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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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deiner Stelle würde aber nicht so laut schreien. Die beiden ,Meisterdetektive' brauchen nicht unbedingt zu wissen, daß wir Zeugen ihres nächtlichen Abenteuers geworden sind."
    Die Witwe war unterdessen in den Lichtkreis des Feuers getreten. Sie sah sich suchend um. „Hee! Hallo! Watsooooon!" Die Stimme schallte laut durch die Nacht. Aber John Watson wollte wohl nichts mehr von seiner Busenfreundin wissen. Er gab jedenfalls keine Antwort. Sie jedoch wartete noch eine Weile, setzte sich dann an das Feuer und — begann bitterlich zu weinen.
    „Jetzt brate mir einer 'nen Storch", staunte das Rothaar, „die weint ja tatsächlich, Pete! Stelle dir das mal vor! Die weint wie ein Schloßhund!"
    „Das brauche ich mir nicht vorzustellen, das höre und sehe ich", lächelte Pete über seinen aufgeregten Freund. „Allerdings kann ich keinerlei Ähnlichkeit mit einem Schloßhund feststellen, Sommersprosse."
    „Quatsch", schnaubte Sam, dem Petes Hohn auf die Nerven ging, „ob Schloßhund oder Schäferhund, überlege lieber, was wir tun sollen."
    „Hm, nicht leicht zu sagen. Die Frage ist, warum John Watson seine ,Teuerste' so im Stich läßt. Ich habe den guten Hilfssheriff immer für einen Kavalier gehalten."
    „Ach, ist doch ganz einfach", mutmaßte die Sommersprosse, „die Witwe ging Onkel John einfach auf die Nerven. Jetzt läßt er sie im dunklen Wald sitzen, um sie endlich loszuwerden."
    „Kann sein, lieber Junge. Aber ich möchte trotzdem wissen, was das alles zu bedeuten hat. Warum macht John Watson hier mitten in der Nacht ein Freudenfeuer an?"
    „Tja, wer kann das sagen", Sam rieb sich die Nase, „am besten ist, wir fragen ihn."
    „Dazu müßte er erst da sein. Höre, Sommersprosse, ich werde mich jetzt auf die Suche nach John Watson machen. Du bleibst inzwischen hier und paßt gut auf, daß die bösen Geister nicht kommen und die gute Witwe klauen."
    „Wa-a-a-as? Ich soll hierbleiben? Ich bin doch kein Babysitter! Soll sie doch selber aufpassen!"

    „Mir scheint, du hast etwas Angst, lieber Junge? Der kleine Sam ganz alleine im großen, dunklen Wald!"
    „Iiich? Angst?" Sam tippte, in der Dunkelheit für Pete nicht sichtbar, mit dem Finger an seine Stirn. „Wieso sollte ich wohl Angst haben? No, mein Lieber, ich will hier nur nicht vor lauter Langeweile sterben!"
    „Ist nicht gesagt, daß du Langeweile bekommen wirst. Wer weiß, was die Witwe noch alles anstellt. Also los jetzt. Ich gehe. Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, treffen wir uns auf der Salem-Ranch."
    Pete verschwand wie ein Schatten. Sam brummelte noch einige Zeit vor sich hin, dann machte er es sich hinter einem Baumstamm bequem. —
    Pete kam schnell voran. Dieser Wald war für ihn kein Buch mit sieben Siegeln. Selbst in der Dunkelheit kannte er sich gut aus. Der „Bund" hatte hier schon zu oft schwere Kämpfe mit den feindlichen Elkvillern oder Littletownern ausgetragen. Das Gelände war für derartige Spiele geradezu ideal.
    Nach wenigen Minuten hatte der „Obergerechte" schon die Stelle erreicht, wo sie die Pferde zurückgelassen hatten. Black King schnaubte leise, als er seinen Herrn erkannte. Pete tätschelte ihm freundschaftlich den Hals und führte ihn am Halfter aus dem Wald. Dann schwang er sich in den Sattel und hatte bald die Straße nach Somerset unter den Hufen.
    Die Nacht war ziemlich mondhell, so daß er unbedenklich die Zügel locker lassen konnte. Black King fiel sofort in einen weit ausgreifenden Trab. Während er, soweit das bei der Dunkelheit möglich war, genau die Gegend beobachtete, stellte Pete seine Überlegungen an.
    Für ihn stand fest, daß John Watson in Richtung Somerset verduftet war. Da aber Watsons Borsty gerade kein Rennpferd war, hoffte er, den Hüter der Ordnung noch vor dem Town einzuholen.
    Diese Hoffnung erwies sich aber bald als trügerisch. Schon tauchten in der Ferne vereinzelte Lichter auf, die das Town ankündigten, und von einem Hilfssheriff war noch immer nichts zu sehen. Pete schüttelte den Kopf. Sollte er sich doch geirrt haben? War John Watson doch noch im Walde geblieben? Nun, er würde es bald wissen.
    Hinter der Red River-Brücke bog er rechts ab und ritt im großen Bogen um das Town. Somerset lag im tiefsten Schlaf. Nur aus wenigen Fenstern fiel noch matter Lichtschein. Ganz dünn klangen die Melodien eines Musikautomaten durch die Nacht. Im „Weidereiter" schien demnach noch Betrieb zu sein.
    Gerade hatte Pete die kleine Gasse erreicht, an der sich die hohe Mauer des

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