einen Revolver?" lachte der Tramp jetzt hell und vergnügt auf. „Wenn man auf eine lange Reise geht, Pete, darf man den Proviant nicht vergessen, du Schaf!"  
       
     Der Tramp besaß eine sehr helle, sehr anmutige Stimme. Der Tramp war ein Mädchen und hieß — Dorothy Simmers.  
     „Eine schöne Blamage", bekannte Pete offen. „Sag* doch auch etwas, Jippy. Haben wir uns nicht tüchtig blamiert?"  
     „M-mir fehlen die Wo-Worte", stotterte Jippy. „I-ich hab' die ganze Zeit nur geb-bibb-bibbert. Deine Schwester hat uns schön 'reingelegt. Diese falsche Schlange!"  
     „Magst du ein Wurstbrot", fragte Dorothy sanft, „oder ziehst du einen Hieb auf die Nase vor?"  
     „Wurstbrot wär mir lieber", erklärte Jippy bescheiden. „Entschuldige schon, aber ich meine, du hättest das nicht tun sollen. Was fangen wir jetzt mit dir an? Du bist doch bloß ein Mädchen!"  
     „Ganz meine Meinung", schaltete sich Pete ein. „Und ich kann's nicht verantworten. Krieg' ich nun endlich auch ein Brot, oder soll ich vor Hunger sterben?"  
     „Da sieht man es", lachte Dorothy. „Kein durchdachter Plan, keine Organisation. Wenn ihr mich nicht hättet, würde die ganze Sache schiefgehen, darauf könnt ihr ruhig wetten. Habt ihr überhaupt daran gedacht, einen Fotoapparat und Blitzlicht mitzunehmen? Nein! Aber ich habe daran gedacht. Übrigens habe ich in Somerset auch drei Fahrkarten für uns gelöst — sicherheitshalber, falls wir entdeckt werden sollten. Daran, daß ihr als ,Blinde Passagiere' möglicherweise eingesperrt werden könntet — daran habt ihr auch nicht gedacht, wie? Auf Fahrgeldhinterziehung steht Gefängnis, und wie  
       
     wollt ihr dann den Plan durchführen, wenn ihr eingesperrt seid?"  
     „Nicht schlecht", meinte Jippy. „Und da sagt man immer, das Gehirn der Frauen wäre um annähernd zweihundert Gramm leichter als das der Männer."  
     „Es kommt nicht auf das Gewicht, sondern auf die Qualität an", sagte Dorothy hoheitsvoll. „Und ich finde, daß wir Jippys Bruder nicht zu bemühen brauchen. Auch ich verstehe etwas vom

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