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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Auftrag gegeben, so zu handeln, daß kein Mensch uns der Lüge oder des Betruges verdächtigen kann!"  
      „Nur keine großen Töne, Boß!" Mr. Carr sagte das ganz freundlich. „Wie wäre es, wenn Sie mir erst einmal einen Whisky spendieren würden?"  
      „Wa — was ist d — d — das für ein Ton?" Der Direktor vergaß vor Staunen, Luft zu holen. Er lief rot an und glich jetzt einem abgebrühten Krebs. „Herr! Sie! Was erlauben Sie sich?"  
      „Allerhand, was? Nun, Sandmännchen, wir wollen uns nicht streiten. Ein schönes Sprichwort sagt: ,Mit gefangen, mit gehangen'! Glauben Sie nur nicht, daß Sie, wenn mal etwas von unseren Tricks herauskommt, alle Schuld auf mich allein schieben zu können. No, Boß, kommt gar nicht in Frage! In diesem Punkte hat Carr schon vorgesorgt."  
      „Genug! Sie haben recht, wir müssen zusammenhalten. Wenn man gegeneinander arbeitet, rügt man sich nur Schaden zu. Also, was schlagen Sie vor?"  
      „Ich? Nichts!" Mr. Carr zuckte mit den Schultern.  
      „Aber — ich meine — also, was ist das für ein Mann?" Der Direktor war ziemlich durcheinander.  
       
      „Es ist der Hilfssheriff von Somerset, einem kleinen Town am Red River."  
      „Nie gehört. Woher wissen Sie aber, daß er Untersheriff ist?"  
      „Geht aus seinen Papieren hervor." Carr warf Onkel Johns Dienstausweis auf den Schreibtisch. „Sogar mit Lichtbild, Boß. Sie können deutlich erkennen, daß es sich nicht um einen Neger handelt."  
      Mr. Sandman faßte den Ausweis mit spitzen Fingern an und hielt ihn sich unter die Augen. „John Watson, Untersheriff", las er laut. „Eine schöne Bescherung!" grollte er dann. „Der Kerl kann uns tolle Unannehmlichkeiten bereiten. Er muß verschwinden; sofort muß der Bursche verschwinden!"  
      „Daran habe ich auch schon gedacht." Der Reklamechef machte ein unbeteiligtes Gesicht und starrte gegen die Zimmerdecke.  
      „Sie werden das übernehmen, Carr. Lassen Sie den Mann sang- und klanglos verschwinden."  
      „Iiich? Ho, Boß, das kommt für mich nicht in Frage. Ich mache mir meine Hände nicht dreckig. Habe keine Lust, auf den Stuhl zu kommen."  
      „Ich habe ja nicht gesagt, daß Sie ihn umbringen sollen! Man kann auch einen Menschen beseitigen, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen."  
      „So? Na, davon habe ich noch nie etwas gehört. Wenn Sie das können, bitte! Ich kann es nicht. Sie machen sich zumindest der Freiheitsberaubung schuldig."  
      „Pappalapapp! Sie sind heute morgen störrisch wie ein alter Esel, Carr. Sagen Sie, was Sie haben wollen. Schnell, ich lasse mich nicht gerne erpressen." Der Fabrikdirektor lief aufgeregt im Office herum. Natürlich kannte er seinen Mitarbeiter. Dieser Reklamechef war genau der Typ, der — wie man so zu sagen pflegt — über Leichen geht.  
      „Wir verstehen uns ausgezeichnet", grinste Carr jetzt, „gut, ich lasse den Untersheriff von Somerset verschwinden. Sie zahlen mir dafür ein Honorar von tausend Dollar."  
      „Okay! Jetzt aber raus!" Mr. Sandman war kurz vor einem Tobsuchtsanfall. „Verschwinden Sie, Carr! Ich kann Sie nicht mehr sehen!"  
      „Warum diese Aufregung, Boß?" Carr grinste teuflisch. „Schließlich verdienen Sie durch meine Idee mit der Dreieinhalbminuten-Uhr Tausende! Sie wären schon längst pleite, wenn das nicht geklappt hätte."  
      „Rrraus!"  
      „So long, Boß!" Carr setzte sich den Hut auf und verließ das Office.  
      Direktor Sandman ließ sich stöhnend in seinen Sessel fallen. Eigentlich war er ja immer ein ehrlicher Geschäftsmann gewesen, sofern man in heutiger Zeit überhaupt noch von Ehrlichkeit sprechen kann, aber dann war es immer mehr mit seiner Fabrik bergab gegangen. Eieruhren waren dadurch, daß die Armbanduhren mit Sekundenzeiger aufkamen, lange überholt. So hatte er sich dann diesen Carr engagiert. Er nannte sich Reklamefachmann und hatte es ja auch wirklich fertiggebracht, den Umsatz zu heben. Aber mit welchen Mitteln!! — Direktor Sandman stöhnte schwer. Er schüttelte betrübt den Kopf und murmelte:  
      „Mit gefangen — mit gehangen!"  
      Aber das waren nicht die einzigen Aufregungen an diesem Morgen. Für den Dicken kam noch der schwerste Schlag! Das Telefon surrte. Sandman meldete sich.  
      „He, Boß", sagte die Stimme des Reklamechefs, „haben Sie schon das Extrablatt gelesen? Ist soeben herausgekommen. Auch das kann eine Bombenreklame für Sandman & Co. werden!"  
     

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