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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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und seine Freunde hatten sich wieder „planmäßig" sehr zurückgehalten, was im Gedränge niemandem groß auffiel. Sie eilten auf Umwegen zur Red River-Wiese, um sich zu beraten.
    Als sie die Littletowner Straße erreicht hatten, kam aus der Ferne ein weinroter Sportwagen angebraust.
    Dicht hinter ihnen knirschten die Bremsen. Der Wagen überholte sie noch ein wenig und stand dann neben Pete, Sam und Bill Osborne.
    Kein anderer als Walter Huckley, der Millionär, ihr Longfellow und Ehrenmitglied des Bundes entstieg dem eleganten Sportkabriolett.
    Lautes Hallo begrüßte ihn.
    „Wonderful, little friends!" schnarrte der kauzige

    Engländer, „all right, euch zu treffen. Komme über Littletown. Wieder was ausgeheckt? Erzählen, was!"
    Und die Jungen erzählten. Walter Huckley hatte manchmal eine Art zu lachen, daß man meinen konnte, ein kanachscher Eisbär trainiere auf Stimmbruch.
    „Bravo, Boys! Immer wachsam sein! Wonderful! Los! Wagen zwar Sportmodell für zwei Personen, aber Motorhaube lang, Hinterteil viel Platz. Hopp, aufsteigen! Fahren zum ,Weidereiter'! Palavern im Garten bei Kaffee und Kuchen. Schlagsahne auch dazu! Wollen beraten, was zu tun ist. Los!"
    O Gott, gab das einen Betrieb! Das war etwas für die Jungen. Vier von ihnen legten sich quer über die Motorhaube, zwei krochen zu Mr. Huckley, der gerade noch Platz behielt, die Schaltungen zu bedienen, drei andere hingen überm Gepäckteil dahinter. Blieben noch sieben übrig. Es ging beim besten Willen nichts mehr darauf.
    „Lächerlich, leider schiefe Sache!" brummelte Huckley, „sieben Reste schnell voraus!"
    Die sieben, die in wildem Spurt davonrasten, wurden von der johlenden Gesellschaft bald überholt.
    Das Auto schleppte schwer, aber es ging.
    Mr. Huckley lachte wie ein übermütiger Junge.
    Schließlich landeten sie wohlbehalten im Garten des „Weidereiters".
    Brian Sandwich fiel aus allen Wolken, als er merkte, daß man ihm die Ledertasche mit den vielen kostbaren Uhren stibitzt hatte. Er rieb sich den Schädel, kratzte

    sich im Nacken, aber dadurch kam seine Beute nicht zurück.
    Sandwich fluchte mächtig über sein „Pech". Er sah an sich herab. Er konnte ja nun nicht dauernd im Frack durch die Landkarte reisen, zumal es in den nächsten Tagen für ihn besonders brenzlig werden würde, wenn der richtige Gouverneur nach Somerset kam und die Bombe platzen mußte. Mit sauersüßem Gesicht sah er zu seinem Gaul hinüber, der gerade an ein paar Strohhalmen knabberte.
    Aber schon kam der angeborene Leichtsinn wieder zum Durchbruch.
    Er konnte ja dem Verleiher in Tucson dieses Pferd anbieten. Dann bekam er bei seinen zehn Dollar Leihgebührschulden immer noch einige muntere Greenbacks heraus.
    Und wenn dieser Mr. Bat Smith den Prachtgaul nicht wollte? Ach was, für den Schinder war er immer noch etwas wert. In der Bratpfanne sah man ja nicht mehr, ob das Original auch schön rund und glatt im Fell gewesen war.
    Die Sonne war noch nicht heraus. Also hatte er noch ein wenig Zeit. Er band den Gaul an den langen Zügel, so daß er das Gras erreichen konnte, das rund um die Feldscheune wuchs. Er selbst stärkte sich auch ein wenig an Schinken und Brot, rauchte eine Selbstgedrehte und brach dann auf.
    Brian Sandwich wäre nie der Gedanke gekommen, daß es in Somerset ausgerechnet eine Anzahl Lausbuben gab, die sein falsches Spiel durchschaut und ihm die Uhren wieder abgenommen hatten.
    Er war wieder halbwegs guter Laune, und als er dann in Tucson anlangte und vor dem Leihgeschäft hielt, pfiff er bereits wieder eins seiner beliebten Cowboyliedchen. Daß ihn die Leute auf der Straße anstaunten, machte ihm nichts aus. Er grinste den Menschen einfach freundlichst ins Gesicht, und diese grinsten zurück. In wenigen Minuten würde er ja wieder in seinem verwaschenen Cowboyanzug durch die Gegend schlendern, und keiner würde ihn dann noch beachten.
    Als Brian Sandwich den Laden betrat, wunderte er sich sogleich über das seltsam fahrige Wesen des Mr. Smith. Der Verleiher tänzelte nervös auf der Stelle, grüßte nur flüchtig und griff sich bald an den Halskragen, bald an den Kopf.
    „Da wären wir, mein Lieber", begrüßte ihn der lange Tramp, „ein Mann ein Wort, ich bringe Ihnen den Frack zurück! Aber sagen Sie mal, Gent, haben Sie neuerdings den Veitstanz oder üben Sie da gerade eine Sondernummer ein?"
    „Ja, ja, eine Sondernummer", stieß Mr. Smith gepreßt hervor.
    ,Er ist übergeschnappt', dachte Brian Sandwich, der ja nicht ahnen

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