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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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sagte Will jetzt, „wollen uns hier im Park auf 'ne Bank setzen. Wenn wir es schlau anfangen, sind wir morgen reiche Leute."  
      „Ich denke, du willst zum ,Tucson Star' und Extrablätter holen?"  
      „Quatsch! Jetzt handeln wir auf eigene Rechnung und Gefahr. Höre gut zu! Der Neger, der den Anschlag auf den Senator verüben wollte, ist spurlos verschwunden, okay? Er hat einen Mann niedergeschlagen und hat sich dann verdrückt."  
      „Hm —, und was hat das mit uns zu tun?"  
      „Moment! Du hast nun gesagt, der Neger auf dem Wagen der Eieruhrenfirma könnte derjenige sein, der versuchte, dem Senator den Garaus zu machen. Das ist das Ei des Columbus!" .  
      „Ich habe nicht gesagt, daß der Mann mit dem Attentäter identisch sei", verwahrte sich Charly, „ich dachte nur gerade an den Schwarzen von der Eieruhrenfabrik. Es war ein Zufall, daß ich das sagte, Will. Wir haben keinerlei Beweise dafür."  
      „No, haben wir vorläufig nicht, das is! mir klar. Wir könnten uns aber welche verschaffen. Auf diesen Gedanken ist nämlich noch keiner gekommen, Boy! Ein Attentäter verschwindet spurlos. Die Geheimpolice sucht ihn in der Menge, während der Mann sich frech auf dem Reklamewagen einer Eieruhrenfirma stellt. Ich sage dir,  
       
      Charly, so und nicht anders hat sich die Sache abgespielt."  
      „Wenn ich nur wüßte, woher ich ihn kenne", sagte Charly vor sich hin.  
      „Waas? Du kennst ihn? Wen? Doch wohl nicht den Attentäter?"  
      „No, den Neger vom Reklamewagen! Ich meine, ich kenne ihn nicht, aber dennoch kommt er mir so bekannt vor, daß ich meine, ihn schon irgendwo gesehen zu haben. Diese langen, an einen Gorilla erinnernden Arme, die dürre Gestalt, die großen Ohren . . ."  
      „Besinne dich, Charly", eiferte Will, „vielleicht fällt es dir ein. Vielleicht kommen wir so ein Stück weiter!"  
      Der Zeitungboy schüttelte den Kopf. No, er kam einfach nicht darauf. So langsam kribbelten ihm schon die Nerven, wenn er nur daran dachte, woher er den Kerl kannte.  
      „Wir wollen uns jetzt um die nötigen Beweise kümmern", sagte Will nach einer Pause. „Wie, denkst du, könnten wir das anstellen?"  
      „Ich denke überhaupt nicht daran", sagte Charly ernst, „sollen sich doch die Detektive darum kümmern. No, ich bin dafür, mein Geld mit ehrlicher Arbeit zu verdienen, Will. Werde jetzt meinen Platz an der Forsythe Street aufsuchen und damit Schluß!"  
      „Na, dann muß ich es eben alleine machen", grinste Will, „ich werde den Burschen schon finden."  
      „Ich an deiner Stelle, würde die Finger davonlassen", warnte Charly. „Weißt du, was dahinter steckt? So was ist nichts für Boys in unserem Alter."  
       
      „Hätte nicht gedacht, daß du so ein Feigling bist", höhnte Will. Er stand von der Bank auf und nahm sein Rad.  
      „Hat nichts mit Feigheit zu tun. Ich glaube nur nicht an Märchen! Hast du vergessen, was du heute morgen sagtest? Woher willst du wissen, daß die ganze Geschichte mit dem Attentäter nicht aufgebauscht wurde? Die Sensationsgier der Menschen treibt die Zeitungsleute immer weiter in den Dreck der Unwahrheit, Übertreibung und Sensationsmache. No, ich will mir die Finger nicht dreckig machen. Schlimm genug, daß wir den Kram unter die Leute bringen müssen."  
      Charly hatte sich in Eifer geredet. Es kam jetzt alles aus ihm heraus, woran er den ganzen Tag gedacht hatte. Will hörte schweigend zu.  
      „So long, boy", sagte er dann, „ich lasse die Finger auch davon. Hast mal wieder recht gehabt.'1  
      Charly saß allein auf der Bank im Park. Ihm wollte immer noch nicht einfallen, wer der Neger auf dem Balkon gewesen war.  
      •  
      „Meinen herzlichen Glückwunsch, lieber Carr", sagte im gleichen Augenblick Direktor Sandman zu seinem Reklamechef, „die Sache hat ganz ausgezeichnet geklappt. Wonderful, einfach wonderful! Der Einfall mit dem Neger war köstlich!"  
      „Das dachte ich zuerst auch, Boß! Aber es war leider eine Fehlspekulation." Der Reklamechef war keineswegs guter Laune. „Der Kerl ist nämlich kein Neger.  
       
      und doof kann er auch nicht sein, weil er sonst wohl schwerlich in Staatsdiensten stände."  
      „In was steht er?" Mr. Sandman sah Mr. Carr entgeistert an. „Ist das Ihr Ernst? Es ist kein Neger, und in Staatsdiensten steht der Mann auch noch? Sie, Carr, wenn Sie mir Schwierigkeiten machen, fliegen Sie in hohem Bogen hinaus. Ich habe Ihnen den

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