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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Sie blieben stehen und blickten einander an. Es handelte sich also nicht um einen Waldbrand! Natürlich hätten sie sich nun unauffällig zurückziehen können, aber dazu waren beide zu neugierig. Wenn ein Mensch in diesem Waldstück ein Lagerfeuer anzündete, bedeutete das, daß er die Nacht über hier zu bleiben gedachte. Dies aber erschien den Jungen seltsam: Somerset war nur noch eine halbe Reitstunde entfernt. Welcher vernünftige Mensch verbrachte die Nacht draußen im Wald, wenn er im Town ein anständiges Abendbrot, etwas Ordentliches zu trinken und ein brauchbares Quartier haben konnte? Pete nickte Sam zu, und Sam nickte zurück, woraufhin sie ihren Weg fortsetzten. Jetzt taten sie es aber sehr leise und waren bemüht, kein Geräusch mehr zu verursachen.
    Dann standen sie still und staunten. Vor ihnen lag eine winzige Lichtung. Sie bot gerade genug Platz für ein kleines Lagerfeuer, für den Mann, der daran saß, und für sein Pferd, das wenige Schritte von ihm entfernt eifrig graste. Der Mann selbst war dabei, ein erlegtes Kaninchen an einem primitiven Spieß zu braten. Die Jungen beobachteten ihn eingehend, ohne daß er von ihnen

    etwas merkte. Er war groß und schlank. Sie konnten nicht sagen, daß er ihnen sonderlich sympathisch war.
    Dann passierte das Malheur. Sam wollte seine Stellung ändern und trat auf einen morschen Ast. Es knackte so laut, daß man es durch das ganze Gehölz hören konnte. Der Mann am Feuer fuhr hoch und griff nach dem Colt.
    „Schlechtes Gewissen?" flüsterte Sam dem Freund zu.
    „Halt den Mund", erwiderte Pete, „sonst hört er uns!"
    Nun war es zu spät. Der Mann hatte sie bereits gehört. Mit einem plötzlichen Satz sprang er hoch und stürzte sich auf die Stelle, an der die Jungen standen. Sie wichen zurück. Es gelang ihnen, seinem Zugriff zu entgehen. Da sie keine Lust hatten, sich in Auseinandersetzungen mit ihm einzulassen, liefen sie davon. Natürlich war das kein Laufen mehr; es war ein Stolpern und Stürzen; sie mußten sich durch Gestrüpp und Strauchwerk zwängen, achteten weder auf ihre Hosen noch auf ihre Hemden und waren bemüht, die Entfernung zwischen sich und dem Mann, der wütend hinter ihnen hersetzte, möglichst rasch größer werden zu lassen. Schließlich gelangten sie auf den schmalen, gewundenen Fußweg und atmeten auf. Es dauerte nicht lange, bis sie den Waldrand erreichten.
    Ihre Gäule standen noch an der gleichen Stelle, an der sie sie zurückgelassen hatten. Hastig schwangen sie sich in die Sättel. Sie trabten gerade an, als der Mann, der hinter ihnen her war, ebenfalls am Waldrand erschien. Nachdem ihre Tiere das erste Stück hinter sich gebracht hatten, wandte Pete den Kopf. Er wollte sehen, was der Fremde tat. Der Mann stand immer noch unschlüssig am Waldrand und blickte ihnen nach. In jeder seiner Hände lag ein Colt.
    „By gosh, er will schießen!" sagte Pete erregt und drückte sich flach gegen den Rücken seines Pferdes. Sam tat wie er. Aber der Mann besann sich gleich darauf anders. Mit einem ärgerlichen Fluch stieß er seine Waffen wieder in die Holfter zurück. Als Pete sich ein zweites Mal umsah, war er verschwunden.
    Sie erreichten die Straße. Pete befahl: „Stop!" Sam blickte ihn verwundert an. „Natürlich müssen wir jetzt herausbekommen, was er treibt! In weitem Bogen um das Gehölz herum und auf der entgegengesetzten Seite hinein, alter Knabe!"
    Sam grinste. Das war etwas für ihn! Trotzdem erinnerte er nicht ohne leisen Vorwurf an Mr. Tunkers Puma.
    „Wir werden ihn schon noch benachrichtigen", vertröstete ihn Pete. „Ich finde, dieser Mann da ist wichtiger!"
    Sie brauchten über eine halbe Stunde, um an den entgegengesetzten Waldrand heranzukommen. Diesmal verhielten sie sich äußerst vorsichtig. So kam es, daß sie ohne das geringste Geräusch die Stelle erreichten, die der fremde Mann zum Lagerplatz gewählt hatte. Was sie zu sehen bekamen, enttäuschte sie einigermaßen. Der Gent hatte inzwischen sein Kaninchen bis auf den letzten Rest

    verzehrt. Er wischte sich zufrieden mit dem Handrücken über den fettigen Mund. Dann holte er seine Whiskyflasche aus der Satteltasche und nahm einen gewaltigen Schluck. Hinterher gähnte er herzhaft. Er schob den Sattel zurecht, um ihn als Kopfkissen zu benutzen, legte sich nieder, hüllte sich in eine Decke und schloß die Augen. Es dauerte nicht lange, bis sein ruhiges Schnarchen verkündete, daß er eingeschlafen war.
    Pete winkte Rothaar mit den Augen zu. Leise zogen sie

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