Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys
Sie sich an unsern Beratungen beteiligen wollen?" Er zog den Bauchredner mit sich fort. Wenige Augenblicke später standen sie bei den anderen. Shorty wurde ins Vertrauen gezogen.
„Was ihr da tun wollt, ist Quatsch", sagte er bestimmt, als er wußte, worum es ging. „Die Ranch gehört nach dem Tod eures Vaters euch, und ihr dürft sie keineswegs aufgeben. Dieser Onkel lacht sich ja eins ins Fäustchen! Es ist doch klar, daß er euch fortekeln wollte."
„Aber wir hielten es doch nicht mehr aus", widersprach Mike. „Wenn ich allein gewesen wäre, well! Aber Toby und Ellen — ich konnt's einfach nicht mehr mit ansehen."
„Warum wandtet ihr euch denn nicht an den zuständigen Sheriff?"
„Die Gilly-Ranch liegt weitab vom nächsten Town und völlig einsam. Wahrscheinlich hätte uns der Sheriff nicht geglaubt und sich vom Onkel beschwätzen lassen. Die Erwachsenen halten ja doch immer zusammen!"
„nicht immer, Freundchen!" entgegnete Shorty ernst. „Wollen also mal nach einem Ausweg suchen!"
Sams Phantasie arbeitete sofort wieder auf Hochtouren. „Paßt auf!" verkündete er. „Zuerst feiern wir das Fest bei Mr. Huckley. Die Findelkinder werden auch eingeladen, das schaukle ich. Dann zieht der ganze Bund der Gerechten mit den dreien zur Gilly-Ranch zurück. Wir machen dem Onkel das Leben so sauer, daß er froh ist, abhauen zu können. Mike, Toby und Ellen werden wieder in ihre alten Rechte eingesetzt, und alles ist in schönstem Rahmkäse von der teuersten Sorte. Einfach — wie?"
„Wie willst du ihm denn das Leben sauer machen?" Pete schüttelte skeptisch den Kopf. „Er prügelt dich und alle der Reihe nach durch und jagt uns dann zum Teufel, wenn er so ist, wie Mike ihn schildert."
Sam zuckte die Achseln. „Mensch, Mann!" entgegnete er verächtlich. „Schließlich sind wir ja schon mit ganz anderen Salzknaben fertig geworden! Ich kann dir nur sagen: laß mich ihn drei Tage lang in die Lehre nehmen, dann ist er froh, heimlich, still und leise verduften zu können!" Er grinste plötzlich wie eine Schlange, die ein Kaninchen sieht. „Wozu haben wir denn unsern guten Shorty, he? Der kann doch bauchreden, und wir wären dumm, wenn wir das nicht ausnutzen wollten!"
„Jetzt schnappst du wieder völlig über, Sommersprosse!" Chris lachte.
„Komisch, daß die doofen Nüsse die Geistesblitze eines mit hervorragender Intelligenz gesegneten jungen Mannes immer für Idioten halten müssen!" empörte sich Sam. „Aber so war es ja stets auf der Welt: wer Grips im Schädel hat, wird von der blöden Menge verkannt und verlacht! Paßt auf: Shorty kommt mit, und immer, wenn er in die Nähe dieses Onkels gerät, redet er bauch. Er macht eine Grabesstimme und verkörpert das böse Gewissen. Das wirkt garantiert!"
Shorty wehrte ab. „Ich denke, wir kümmern uns zunächst einmal um das Nächstliegende! Diese drei Gillys dürfen nicht weiter draußen im Freien bleiben, in Höhlen nächtigen und so! Das geht ein- oder zweimal gut, aber auf die Dauer werden sie krank davon. Überhaupt das Mädelchen. Die Frage ist also zunächst die: wo bringen wir die drei unter, bis wir Weiteres unternehmen können?"
„Wo denn sonst als auf der Salem-Ranch?" ließ Pete sich hören.
Shorty hob die Schultern.
„Ich kann mir denken, daß Mammy Linda nicht sehr erbaut davon sein wird, wenn wir ihr noch drei hungrige Wölfe mehr an den Hals hängen! Aber ihr müßt das ja wissen — jeder von euch kennt sie natürlich besser als ich!"
„Kleinigkeit! Wir brauchen doch nur dafür zu sorgen, daß sie Mitleid mit den armen Würmern bekommt, und alles geht in Ordnung!"
„Dann also ab zur Salem-Ranch!"
Fünftes Kapitel
GEWALT GEHT VOR RECHT!
Ein Stier nimmt John Watson auf die Hörner — Onkel Jonas findet endlich den richtigen Anschluß — Und ich sage Ihnen, ich schaffe die drei Kinder wieder herbei! — Auch Hilfssheriffs müssen einmal schlafen — Eine mißglückte Entführung — Wo sind die gottlosen Bälge? — Männer lassen sich nicht auf der Leine trocknen — Und weiter geht die Suche — Die verräterische Kappe — Mill und Molly halten vergeblich ihren Kopf hin — Halbohr meint es gut, haut aber gewaltig daneben — Sam bleibt der Karawane auf den Fersen
Somersets Hilfssheriff stand immer noch mit geschlossenen Augen und erhobenen Armen vor dem Baum, dessen Aststumpf ihn eine halbe Stunde vorher in den Rücken gepiekt hatte. Herzerweichend flehte er: „So lassen Sie mich doch wenigstens die Arme
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