Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Bedienungsgirls beiseite und eilte selber zu dem Gast:
„Stehe ganz zu Diensten, Sir, äh ..."
„General Mutax von die Mirabelleninsel . .. liggt swi-schen Ceylon und Sumatra. Isch sagen das, weil isch wissen, daß hier Leute nix verstehen. Bitte ein Flasche Sekt und bestes Essen, was Sie haben ..."
Brian Sandwich schien das Kichern der Gäste nicht zu bemerken, welche sich über seine Redeweise amüsierten.
„Haben Herr General sonst noch einen Wunsch?" erkundigte sich der Barkeeper höflich.
„Sechs Whisky Soda, bitte serr."
Die Augen des Besitzers und seiner Gäste wurden immer größer.
Brian Sandwich sagte sich: ,Bis zwei Uhr sind Post und Bank geschlossen. Also kann der Tabakhändler noch niemanden zum Geldwechseln fortschicken. Bis dahin aber bin ich längst über alle Berge. Und darum genehmige ich mir jetzt erst mal verschiedene nette Sachen.'
Eins der Girls brachte die bestellten Drinks. Drei davon trank der „General" hintereinander.
Das hätte er nicht tun sollen, denn trotz des Sodawassers wirkte das Zeug verheerend, weil Brian viel zu hastig trank.
Bis das Essen kam, hatte Sandwich auch die restlichen drei verdrückt. Er erzählte nun den staunenden Zu-
hörern von seiner letzten Schlacht auf der Mirabelleninsel, wo er, General Mutax, mit nur zwei Kompanien und einer Geschiitzbatterie vier sumatranesische Regimenter in die Flucht geschlagen habe. Der Bruder Leichtfuß erfand Namen, Orte und Heldentaten, die noch kein menschliches Ohr vernommen hatte. Es kam den andächtigen Zuhörern schon bald gar nicht mehr darauf an, ob der „General" etwas übertrieb oder nicht, seine witzige Erzählerweise imponierte jedem einzelnen.
Gerade erzählte „General Mutax", wie er den letzten Feind verjagt hatte. Es handelte sich um die letzten dreihundert „hartgesottensten" Feinde.
„Isch ... sehen diese böse Kerls hinter eine kleine Waldstück. Isch befehlen meine tapfere Män' . .. zündet die Wald an, so sie werden alle er... äh ... erschlürfen ..."
„Ertrinken, Herr General!" verbesserte einer der Gäste.
„Danke serr ... sie werden also alle ertrinken ... Aber waaas? Wald brennt, böses Feind drängt zusammen dahinter. . .genau swischen Meer und riesige Waldbrand ... graben sisch unterirdisches Gang und krabbeln unter das Feuer durch, um uns anzugreifen von Seite, wohin zeigten unsere Rückens ... Wir ..."
„General Mutax" unterbrach sich. Er starrte unentwegt zur Tür, wo gerade vier jüngere Herren im Frack eintraten.
Ein unbestimmtes Gefühl warnte ihn. Außerdem kam ihm das Gesicht des einen bekannt vor. Er hatte nämlich
vor Tagen hier in Tucson zugesehen, wie Sergeant Brandy bei einer Wirtshausschlägerei Ordnung schaffte. Und diesen Sergeanten erkannte er jetzt.
John Watson machte große Augen, als es plötzlich an seine Officetür klopfte und kurz darauf über ein Dutzend Jungen um ihn herumstanden.
„He! Ihr Bengels, was wollt ihr von mir?" fragte der Hilfssheriff ziemlich mürrisch.
Johnny Wilde spielte den Wortführer, denn Pete, Bill Osborne und Sommersprosse hatten im Augenblick eine andere Aufgabe zu erfüllen. Johnny trat mit einem großen Wald-, Feld- und Wiesenstrauß vor und überreichte ihn der verdutzten Amtsgewalt.
„Wir möchten Ihnen im Namen des Bundes zum Obersheriff gratulieren! Unser neuer Obersheriff, er lebe ..."
„Hoch! Hoch! Hoch!" brüllten die Boys einstimmig. Sommersprosse, welcher in diesem dramatischen Augenblick über den Flur huschte, angelte, gedeckt von den Rücken der anderen den Metallring mit den Zellenschlüsseln vom Wandnagel des Office, um sofort damit zu verschwinden.
In diesem Augenblick schrie Jimmy Watson auf. Er hatte gerade seinen „Freund" Sam erkannt.
„Onkel John! Die Schlüssel ...!" rief Jimmy, da aber purzelte er bereits zu Boden.
7 Reuter, Uns kann keiner!
„Was für eine Schüssel?" fragte Dave Brown naiv, „wir sind doch nicht gekommen, um uns hier zu waschen! Drei Yipees auf unseren tüchtigen Obersheriff John Watson!"
„Obersheriff" John Watson strahlte.
Inzwischen öffneten Pete, Bill, Yerry und Sommersprosse den vier Gefangenen die Zellentür. Hinter ihnen stand grinsend Mr. Huckley.
„Hallo, Anthony! Old Boy!" begrüßte er den wutschnaubenden Gouverneur, den er seit langem gut kannte. „Eh, stop! Erst mich anhören! Dann handeln!"
Die vier Boys staunten, wie kameradschaftlich ihr Longfellow dem Staatsoberhaupt von Arizona die Schulter klopfte. Er erklärte seinem Freund Anthony Kess und den
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