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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Sheriffshauses hinzog, als es vom Turm der Kirche zwölf schlug. Die Geisterstunde! Pete mußte bei diesem Gedanken lächeln. Wie oft hatte er schon „Geist" gespielt. Sollte das in dieser Nacht wieder so kommen? Er führte Black King hinter den Stall, der den Hof des Sheriffsanwesens abschloß.
    „Bleib schön hier, old fellow", flüsterte er, „will nur schnell nachsehen, ob Mr. Hilfssheriff schon zu Hause ist."
    Im nächsten Augenblick hechtete er über die Mauer. Einige Katzen fuhren fauchend auseinander. Die Biester hatten sich mehr erschrocken als Pete. Eine von ihnen fuhr mit dem Kopf in eine leere Konservenbüchse, drehte sich wild im Kreise und machte einen fürchterlichen Lärm. Pete blieb ganz ruhig stehen. Aber nichts geschah.

    Der Katzenlärm verhallte, ohne daß auch nur ein Mensch davon Notiz nahm.
    Pete wartete noch einen Augenblick und war dann mit wenigen Schritten an der Stalltür. Er zog den Riegel zurück und schlüpfte hinein. Rasch riß er ein Streichholz an. Da! Watsons Borsty stand in seiner Box und schlief. Wie war das möglich? Sollte Watson mit einem anderen Pferd im Walde gewesen sein? Borsty hatte er auf jeden Fall nicht geritten, sonst müßte man es dem Tier ansehen. — Pete trat wieder in den Hof und betrachtete die Hinterfront des Hauses. Alle Fenster lagen im Dunkeln. Ob Mr. Watson schon schlief?
    „Könnte mich davon ja eigentlich mal überzeugen", sagte der Boy zu sich selbst.
    Gerade wollte er die Dachrinne als Steigleiter benutzen, als von der Straße her Lärm drang. Wie der Blitz schoß Pete über die Mauer und lugte Sekunden später um die Hausecke. Seine Augen wurden groß wie Teller! Da kam doch tatsächlich John Watson die Straße herunter! Das heißt, er „kam" nicht und ging nicht, sondern er schlingerte wie ein Schiff bei hohem Seegang. Mr. Watson hatte einen ganz schönen Affen bei sich! Im Zickzack-Kurs steuerte er auf sein Haus zu und sang dazu laut:
    „Der Held von Arizona, das ist ein braver Mann, er zieht, wenn es zum Kampfe geht, verkehrt die Stiefel an!" Pete mußte unwillkürlich lachen. Ob John Watson sich damit selbst meinte? „Held von Arizona" hatte er sich schon oft genannt. Jetzt hatte die schwankende Gestalt die Tür zum Office erreicht. Immer vor sich hinsingend, bemühte er sich, den richtigen Schlüssel zu finden.
    Pete wartete nicht erst ab, bis es so weit war. Er hatte genug gesehen. Schnell huschte er die schmale Seitengasse wieder hinunter und saß Sekunden später im Sattel. Während er zur Salem-Ranch zurückritt, überlegte er, wie er all die komischen Ereignisse dieser Nacht unter einen Hut bringen sollte. John Watson war im Walde gewesen — und war doch nicht da gewesen. No, John Watson hatte im „Weidereiter" gesessen und friedlich seinen Whisky getrunken. Was war nur geschehen? Sollten Sam und er sich doch geirrt haben? Aber nein, sie hatten beide ja ganz deutlich John Watson erkannt! Und die Witwe Poldi hatte ihn ja auch gerufen! Das heißt, sie hatte „Trottel" gerufen. Aber das war ja im Grunde dasselbe. Witwe Poldi sprach, wenn sie Watson meinte, nur vom „Trottel". — Pete dachte und dachte nach und kam doch nicht auf des Rätsels Lösung! —
    Während Pete seinen nächtlichen Ausflug nach Somerset unternahm, langweilte sich die Sommersprosse hinter dem Baumstamm im Walde furchtbar! Zuerst war es ja noch ganz interessant, die Witwe zu beobachten. Die Anführerin des „Bundes der Kämpferinnen für Frauenrechte" zeigte nicht viel von „Kampf", und von den Rechten der Frau war nur ein klägliches Wimmern übriggeblieben. Sam Dodd schnaubte verächtlich durch die Nase. So was! Dicke Töne spucken konnte sie, die Witwe Poldi; aber wenn es darauf ankam, für zehn Cent Mut zu beweisen, versagte sie kläglich. Ihm konnten die Weiber gestohlen bleiben.
    Nachdem die Witwe genug geweint hatte, wischte sie sich die Augen aus und verbarg dann den Kopf in den Armen. So saß sie eine ganze Weile.
    Das Rothaar überlegte unterdessen, was es anstellen sollte. Pete hatte gut reden! Der Bursche setzte sich einfach auf seinen Black King und ritt in die Nacht hinaus. Aber er, Sam Dodd, mußte hier bei einer alten „Schachtel" Wache halten!
    ,Man müßte sie', überlegte er, .irgendwie wieder auf den richtigen Weg bringen.' Aber das war leichter gedacht als getan. Wenn er die Frau erschrecken würde, zog sie bestimmt wieder den Colt und schoß in die Gegend. No, er hatte keine Lust, im Falle eines Falles durch eine wild gewordene Kugel

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