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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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ungeheuer. Man kann es verstehen, auch ihren Stolz, die einzigen in Somerset und Umgebung gewesen zu sein, die gewacht hatten, als sich alle anderen einlullen ließen.

    Drittes Kapitel PEINLICHE ÜBERRASCHUNGEN
    Der Gouverneur von Arizona ist ein sehr bescheidener Mensch — Die Ehrenjungfrau macht dem Town keine Ehre — Hier muß etwas Närrisches passiert sein — Obersheriff Watson wird sehr ungnädig — Ich verlange Respekt vor der Obrigkeit! — Ich bin der Gouverneur! — Hochstapler kommen hier ins Jail! — Pete und seine Freunde finden einen Helfer — Brian Sandwich kommt in gewaltigen Druck — Der falsche Gouverneur ist gewarnt — Wer ist nun wieder General Mutax — Eine unerwartete Wendung — Großfahndung nach dem falschen Gouverneur und General Mutax — So ein Gauner! Frechheit siegt nicht immer — Die Jungen vom Bund im Großeinsatz — Eine peinliche Demaskierung — Und alles lacht wieder darüber —

    Mr. Anthony Kess, der wirkliche Gouverneur von Arizona, war ein älterer Herr mit graumelierten Schläfen, etwas übermittelgroß, mit sehr breiten Schultern und einem kantigen Gesicht, aus dem geballte Energie sprach. Er war ein Mann der Praxis und des Handelns und liebte nicht allzu viel Aufwand. Nur mit drei Herren als Begleitung machte er seine Inspektionsreise. Er trug dabei auch keinen Frack, sondern einen einfachen, gutsitzenden Anzug aus solidem, dunkelblauem Stoff.

    Mr. Kess reiste ganz schlicht in einem unauffälligen Chevrolet.
    Es war noch ziemlich früh, als dieser Wagen, von Tucson kommend, auf Somerset zu brauste. Gouverneur Kess liebte es, selber am Steuer zu sitzen. Das lenkte ihn, wie er öfter sagte, von den vielen Gedanken ab, die er sich um das Wohl des Landes machte.
    Als er von weitem die fichtenumwundene Ehrenpforte sah, schmunzelte er ein wenig.
    „Na ja, diese Leutchen meinen es gut. Das Volk will immer ein bißchen Zirkus haben. Sollten lieber das teure Material und die Mühe für wichtigere Dinge aufsparen." Mr. Kess stieß den Fuß in den Bremshebel, daß die Reifen knirschten. Er lehnte sich weit über das Steuerrad vor. Der Chevrolet stand, etwa zehn Meter vor der Ehrenpforte.
    „Da, meine Herren, sehen Sie das da oben? Es scheint, daß hier in Somerset doch seltsame Dinge vorgehen ..."
    „Tatsächlich ..., da hat man ja eine Frau auf die Pforte gesetzt!"
    Mr. Kess und seine Begleiter stiegen rasch aus.
    Der Kater der Somerseter mußte ungeheuer sein, denn die Straße war trotz des hellen Vormittags noch völlig menschenleer. Die Haustüren und der größte Teil der Fenster waren geschlossen. Das Town schlief den Schlaf der Gerechten.
    Nur die Witwe Poldi befand sich verständlicherweise in einem seelischen Zustand, der zwischen Zorn, Angst und Katzenjammer hin und her wankte. Im ersten Augenblick ihres Erwachens hatte sie geglaubt, sich in

    ihrem Bett zu befinden. Dann aber, als sie ihre seltsame Lage begriff, da hatte sie krampfhaft überlegt, welche Kanaillen wohl dieses „Verbrechen" an ihr begangen hätten. Alle Versuche, von ihrem Himmelsthron herunterzukommen, scheiterten. So wartete sie auf Menschen, die ihr helfen konnten, und ließ, um sich die Zeit zu vertreiben, ihre dürren Beine herunter baumeln. Das war aber auch alles.
    „Gute Frau, wie kommen Sie denn da hinauf?" fragte der Gouverneur mitleidsvoll.
    Aber Frau Poldi faßte die Sache etwas anders auf.
    ,Aha', dachte sie ,keine Somerseter waren es, sondern diese fremden Gesichter da ... aha!'
    Zum zweitenmal fragte der Gouverneur.
    Da schäumte Mrs. Poldi aber los: „Was! Ihr unverfrorenen Halunken da unten! Wie? Erst schleppt ihr eine allein schlafende Frau nach hier oben und dann verspottet ihr sie auch noch! Pfui! Dreimal pfui!"
    „Halten Sie jetzt erst mal Ihren Mund!" donnerte eine energische Stimme dazwischen, „seien Sie doch vernünftig", fügte sie dann ruhiger hinzu, „wir haben mit der ganzen Sache nichts zu tun"
    Witwe Poldi tobte nun wie eine Furie los, reckte dabei ihren Schwanenhals und fauchte die erstaunten Herren an: „Was, ihr leugnet auch noch, wo doch die Leitern, die ihr benutzt habt, als ich ohnmächtig war, noch da drüben im Straßengraben liegen? Schämt euch ... vor allem Sie da im blauen Anzug, der Sie schon graue Haare an ihren charakterlosen Schläfen haben!"

    „Verrückte Person!" knurrte der Gouverneur, „los, meine Herren, die Leitern heran! Wir holen die Lady herunter!"
    Und so geschah es. Witwe Poldi wurde von Anthony Kess höchstpersönlich von der

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