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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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Wie gebannt starrten sie auf das vergrößerte Foto des angeblichen Generals.
    „Da ... das i s t er doch!" schrie Sommersprosse.
    „Wer?"
    „Unser falscher Gouverneur natürlich ..., der Mann im Frack", antworteten mehrere zugleich.
    „Waaas?" Die Beamten rissen Mund, Augen und Ohren auf. Turner mußte sich erst einmal setzen.
    „Dann erzählt mal genau, wie es der Kerl oben bei euch in Somerset angefangen hat, daß er das ganze Town zum Narren halten konnte!"

    Pete begann zu berichten. Er erwähnte auch, was ihnen vor Connys Bar aufgefallen war. Der Captain verfügte sofort, daß zwei seiner Beamten bei der Bar, heimlich und in guter Deckung gegen Sicht von der Straße aus, Wachposten bezogen für den Fall, daß der Hochstapler doch noch versuchen würde, sich den Gaul wieder anzueignen.
    Ein paar der Jungen standen, während Pete erzählte, an den offenen Fenstern umher. Das wußten sie ja alles schon, weil sie's doch selber miterlebt hatten. Sommersprosse zog einen Apfel aus der Sammlung in seinen Hosentaschen und biß hinein.
    „Eh, Sam, sieh doch mal den langen Onkel da drüben mit seinem Riesenbart", meinte Jack Pimpers, „der steht da, als ob er Wurzeln geschlagen hätte!"
    Sommersprosse interessierte sich wenig für den bärtigen Fremden. Ihn zog ein Firmenschild auf der anderen Straßenseite mehr an. Über der Inschrift „Biggebocks prima Konserven" turnte, um die Blicke der Leute auf sich zu ziehen, ein bunter Hampelmann aus geschnittenem Blech.
    „Wetten, daß er gleich 'runterpurzelt, wenn ich ihm einen auf den Kürbis knalle?"
    Hinter ihm stand Pete und erzählte noch immer.
    Jack Pimpers grinste.
    „Wetten, daß du n i c h t triffst?"
    „Well . .. um drei Äpfel, gemacht!"
    Sommersprosse holte weit aus, aber im Augenblick, als er warf, gab ihm der grinsende Jack Pimpers einen Rippentriller, so daß der Apfel nicht die vorgesehene Bahn - nahm.
    „He, Bengels, laßt den Unsinn!" rügte einer der Polizeibeamten, der jetzt erst das Treiben am Fenster bemerkte.
    Zu spät. Der Apfel war längst losgesegelt. Der Schubser hatte Sams Wurf derart verändert, die Bahn verkürzt, daß der Apfel einem ahnungslosen Passanten genau auf den Fuß flog. Es sah aus, als habe der Gent darauf gewartet.
    „Bestimmt ein Fußballer!" lachte Jack Pimpers, als das Geschoß vom Fuß des Getroffenen in hohem Bogen auf eine Hauswand segelte, einer dicken Frau, die dort oben am Fenster stand, entgegen. Die Dame mußte wenig Humor besitzen. Es gelang ihr, den Apfel im letzten Moment aufzufangen. Mit wütendem Gesicht schleuderte sie das Ding auf jenen völlig unschuldigen Gent zu, traf aber eine alte Frau, die erstaunt dem Manöver zugeschaut hatte, genau in den schreckgeweiteten Mund. Das geschah wenige Zentimeter von dem bärtigen langen Fremden entfernt.
    Die alte Lady schluckte und würgte. Der Schreck mußte sie vollkommen durcheinander gebracht haben. Sie rang nach Luft, fuchtelte mit den Armen in der Gegend herum und wankte rückwärts. Dabei griff sie halt suchend um sich, erwischte den Riesenbart des Langen und ... hielt dieses edle „Gewächs" plötzlich in der Hand.
    „Raus! Wir haben ihn!" schrie Sommersprosse aus Leibeskräften und raste auch schon voraus.

    Die Jungen begriffen schnell; sie waren ja auf derartige unerwartete Vorkommnisse sozusagen eingespielt. Hinter ihnen stoben die Polizeibeamten her.
    Brian Sandwich hatte für ein paar Sekunden die Nerven verloren, als er so unerwartet „demaskiert" wurde. Aber dann nahm er die endlos langen Beine in die Hand. Doch das Pech schien ihn zu verfolgen. Der Strolch stolperte über eine Bananenschale. Ehe er wieder hochkam, waren ein halbes Dutzend Boys bereits über ihm, hingen wie die Kletten an seinen Ärmeln, Beinen, Füßen. Und dann kamen die Polizisten heran. Eine Handschelle klinkte um Brian Sandwichs Gelenke hörbar ein.
    Er machte ein ziemlich dummes Gesicht. Aber dann grinste er schon wieder: „Na ja, verdient hätt' ich's ja", murmelte er schulterzuckend.
    Die Geschichte Brian Sandwichs, des doppelten Hochstaplers, ging in jenen Tagen durch alle Zeitungen Amerikas. Man lachte sich halbtot darüber.
    Bei der Gerichtsverhandlung war der Tucsoner große Sitzungssaal bis zum Brechen voll. Dem Tramp wurden vor allem der durch die Jungen vom Bund vereitelte Betrugsversuch mit den Golduhren und die Sache mit den chinesischen Spielkarten zum Verhängnis.
    Da er noch nicht vorbestraft war und bisher ein, wenn auch in den letzten Jahren ziemlich

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