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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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begangen! Das setzt dem Faß die Krone auf! Das ist der Gipfel der Heimtücke! Wenn Sie auch jetzt noch sagen, es sei nicht so schlimm, Mr. Tunker, dann ist Ihnen nicht zu helfen!"
    Der Sheriff richtete sich plötzlich auf. Überraschung lag auf seinem Gesicht. „Moment mal!" sagte er verblüfft. „Da war doch heut vormittag — komm mal her, Jimmy!" Der Schlaks trat einen kleinen Schritt näher. Aber er hielt sich so, daß er mit einem raschen Sprung durch die Tür entwischen konnte, falls die Sache kritisch werden sollte. „Ich stand am Schlafzimmerfenster und rasierte mich", überlegte Tunker laut. „Da schleppte Jimmy doch die Korbflasche aus dem Haus, wuchtete sie sich aufs Pferd und ritt mit ihr davon. So war das, richtig!"
    „Ich wollte ja nur Sam Dodd einen Schabernack spielen!" rief Jimmy in höchster Herzensnot. „Ich wußte doch nicht, daß du in dieses komische Ding gucken würdest, Onkel!" Als er sah, daß seines Onkels Augen wie

    die eines Tigers kurz vor dem Sprung funkelten, hielt er die Flucht für die einzige Möglichkeit, sich zu retten. Aber John Watson schien zu ahnen, was sein Neffe vorhatte. Gerade, als Jimmy durch die Tür huschen wollte, streckte er eines seiner langen Beine aus. Jimmy stolperte natürlich darüber. Mit einem Satz stand Watson dann neben ihm und packte ihn beim Genick. Was anschließend folgte, war eine verbesserte Auflage der Prozedur, die Jimmy bereits bei der Sternwarte hatte über sich ergehen lassen müssen.
    Pete und Sam sahen interessiert zu. „Haben Sie nicht schon Hornhäute an den Händen?" fragte Pete lachend, als der Hilfssheriff fertig war. „Ich meine, wenn Sie Jimmy so oft verdreschen müssen —?"
    „Wahrscheinlich hat Jimmy die Hornhaut auf dem Hintern", meinte Sam trocken. „Sicher spürt er nichts mehr und macht sich deshalb nicht viel daraus."
    Watson kümmerte sich nicht um das Geschwätz der Jungen. Er war noch nicht am Ende. „Gib die fünf Cents wieder heraus, die ich dir schenkte, Schandbube!" verlangte er erbost. „Du bekamst sie zu Unrecht!" Aber Jimmy konnte den Nickel nicht mehr zurückgeben; er hatte bereits Kaugummi dafür gekauft.
    In diesem Augenblick vernahm man aus einer Ecke des Office ein sonderbares Ticken. Pete und Sam horchten auf. So etwas hatten sie noch nie gehört. Zwei Minuten lang standen sie sprachlos. Dann guckten beide in die Richtung, aus der das Ticken kam. Was sie erblickten, war beinahe ein Zauber: da stand ein Kästchen mit verschiedenen Zahnrädern und ähnlichem Zeug. Aus diesem kam das Ticken. Und dabei kroch aus dem Kästchen ein langer, schmaler Papierstreifen, ringelte sich bis auf den Fußboden hinunter und wand sich dort wie eine Schlange mit Bauchweh.
    Tunker lachte.
    „So etwas habt ihr noch nicht gesehen, wie? Das ist ein Morseapparat! Man hat ihn mir vorgestern aufgestellt. Ich habe jetzt direkte Verbindung mit meiner vorgesetzten Dienststelle. Mal sehen, was die Herrschaften mir mitzuteilen haben!"
    Er nahm den Papierstreifen auf und ließ ihn durch die Finger gleiten. Er las:
    „HAUPTPOLIZEISTELLE SINCLAIR AN SHERIFF TUNKER IN SOMERSET STOP STAAT5ANWALTCHAFT SAN ILSE SUCHT BETRÜGER MCMILLIAN STOP SOLL SICH NACH SOMERSETER DISTRIKT GEWANDT HABEN STOP GROSS STOP SCHÜTTERES HAAR STOP SEHR GROSSE NASE STOP BESONDERE KENNZEICHEN ZEHN ZENTIMETER LANGE NARBE ZWISCHEN DEN SCHULTERBLÄTTERN STOP FESTNEHMEN WENN AUFTAUCHT STOP MITTEILUNG AN HAUPTPOLIZEISTELLE SINCLAIR FALLS VERHAFTET STOP HAUPTSHERIFF LEVERBEEN."
    „Ist so ein Mensch schon in unserm Distrikt aufgetaucht, Watson? erkundigte sich Tunker bei seinem Hilfssheriff.

    „Oder haben Sie schon irgend etwas über Fremde gehört, die sich hier plötzlich herumtreiben?"
    Watson schüttelte verächtlich den Kopf. „Natürlich ist's wieder mal hahnebüchener Unsinn", behauptete er. „Was die Oberbonzen sich immer einbilden — jeder Gauner, den sie suchen, soll sich neuerdings ausgerechnet in den Somerseter Distrikt verirrt haben! Dabei gibt's bei uns gar keine Gauner! Vielleicht waren früher mal welche da, vor meiner Zeit, das will ich nicht leugnen. Aber seitdem ich, der tüchtigste Hilfssheriff im ganzen Westen, hier amtiere — glauben Sie nicht, daß sich so etwas herumspricht, Mr. Tunker? Ein Schuft flüstert es dem anderen zu: Geh nicht nach Somerset! Dort ist der unerbittliche Rattenfänger John Watson am Werk! Such dir 'ne andere Gegend aus, in der die Hilfssheriffs dümmer sind —"
    „Kaum zu glauben, daß es anderswo noch dümmere

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