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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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mittelschwerer Bronchitis danieder lag, dann bin ich das gewesen, Jonny O'Mackenditz, jawoll, und als solcher stehe ich auch Ihnen gern zur Verfügung, Cowpuncher. Haben vielleicht daheim auf der Ranch eine Überraschung vor und benötigen dazu einige kleine Gesichtsverzierungen. Wenn ich bitten darf ...?"
    O Gott, hatte das Kerlchen ein Mundwerk. Brian Sandwich hatte sich zwar eine ganz andere Sache zurechtgelegt, aber nun legte ihm dieser Maskenbildner ja die Worte förmlich in den Mund.
    „So ist es", nickte Sandwich, „so ähnlich wenigstens. Für heute brauche nur ich alleine eine kleine ... Veränderung. Möchte nämlich meinen Boss damit überraschen, damit er uns zum Erntefest die Erlaubnis gibt, eine kleine Komödie aufzuführen. Wissen Sie, er ist an sich immer gegen so was. Im Herbst denken wir dann

    mit mindestens zwanzig Personen bei Ihnen aufzukreuzen, um uns alle maskieren zu lassen. Darum machen Sie Ihre Arbeit an mir ordentlich!"
    „Begreife, kapiere, verstehe", eiferte der kleine Perückenmeister und führte seinen Kunden in einen Nebenraum. Dort zog er aus ein paar Kartons graue, schwarze, rote, braune, blonde, ja, sogar grüne Bärte mit den zugehörigen Schnurrbärten, Augenbrauen und Wangenkoteletten hervor.
    Nach etwa zehn Minuten war Brian Sandwich fünfzehn Dollar los, trug aber dafür einen schönen dunkelbraunen Bart um sein Gesicht, daß er sich selber für einen Holzfäller halten konnte, der sich zwanzig Jahre lang nicht mehr in menschlicher Gesellschaft befunden hatte.
    Brian Sandwich konnte sich jetzt ruhig den Hut tief in den Nacken hängen, er sah weder dem falschen Gouverneur noch dem goldstrotzenden „General Mutax" mehr ähnlich.
    Dieses Bewußtsein verlieh ihm die alte Stärke und Sicherheit. Es reizte ihn geradezu, nun einmal in der Gegend des Polizeigebäudes herumzustrolchen. Vielleicht erfuhr er dabei den Stand der Fahndungsaktion und konnte sich dementsprechend einstellen.
    Sandwich gedachte mit dem Abendzug nach Phoenix weiterzureisen. Um diese Zeit vermuteten ihn die Häscher bestimmt nicht mehr im Stadtgebiet.

    Die wackeren Jungen vom Bund, die in ihrem motorisierten „D-Zug" gen Tucson ratterten, hatten unterwegs eine Reifenpanne. Sie bauten das Rad mit dem schadhaften Pneu schnell aus und das gebrauchsfertige Ersatzrad ein. Als sie damit fertig waren und wieder anfuhren, überholte sie ein Herr mit einem uralten Buik.
    Die Boys stutzten. Der Gent dort am Steuer trug Frack und Zylinder. Sollte der Hochstapler sich etwa dieses Auto gegriffen haben?
    Sommersprosse, der Pete am Steuer abgelöst hatte, gab Vollgas. Die anderen brauchten es ihm nicht erst noch zuzurufen. Der Gent im Frack war schon nach einem Kilometer überholt. Sommersprosse fuhr Ford und Anhänger, so daß sie beim Abbremsen schräg über der Straße als regelrechte Sperre standen.
    Enttäuschung malte sich auf allen Gesichtern. Der Mann im Frack war ein völlig unbeteiligter Fremder und sah dem falschen Gouverneur nicht im geringsten ähnlich.
    „Dumme Jungens, die nicht einmal richtig kutschieren können!" wetterte der andere, „da kommt man soeben von einer Beerdigung und erlebt beinahe gleich wieder eine Katastrophe. He, Boys, fahrt gefälligst anständig! Der Gent, den wir beerdigt haben, würde noch leben, wenn er nicht ein so wilder Rennfahrer gewesen wäre!"
    Pete klärte den Fremden rasch auf, während Sam den D-Zug an die rechte Straßenseite lenkte. Unter freundlichem Zuwinken fuhren beide Parteien wieder an.
    Von da ab ging die Reise glatt. Aber als sie in Tucson einfuhren, erlebten sie eine zweite Enttäuschung. Das war vor Connys Bar.

    Yerry Randers erkannte als erster den Gaul John Watsons, der immer noch zwischen den anderen am Haltebalken stand und auf Fliegen wartete, um sich ein wenig zu bewegen.
    „Wir haben ihn! Halten!" schrie Yerry. Die anderen blickten erstaunt auf.
    Die Bargäste staunten nicht wenig, als plötzlich von allen Seiten, vorne, hinten, durch die Fenster diese sonnengebräunten Buben herein geströmt kamen. Man sah es den Jungen sofort an, daß sie jemanden suchten.
    „Kein langer Gent im Frack hier gewesen, bitte?" schrie Bill Osborne.
    Einer der Gäste lachte: „Aha, ihr seid wohl aus Somerset und sucht euren falschen Gouverneur, wie? No, Boys, der Kerl ist leider hier nicht aufgekreuzt!"
    Noch rascher, als sie gekommen, verließen sie die Bar. Ohne Aufenthalt ging es nun bis zum Polizeigebäude.
    „Gut, daß ihr kommt", begrüßte sie Captain Turner.

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