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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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unstetes, aber sonst

    nicht strafbares Leben geführt hatte, bekam er ein Jahr Gefängnis aufgebrummt.
    „Dafür haben Sie, Angeklagter, nun mal einen schönen Tag gehabt und sich als Gouverneur feiern lassen können; Sie haben dabei auch gut gegessen und getrunken", sagte der Vorsitzende in seinem Schlußwort. „Nun sagen Sie mal selbst, ob sich das rentiert hat?"
    „No", brummte Brian Sandwich in die Stille hinein und schnitt dabei ein Gesicht, als habe er einen Frosch verschluckt.
    So konnte dieser Bruder Leichtfuß für eineinhalb lustige Tage zwölf Monate lang hinter Gefängnismauern mit Tütenkleben und Holzzerkleinern verbringen, und wenn er dann wieder frei war, durfte er einen Monat schwer, schwer arbeiten, um die Summe, um welche er den Tabakwarenhändler geprellt hatte, wieder aufzubringen.
    „No", murmelte Brian Sandwich oft, wenn er müde des Abends auf seine harte Holzpritsche sank, „no, einmal und nie wieder! Wenn ich erst hier heraus bin, dann fang' ich wieder an zu arbeiten, wie früher. Arbeit ist doch die anständigste Art, sich durchs Leben zu schlagen!"
    Ganz Amerika aber lachte noch lange über den „General Mutax" von der Mirabelleninsel und seine angeblichen Heldentaten, die jetzt erst ins Riesenhafte aufgebauscht wurden, lachte über den Strolch im Frack, der ein ganzes Town als falscher Gouverneur zum Narren hielt und es fertigbrachte, daß der richtige Gouverneur eingelocht wurde.

    Die Boys vom „Bund der Gerechten" aber erhielten in jenen Tagen in der gesamten Presse ein öffentliches Lob für ihr wachsames und sauberes Verhalten.
    Hilfssheriff John Watson empfing seinen Gaul mit beiden Armen, als er ihm von Jack Pimpers gebracht wurde. Jack war den ganzen Weg von Tucson nach Somerset hinter dem „D-Zug" hergeritten, und, obgleich man ziemlich langsam fuhr, erst neun Stunden nach ihnen angelangt.
    „Jetzt besitze ich das berühmteste Roß von ganz Amerika", meinte John Watson und rieb sich die Hände.

    Viertes Kapitel
    DIE KUNST, SICH ARM ZU STELLEN
    Ein Vermächtnis soll erfüllt werden — Wer ist nun wirklich der Ärmste in Somerset? — Jeder will sich von seinem Plunder trennen, aber wie? — Jimmy Watson brütet ein Kuckucksei aus und schürt das Feuer — Für fünf Dollar das ganze Blue Spring-Tal — Es gibt viele Dumme auch in Somerset — Jimmy legt sich einen Plan zurecht und kommt auf seine Kosten — Aber nur gegen Vorschuß! — Ohne Müh' hat der Bauer keine Küh'! — Das Geschäft blüht — Nächtliche Möbeltransporte mit Hindernissen — Ein kleiner blinder Passagier „korrigiert" die Rechnungen — Und bald werden vielen die Füße kalt — Ein Schwein, das kein Glück bringt — Regenwurm reibt sich die Hände —

    Für ein paar Tage herrschte Ruhe in Somerset.
    Es war ein strahlender Morgen, als ein hochgewachsener Reiter auf einen wunderbaren Schwarzweiß-Schecken im Town einritt. Der Mann hatte ein gut geschnittenes, dunkel wie Bronze wirkendes Gesicht, dem die Adlernase etwas ungemein Kühnes verlieh. Das dichte Haar war von einem Blond, das man selten sah. In der Sonne lohte es fast silbern.
    Der Mann war kein anderer als Greg Sullivan, der große Jäger, väterlicher Freund und Berater der Männer vom „Bund der Gerechten". Mit ihm waren sie seinerzeit zu den fernen Toren Manitus gereist, um Magua, den Athabasken, zu suchen.
    Yerry Randers sah vom Fenster aus, wie Greg Sullivan vor dem Office anhielt und kurz darauf das Haus betrat. Dabei band er sein Tier nicht einmal an. Der Schecke blieb auf der Stelle wie angewurzelt stehen, was auf eine großartige indianische Dressur schließen ließ.
    Yerry schwang sich auf sein Fahrrad und spurte los. Sämtliche im Town wohnenden Boys bekamen Bescheid. Von der väterlichen Apotheke aus rief er dann noch die Salem- und Osborne-Ranch an.
    Greg Sullivan, der sich eine gute Stunde bei Sheriff Tunker aufhielt, fand bald so ziemlich den ganzen „Bund der Gerechten" zur Begrüßung vor dem Office versammelt. Seine dunklen Augen, die so unsagbar hart und doch so gütig schauen konnten, strahlten den Jungen entgegen.
    Später saß er lange im Paddy Way mit ihnen zusammen.
    „Ich bin gekommen, euch alle noch einmal zu sehen, Boys", sagte er, und es klang fast wie ein Abschied für lange Zeit. So war es dann auch, „Magua, der Athabaske, läßt euch grüßen. Man braucht mich dort oben wieder in den Bergen, und es werden wohl manche Sommer vergehen, bis wir uns wiedersehen. Ich kam, meinen Freunden von Somerset

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