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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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langer Mann kroch jetzt aus der Kutsche heraus. Wenn man diese Gestalt sah, mußte man wirklich fragen, wie der überhaupt in das Gefährt gekommen war. Und wie er es dann fertiggebracht hatte, seine Glieder in dessen engem Inneren unterzubringen. Vermutlich hatte er die Knie während der Fahrt bis zum Kinn anziehen müssen — oder er war ein Schlangenmensch und hatte sie so lange in Knoten geschlagen? Der Lange war übrigens nicht weniger abenteuerlich gekleidet als seine Gefährten. Er trug eine quittegelbe Bluse, knallrote Hosen, eine himmelblaue Krawatte und einen steifen Hut in gleicher Farbe. Seine spitze Nase war verdächtig gerötet — er liebte wahrscheinlich statt Kaffee Alkohol zu sich zu nehmen — und außerdem war sie auffallend lang. Das fiel aber bei seiner Figur nicht so sehr ins Gewicht!
    Die Kutsche schien nun leer zu sein. Amy, das Kind, stand wieder brav bei der dürren Lady mit dem Rosenhut und blinzelte den drei Jungen schelmisch zu. Pete, Bill und Conny zwinkerten sofort zurück — die Kleine schien in Ordnung zu sein!
    Der Kutscher war inzwischen in die Wirtschaft geeilt und kam zurück. Ihm folgte auf dem Fuß John Watson, immer noch rot angelaufen und schwitzend . . . vor innerer Erregung. Er machte eine ehrfürchtige Verbeugung in Richtung der Gäste.
    „Ladies and gentlemen!" stammelte er dann gefaßt und wischte sich erst einmal den Schweiß von der Stirn. — Es war wirklich nicht einfach, Vorsitzender eines Fremdenverkehrs-Komitees zu sein! — Ladies and gents! Es ist mir eine Ehre, Sie bei uns. . . äh . . . begrüßen zu dürfen! Äh! Eine Ehre ist es mir, äh, und ein Vergnügen! Ich freue mich, daß Sie hier so zahlreich versammelt sind. — Sie sollen sich in Somerset, äh , wohlfühlen. Sie sollen ganz so tun, als ob Sie hier, äh, zu Hause wären! — Yes, zu Hause! Wenn Sie besondere Wünsche haben, wenden Sie sich bitte an mich! Ich bin John Watson, der Vor-

    sitzende unseres Fremdenverkehrs-Vereins! Äh! — Treten Sie nun ein in unsere gute Spelu . . . äh, unser bestes Hotel am Platz! Jim Cocktail, der alte Gaun . . . äh, der alte Wirt hat ein kleines Dinner für Sie bereit, damit Sie sich . . . äh . . . erlaben! Ich hoffe, daß es Ihnen in Somerset gefallen wird. Und daß das Essen schmeckt!"
    „Äh!" ergänzte Conny Gray unterdrückt, aber laut genug, daß es alle hören konnten. Die Fremden machten erstaunte Gesichter, Amy lachte, und Watson rollte zornig mit den Augen. Seine Fingerspitzen kribbelten, aber er bezwang sich mannhaft. Und riß die Tür der Spelunk . . . äh, Kneipe auf, des „ersten Hotels am Platze"! „Hier hinein, bitte!"
    „Hinein in den ,2ornigen Bullen'!" flötete der falsche Puncher amüsiert und stelzte ins Gastzimmer. Die dürre und die dicke Lady, Amy und der lange Gent folgten.
    „Wollen wir auch . . ." Pete blinzelte den Freunden zu und wies mit dem Daumen in Richtung der Tür . . . eine Limonade trinken? — Ich — hmm — lade euch ein! Und Conny bezahlt!"
    Petes Ton ließ gar keinen Widerspruch zu. Conny schluckte, seufzte und zählte seine Barschaft. Es wird reichen! Sie marschierten also auch in den „Zornigen Bullen", wo eben die Vorstellung der Fremden stattfand.
    „Dieses hier!" kicherte der nachgemachte Cowboy und wies auf das Cowgirl, „ist meine Frau!" Das Cowgirl lächelte zuckersüß!
    „Und dieses hier", die Würstchenfinger des Dicken schwenkten herum und deuteten auf das hagere Wesen

    mit dem Rosenhut, „ist Mrs. Clothilda Aspargus, unsere Gesellschafterin!"
    Conny Gray stieß Bill Osborne in die Seite. „Sieht man der Kleinen gar nicht an, daß das 'ne Frau ist, was?" flüsterte er respektvoll.
    „Du bist ein Rhinozeros!" zischte Pete kopfschüttelnd. „Wirst schon merken, was dahinter steckt!"
    Der lange Laban schien nicht zu den anderen zu gehören. Er hatte sich zunächst auf einen Stuhl fallen lassen. Nun erhob er sich, schwenkte gravitätisch seine Melone und lallte: „Und ich — hick — bin Padro Alialialigretto, Künstler und Artist, hick! — Bin gehickt gekommen, um die Kurgäste in Somerset hick mit meinen Leistungen juckhick zu erfreuen! — Hick!"
    „Aha!" Watson nickte erfreut. Der Professor hatte ihm erzählt, daß er auch verschiedene Unterhaltungskünstler bestellt habe. Das war also der erste?
    „Pfui Geier!" entrüstete sich die Gesellschafterin. „Er ist betrunken! Stinkbe . . . trunken! Während der ganzen Fahrt von Tucson hat er fortwährend seine Taschenflasche benutzt! Pfui

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