Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
Vom Netzwerk:
Ehrenpforte herab geleitet.
    „Na ja", meinte sie nun, „Sie scheinen ja immerhin Kavaliere zu sein, Gents. Ich will nun doch annehmen, daß es andere Burschen waren. Danke auch schön."
    Nun sagen Sie mal, wie das mit Ihnen gekommen ist, liebe Frau", meinte Mr. Kess. „Waren etwa Banditen im Town oder was hat sich sonst zugetragen. Ganz Somerset scheint mir ausgestorben; sind die Leute alle draußen auf den Feldern?"
    „Im Bett!" schrie Frau Poldi nun wieder in einer neuen Gemütaufwallung, weil sie ein Opfer suchte, an dem sie all ihre Wut auslassen konnte. „Im Bett", sage ich. „Da braucht ihr nicht so zu staunen, Männer! Ja, ja, aus Somerset ist was geworden. Unser Town ist zum Lieblingsstädtchen unseres Staatsoberhauptes ernannt worden, das seit gestern in unseren Mauern weilt!" Sie wußte ja noch nicht, daß Brian Sandwich schon längst wieder „abgereist" war.
    Mr. Anthony und seine Begleiter rissen den Mund weit auf.
    „Wer war oder ist noch hier?" fragte der Gouverneur.
    „Sagte ja, unser Staatspräsident. Meint ihr denn, wir haben die Pforten und Girlanden euretwegen hier aufgestellt? So, nun laßt mich aber in Ruhe! Ich werde mir jetzt die Täter greifen!"

    Frau Poldi drehte sich um, ließ die verdutzten „Gents" stehen und stolzierte von dannen.
    Mr. Kess und seine Begleiter sahen sich an. Dann brachen sie in schallendes Gelächter aus.
    „Hier muß irgend etwas ganz Närrisches passiert sein", meinte der Gouverneur dann, „hahaha,ich bin also schon hier gewesen und weiß davon überhaupt nichts. Prima, großartig! Meine Herren, ich glaube, wir erleben in diesem Somerset noch andere Überraschungen!"
    „Und die Somerseter selber auch", grinste Mr. Learnet, der Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit.
    Das Geschrei der Witwe, die nun über die menschenleere Hauptstraße hastete und nach den unglaublichen Halunken schrie, die ihr das angetan hatten, weckte nun doch diesen und jenen aus seinem Schlaf. Immer mehr Männer- und Frauenköpfe tauchten noch halb verschlafen an den Fenstern auf und hörten sich Mrs. Poldis neueste Botschaft an. Und dann sahen sie plötzlich einen Chevrolet vorüber fahren.
    Mr. Kess hielt vor dem Office. Die Mienen der Herren waren sehr gespannt. Schmunzelnd blieben sie eine Zeitlang noch in den Polstern sitzen und berieten, wie sie dieser verfahrenen Geschichte eine möglichst lustige Wendung geben könnten. Denn das Oberhaupt des Staates Arizona hatte sich trotz seiner hohen Stellung noch einen guten Sinn für Humor bewahrt.
    „Vielleicht hupen Sie mal kräftig, damit die Gesellschaft munter wird", meinte einer seiner Begleiter, was Mr. Anthony dann auch sofort tat.

    John Watson wurde durch dieses schrille Dauerhupen jäh aus dem Schlaf gerissen. Im ersten Augenblick drehte sich noch alles vor seinen Augen. Aber dann kam ihm die Erinnerung an den gestrigen Tag; sofort war er sich bewußt, was er seiner neuen Würde schuldig war. Das Dauerhupen da draußen war ja öffentliche Ruhestörung! Hinter seinen Gardinen fuhr er schnell in seine Hosen. Um den Chevrolet da unten hatten sich immer mehr Menschen angesammelt. Einer sah noch verschlafener aus als der andere.
    Endlich stampfte die amtierende Amtsgewalt, den blanken Stern an der linken Brust, hinaus. Mr. Kess hörte sofort mit dem Hupen auf.
    „He, Sheriff, kommen Sie doch mal her!" scholl Watson eine energische Stimme aus dem Auto entgegen, und dann stiegen die vier Herren aus.
    John Watson war sofort auf neunundneunzig.
    „Was unterstehen Sie sich, von wegen ,kommen Sie doch mal her, Sheriff'!" schrie er wütend. „Bis gestern mittag war ich hier Hilfssheriff; aber durch die Gnade unseres großmütigen Herrn Staatspräsidenten Anthony Kess bin ich O b e r - Sheriff geworden, merken Sie sich das!"
    Mr. Kess und seine drei Begleiter sahen sich wieder vielsagend an und lachten vergnügt.
    „Verrückt sind Sie offenbar auch noch!" brüllte Watson, der standhaft auf der Stelle verharrte. „Jetzt sage ich ,m a 1 h e r k o m m e n', oder meinen Sie vielleicht, als Obersheriff hätte ich es nötig, jedem die Ruhe störenden Hanswurst nachzulaufen? Los, herkommen! Ich verlange Respekt vor der Obrigkeit!"
    Die vier Herren lachten immer noch.
    John Watson wandte sich nun an die Somerseter.
    „Und euch, Freunde, soll ich noch die herzlichsten Grüße und den Dank unseres Oberhauptes aussprechen. Wichtige Regierungsgeschäfte riefen ihn schon heute nacht wieder ab."
    Der wirkliche Gouverneur schien sich jetzt

Weitere Kostenlose Bücher