Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
sich wieder zurück. Am Waldrand hielten sie eine kurze Besprechung ab. „Was ist mit dem Kerl los?" fragte Sam ratlos. „Er kommt mir nicht geheuer vor, obwohl er nichts tut, was verboten ist. Im Freien übernachten darf wohl jeder, der das Geld für ein Zimmer im Saloon sparen will."
    „Vielleicht machen wir Sheriff Tunker auf ihn aufmerksam, wenn wir ins Town kommen", schlug Pete vor. „Der kann dann in den nächsten Tagen darauf achten, ob sich der Kerl weiterhin im Distrikt herumtreibt oder ob er nur auf der Durchreise ist."
    Sam fand den Vorschlag gut. Eine knappe Stunde später sprangen sie vor dem Sheriffs-Office in Somerset aus den Sätteln. Die Fenster standen offen, aber man hörte von drinnen her keinen Laut. „Nanu?" staunte Sam. „Vielleicht ist Mr. Tunker gar nicht da, und wir haben den Weg umsonst gemacht!"
    Daß sich jemand im Office befand, konnte man von draußen nicht sehen. Denn dieser Jemand verhielt sich mucksmäuschenstill. Er hatte sich hinter die Gardine gestellt, so daß man ihn nicht bemerkte. Der Mensch sah furchterregend aus. Sein Gesicht war schwarz und weiß gescheckt. Wenn es Streifen gewesen wären, hätte man ihn für ein Zebra halten können. Aber es waren völlig unterschiedliche Flecken. Mr. Watson hatte sich zu säubern versucht, als er nach Somerset zurückgekehrt war. Aber die Tinte war haltbarer als er angenommen hatte. Mindestens acht Tage lang würde er nun so gefleckt herumlaufen müssen, das war ihm inzwischen klar geworden. Zum Gespött der Somerseter natürlich, und das erfüllte ihn mit unbändiger Wut. Deshalb empfand er es als eine gewisse Genugtuung, als er jetzt Pete und Sam entdeckte.
    Nichtsahnend traten die Jungen ein. Watson hatte sich gehütet, „Herein!" zu rufen, als sie anklopften. „Mr. Tunker?" wollte Pete fragen, als er niemanden im Raum sah, aber er kam nicht dazu. Denn in diesem Augenblick sprang Watson mit einem gewaltigen Satz hinter der Gardine hervor. „Hab' ich dich, du Schuft!" schrie er und wollte Sam beim Genick packen.
    Aber Sam war ein fixer Junge, fixer, als Mr. Watson es je in seinem Leben gewesen war. Er merkte sofort die drohende Gefahr und gab Gas. Wie eine Maus vor der Katze flitzte er davon, schlug einen Haken wie ein Hase und tat einen Riesensprung wie ein Panther. Alles in Mr. Tunkers kleinem Office! Als Watson den Platz erreichte, an dem Sam eben noch gestanden hatte, war dieser nicht mehr da! Also griff er in die leere Luft. Da er seinen Sprung nicht mehr rasch genug abzubremsen vermochte, krachte er, so lang er war, auf die Dielen und rutschte mit all dem Schwung, den er in sich hatte, bäuchlings auf die offenstehende Officetür zu.
    In diesem Moment trat Mr. Tunker ein, der eben mal in die Küche gegangen war, um zu sehen, wie es mit dem Abendessen stand. Watsons Kopf fuhr gegen dessen Stiefelspitzen. Mr. Tunker schüttelte den Kopf. „Früher mal nahten sich so die Chinesen ihrem Kaiser", sagte er erstaunt. „Aber wir sind ja schließlich nicht in China, und ich bin kein Kaiser."
    „Nehmen Sie die Handschellen!" keuchte Watson, während er mühsam hoch krabbelte. „Da steht der Verbrecher, dem ich verdanke, daß ich so gescheckt herumlaufen muß! Sperren Sie ihn in eine Zelle, Mr. Tunker! Bei Wasser und trocken Brot!"
    In dieser Sekunde schlich sich jemand sehr vorsichtig ins Office: Jimmy Watson. Er hatte den Lärm gehört, Petes und Sams Gaul vor der Tür stehen sehen und wollte dabei sein, wenn es zum Strafgericht kam. Natürlich wußte er, daß Sam unschuldig war. Aber er sah gern zu, wenn jemand Dresche bezog. Hauptsache war, daß nicht er sie bekam.
    Mr. Tunker nahm die Sache jedoch keineswegs tragisch. „Er konnte ja nicht wissen, daß Sie an seiner Erfindung herumhantieren würden", entgegnete er lächelnd. „Augenblick, Jungens! Ich hab' da nur rasch etwas zu unterschreiben! Hinterher könnt ihr mir erzählen, weshalb ihr kommt." Er trat an seinen Schreibtisch. „Nanu?" stellte er gleich darauf fest. „Das Tintenfaß ist ja leer!

    Hol mal die große Korbflasche aus dem Schrank, Jimmy, und füll nach!"
    Jimmy ging zum Schrank, obwohl er ganz genau wußte, daß die Flasche nicht mehr da war. Mit der unschuldigsten Miene öffnete er die Tür und tat gleich darauf sehr verwundert. „Sie ist nicht mehr da!" sagte er scheinheilig.
    Mr. Watson kochte sofort vor Zorn über. „Strafverschärfend!" schrie er wütend. „Dieser Lümmel hat seinen verbrecherischen Anschlag auf mich sogar mit amtlicher Tinte

Weitere Kostenlose Bücher