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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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bulligen Schnauzer.
    „Er ist ganz harmlos ..." meinte Pete.
    „Er ist uns vorhin schon mal auf der Straße begegnet", fügte Sommersprosse treuherzig hinzu, „scheint ein anhängliches Tier zu sein."
    Auch die Damen begriffen. Keine von ihnen verriet, daß Bimbambulla zu ihnen gehörte. Zunächst benahm sich der Hund recht manierlich. Die Fülle berühmter Wachsmänner schien ihn zu beeindrucken. Geradezu zärtlich leckte er dem Präsidenten Lincoln die rechte Hand, aber als sich die Bewohner mit dem Erklärer der nächsten Figur zuwandten, schnappte Bimbambulla doch noch Lincolns Hand und verschlang sie. Wahrscheinlich hatte der Bildner zum Teil Bienenwachs verwandt.

    Nur Dorothy Simmers und Bill Osborne bemerkten diesen Vorgang und blinzelten sich heimlich zu.
    Der Dicke begann nun die Geschichte des größten Amerikaners zu erzählen. Präsident Washington, in großer Feldherrnuniform, stand wenige Schritte hinter Samuel Colt. Ein funkelnder Degen hing ihm zur Linken herab.
    Bimbambulla stand jetzt ganz ruhig zwischen Sommersprosse und Bill Osborne und glotzte den Wärter an, der seinerseits kein Auge von dem Tier ließ und nur mit halber Aufmerksamkeit bei George Washingtons Ruhmestaten weilte. Aber es ging noch mal alles gut.
    „Ich zeige Ihnen jetzt die seltenste Figur unserer Sammlung", fuhr der Wärter fort; „sie gehört eigentlich in ein Museum und ist auch das einzige Stück, welches nicht aus Wachs gebildet ist, sondern eine Originalschnitzerei der Navajos darstellt; echt Hickory, mit Naturfarben bemalt. Es ist Schahklebimm, der Apachenhäuptling, der fünfzig Bären mit dem Messer erjagte. Die Indsmen verehren ihn wie einen Gott."
    Miss Betterwits war so sehr Auge und Ohr, daß es ihr entging, wie der kleine Peppi, der den Reißverschluß der Handtasche schon längst ein Stück auseinandergezerrt hatte, nun vollends aus seinem Verlies kroch. Erst als er ihren Arm als Startbrett benutzte und mit kühnem Sprung zu Boden setzte, wollte die Betterwits ihn zur Ordnung rufen, aber da war er schon hinter dem Mormonenprediger Joe Shelley untergetaucht. Bald darauf balgte er sich mit Bimbambulla herum.

    Das ging alles so schnell, daß der dicke Wärter nichts davon bemerkte.
    Schahklebimm, der Apachenhäuptling, machte einen recht eckigen Eindruck. Sein Holzkopf erinnerte an eine ausgeschnitzte Kohlrübe. Die hohlen Augenpartien verliehen dem Redman etwas Starres, Unheimliches.
    Nur Pete Simmers und Jack Pimpers, die der Figur am nächsten standen, vernahmen ein leises Geräusch, als wenn innerhalb der Holzpuppe etwas gegen die Wände kratzte.
    „Ist er hohl?" erkundigte sich Pete.
    „Gewiß, er ist sozusagen aus lauter kleinen Bauklötzen zusammengesetzt", erklärte der Dicke.
    Auf einmal stieß Mrs. Rattlesnake einen heiseren Schrei aus; auch Dorothy fuhr einen Schritt zurück. Miss Betterwits, die ihren Peppi suchte und gerade um Buffalo Bill herumstrich, rief unvermittelt mit entsetzensgeweiteten Augen um Hilfe. Sogar der Wärter griff sich an den Kopf. Mr. Grey, Pete, Sommersprosse, alle sahen überrascht auf den Holzkopf des Apachenhäuptlings.
    „Gespenster .. . sind ... da drinnen . .. o Gott!"
    Dem Wärter brach der Schweiß aus allen Poren.
    „Die Kraft der indianischen Geister lebt immer noch! Es ist unglaublich, da, Schahklebimm hat ein Auge bekommen, und es bewegt sich sogar ...!"
    Tatsächlich, die eine Augenhöhle des Holzkopfes war auf einmal mit einem schwarzen Knopfauge ausgefüllt, und dieses bewegte sich und blinkte den erstaunten Beschauern ununterbrochen zu.

    Aber dann brachen Sommersprosse, Jack Pimpers, Pete und Bill plötzlich in schallendes Gelächter aus.
    Die anderen starrten die Boys geradezu vorwurfsvoll an. In diesem Augenblick piepste es dünn aus dem Holzkopf: „Wau, wau, wauuuuuh!"
    „Der berühmte Schahklebimm kann auch bellen!" platzte es Sam heraus, und dann hastete er auch schon hinter den hölzernen Häuptling, an dessen linkem Fuß sich ein großes Loch befand.
    Wie auf geheimen Befehl verhielten sich alle mäuschenstill. Sie konnten nun wieder jenes Kratzen hören, das vorher schon einigen Boys aufgefallen war.
    „Das Auge der Gerechtigkeit steigt von seinem Thron herab!" feixte Jack Pimpers und wies auf den linken Fuß des Häuptlings, wo der kleine Peppi gerade durch das Loch herauskroch und mit freudigem Gewinsel seiner Herrin in die weit geöffneten Arme sprang.
    Ein befreites Aufatmen ging durch die Reihen, und dann brachen alle in ein freudiges Lachen

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