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Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel

Titel: Das Pete Buch 06 - Blitz und Donner solche Luemmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derrik Day
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Watson bis an die Oberschenkel. Isabella störte das nicht — Watson aber sehr!
    „Siehst du den Hering an der Stange?" zitierte Pete fröhlich und schaute Isabella zuvorkommend an. „Hol dir 'n doch ... wenn du kannst!"

    Isabella konnte nicht, also blieb sie stehen. Wenn ein Esel ... Hunger hat, gibt es nichts Wichtigeres für ihn als das Futter.
    „Gib ihr den Hering!" keuchte Watson mit rotunterlaufenen Augen. „Los, gib ihr den Hering!"
    „Später!" schüttelte Pete den Kopf, und vom Ufer her erscholl vergnügtes Gebrüll. „Später, Mr. Watson! — Wenn Sie sich bereiterklärt haben, die Reitstundengebühren herabzusetzen. Auf fünf Dollar pro Tag!"
    „Das ist Erpressung!" heulte Watson und ballte seine Fäuste. „Glatte Erpressung!"
    „Irren ist menschlich", gab Pete zurück. „Wir treiben keine Erpressung ... Sie aber Wucherei! Sie, als Sheriffsgehilfe, müßten diese Begriffe eigentlich auseinanderhalten können!"
    „Bububububub!" Watson fing an zu frieren. „Dududu-du bubub unverschämter Bubububursche!"
    „Also, wie ist's?!" fragte Pete. „Meine Leute am Ufer und Amy Hamilton können alles verstehen. Gehen Sie auf meine Bedingung ein?"
    „Nein!" knirschte Watson zornig. „Nein!"
    „Dann nicht!" Pete nickte gleichgültig. „Sie wissen, daß Isabella hier stehenbleiben wird bis ans Ende Ihrer Tage. Meine Kundschafter werden Isabella unausgesetzt beobachten. Die Leute von Somerset aber werden alles andere tun, als ihr den Hering zu geben. Die sind genau so gespannt wie ich, ob Isabella eine Lösung findet!"
    „Lümmel verdammter!" knirschte Watson und bibberte wieder. „Dududududu wirst mich noch kennen lernen!"
    „Nicht nötig!" Pete winkte gravitätisch ab. „Ich kenne Sie schon genau!"

    Watson sah ein, daß ihm keine andere Möglichkeit blieb, als auf die Bedingungen der Gegner einzugehen. Er mußte nachgeben, wenn er hier nicht für den Rest seines irdischen Daseins stehenbleiben wollte. Es schmerzte natürlich. Fünf Dollar täglich waren bei zwanzig Reitstunden hundert! — Eigentlich immer noch ganz nett! — Hundert Dollar haben oder nicht haben! —
    „Gut!" schnappte er. „Ich erkläre mich einverstanden: Fünf Dollar pro Tag, nicht wahr?"
    „Lauter!" forderte Pete und legte die gespreizte Rechte hinter sein rechtes Ohr. „Ich kann nichts verstehen!"
    „Ich bin einverstanden!" schrie Watson aus Leibeskräften und knirschte mit den Zähnen. „Ich bin einverstanden!"
    „Fünf Dollar pro Tag, und keinen Cent mehr!" mahnte Pete warnend. „Amy, hast du es gehört?"
    „Ja!!!!" schallte eine helle Mädchenstimme vom Ufer zu ihnen herüber.
    „In Ordnung!" Pete war zufrieden. „Und lassen Sie sich nicht einfallen, nochmals Wucherpreise zu verlangen, Mr. Watson! Sheriff Tunker kommt auch mal wieder nach Somerset zurück und würde sich gar nicht freuen, wenn er erfährt, daß sein Gehilfe ... na, Sie wissen schon!"
    Mittlerweile war die „geborene Reiterin" zwar noch nicht schlanker geworden, aber in den „Zornigen Bullen" zurückgekehrt. Mr. Hamilton erwachte und lauschte gespannt ihrem Bericht. Als seine bessere Hälfte mit ihrer Erzählung fertig war, lachte er prustend los.
    „Hohohoho, also auf einem Esel ist er davon gejagt?" Er hielt sich die Seiten. „Ein tolles Ding! Dieser Pete Simmers ist wahrhaftig ein Teufelskerl! Ein feiner Bursche, wenn ich auch jetzt keine Waschbären jagen kann. Aber schließlich, wenn es da ein Gesetz gibt, hat er ja recht."
    Es klopfte. Die Lady blickte die Gouvernante an, und die dürre Clothilda Aspargus rief laut und spitz: „Herein!"
    Ein Junge betrat den Raum. Er hielt in beiden Händen eine gewaltige Torte, die er behutsam auf die Tischplatte schob. „Ich komme von Bäcker Whiteroll!" erklärte er etwas schüchtern und machte einen Diener. „Ich bringe die bestellte Torte!"
    „Famos, famos!" Mr. Hamilton kramte in der Tasche, fingerte einen Dollar hervor und warf ihn dem Jungen zu, der die Münze geschickt auffing. „Besten Dank, Sir!" Und dienerte wieder und verschwand.
    Die Lady trat an den Tisch heran, während ihre Gesellschafterin neugierig den Hals reckte. Die Torte war ganz in weißes Papier gehüllt. Sie hatte eine ziemliche Höhe, — wahrscheinlich durch die Kerzen.
    Ein schriller Schrei zerriß plötzlich die Luft. Mr. Hamilton fuhr entsetzt hoch, der Gouvernante fiel das Strickzeug aus den Händen. Die Lady hatte das Papier von der Torte gezogen und war käsebleich geworden. Sie brüllte nochmals hysterisch auf

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