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Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los

Titel: Das Pete Buch 08 - Yipee es geht wieder los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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wirklich wattiert waren oder nicht. Vielleicht beugte sich diese noch näher zu ihm herunter, dann fiel er einfach gegen sie und fühlte nach.
    „Haben Sie vielleicht eine Mutter ohne Kind gesehen, das so aussah wie ich?" fragte Joe Jemmery kläglich, ja, und dann verrenkte er plötzlich den Arm und plärrte laut los. Richtig, die „Bachstelze" neigte sich mitfühlend zu dem Gepeinigten herunter und fuhr ihm mit den rotlackierten Fingernägeln — vielmehr mit der Innenfläche — über den Kopf. Der Kleine kam sich selber etwas blöd vor, als er sich nun beinahe umsinken ließ und dabei mit beiden Händen nach den Schultern des duftenden Wesens griff. Er konnte es nicht verhindern, daß sich dabei der linke Ärmel hochstreifte.
    „Aber ich sehe ja gar keine Bienenstiche", staunte John Watson, der gut aufgepaßt zu haben schien.
    „Ich bin doch schon wieder auf dem Wege der Besserung", lachte der Regenwurm und trollte sich davon.
    Ihm war es gleichgültig, was die beiden jetzt von ihm dachten. Watson hatte gewiß doch nur diese aufgeputzte Vogelscheuche im Kopf und somit sicherlich keine Zeit, extra seinetwegen Hilfslehrer Clever aufzusuchen.
    „Ich gewinne schon in der ersten Viertelstunde meines

    Hierseins den Eindruck, daß hier seltsame Menschen wohnen", meinte Miranda Cat. Im stillen dachte sie aber anders. Sie hatte in Wahrheit einen ziemlich bedrückenden Eindruck von Somerset bekommen. Es war ihr schon am Bahnhof so vorgekommen, als werde nicht nur ihr Begleiter, der „Sheriff" von Somerset, sondern auch sie selber verspottet. Das Gebaren des kleinen Joe Jemmery bestärkte sie nur in dieser Auffassung. Miranda Cat war viel mehr beunruhigt, als sie sich anmerken ließ.
    Während sie neben John Watson dem Ziele, der Arizona Hall, zutrippelte, hatte der Regenwurm bereits hinter den nächsten Häusern einen Bogen geschlagen und landete nun wieder dort an der Hauptstraße, wo Johnny Wilde und die Sommersprosse auf Lauer lagen, gutgedeckt von einer etwas schräg vorspringenden Scheune.
    „Sie haben keine Ahnung, daß ich am Office-Fenster gelauscht habe", meinte Joe, „er bringt sie zur Arizona Hall. Männer, ich hab' sie mir genau angesehen! Sie hat tatsächlich Watte auf den Schultern. Augenbrauen hat sie überhaupt nicht . . . oder sie hat sie abrasiert. Trägt jedenfalls nur schwarze Striche an der Stelle. Hihi! Und wie sie duftet! nach Rosenöl, Veilchen, Salmiakpastillen und Schmierseife. Das letzte kann auch der Alte gewesen sein. Schätze, sind sich beide klar, daß wir diesen unnatürlichen Fratz hier wegekeln wollen. Pah, wenn die lacht, dann meint man, sie wolle sich fotografieren lassen."

    „Genügt, Regenwurm", brummelte Sam. „Achtung, da hinten kommen sie!"
    Die drei huschten rasch hinter die Scheune, aber sobald John Watson mit der Miss vorbei war, kamen sie wieder zum Vorschein.
    „Denke, geben schon mal 'ne kleine Kostprobe", meinte das Rothaar. „Die blöden Ohrenklicker müssen verschwinden. Los, Johnny, du das linke, ich das rechte. Warte, erst noch drei Häuser näher heran!"
    Während sie sich auf Zehenspitzen und immer nahe an Häusern entlang weiterbewegten, nahmen Sam Dodd und Johnny Wilde ihre Kaugummis aus dem Mund und fingen an, daran herumzukneten. Man merkte gleich, daß sie darin schon große Übung besaßen. Diese „Technik" hatte Pete Simmers eingeführt, wenn es gegen Mitmenschen ging. Man wollte ja niemanden verletzen, den man beschoß.
    Sommersprosse und Johnny Wilde zogen noch im Laufen die schleudern aus der Tasche. Da die „Bachstelze" winzige Schrittchen machte, kamen die beiden nicht allzuschnell voran.
    Die Stelle, wo Sam und Johnny niederduckten und ins Ziel gingen, war gut ausgewählt. Im Rücken ein Schuppen, vorne hohe Brennesseln. Schon dieses rasche Anschleichen war ein Meisterstück.
    „Jetzt!" zischte die Sommersprosse.
    Ptsch . . . Ptsch . . . machte es, die hellgrauen Wurfgeschosse rauschten los, und dann schrie die Trippel-Miss hell auf. Sie griff sich an die Ohren, wo es in dieser Sekunde keine Anhänger mehr gab.
    Johnny Wildes „Kugel" hatte den einen „OhrenKlicker" weit nach links geschleudert. Auch dort wucherten Brennesseln am Straßenrand, mitten drin auch ein paar Blumen.
    Miss Miranda fand nur einen Ohrenschmuck wieder.
    Die drei vom Bund hörten nicht mehr, was dort drüben geschimpft wurde. Unsichtbar für Watson und die Miss robbten sie, gedeckt von den Nesseln, hinter die Häuserzeile zurück, um dort dann in Richtung Arizona

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