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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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entschuldigen Sie vielmals", bat Sam wohlerzogen und wollte sich dünnmachen.
    „Hast du den Joschy nicht draußen gesehen?" fragte der Müller. „Der Kerl hat sich um die Feuerung zu kümmern, scheint aber andere Dinge für wichtiger zu halten! Wenn er wieder auftaucht, soll er was erleben. Ich zahl's ihm heim!"
    „Hab ihn nirgends gesehen", entgegnete Sam und machte, daß er fortkam. —
    Auf der Wiese seitwärts des Hauses saß Milly und spielte mit einer Schachtel Streichhölzer. Sie strich eines nach dem anderen an. „He, großer Junge!" rief sie Sam zu. „Komm und hilf mir! Ich will ein ganz großes Feuer machen, krieg's aber nicht an."
    Sam nahm ihr die Streichhölzer weg. „Bist wohl verrückt geworden, kleine Kröte? Willst du etwa die Mühle anzünden? Wie kommst du überhaupt an die Streichhölzer? Wer hat dir erlaubt, damit zu spielen."

    „Niemand! Ich hab' sie aus der Küche genommen. Feuer brennt doch sehr lustig. Nun zünde mal rasch was an, Boy!"
    Sam wollte die Kleine auf andere Gedanken bringen. „Feuer anmachen kann ich nicht", behauptete er. „Dazu bin ich viel zu dumm!"
    „Siehst aber nicht so aus! Wo hast du denn die vieler. Sommersprossen her? Tun die nicht weh?"
    Sam lenkte auch von diesem Thema ab. „Sommersprossen sind schön, mußt du wissen, und wenn ich auch kein Feuer anzünden kann, so kann ich doch manches andere. Zum Beispiel Bären erwürgen und mit Wölfen kämpfen, das ist etwas für mich! Wo steckt denn euer Joschy, kleines Fräulein? Ich hätte gern ein paar Worte mit ihm gewechselt. Kannst du mir sagen, wo ich ihn finde?"
    „Hast du wirklich schon mal 'nen Bären erwürgt?" fragte die Kleine interessiert. „Einen ganz richtigen Bären? Oder meinst du bloß so 'nen Teddy zum Spielen?"
    Sam schnitt gehörig auf. „Einen? Dutzende, Mädel, Dutzende! Was meinst du, warum sie mich im Town den ,Bärentöter' nennen? Einmal, aber das ist schon ein paar Jahre her, da lebtest du noch gar nicht — also, ich sage dir, da hatten wir einen so kalten Winter, daß die Bären in ganzen Rudeln ins Town kamen. Sie hätten alle Somerseter aufgefressen, wenn ich sie nicht der Reihe nach erwürgt hätte. Wo steckt also Joschy?"
    „Ist nicht da! Weg! Erzähle doch weiter: wie war's nun mit den Wölfen?"

    „Da hab' ich mal oben im Gebirge — hm ja, ich erzähl' dir's gleich! Wo ging Joschy hin?"
    „Weg! Hatte die feinen Schuhe angezogen und guckte sich immerzu um, als er davonschlich. — Weißt du, ich glaube, der kommt nicht mehr wieder."
    „Hast du ihn aber auch wirklich gesehen? Oder erzählst du mir das bloß so?"
    „Ganz wirklich — ist doch klar! Ich sitz' schon die ganze Zeit hier im Grase und spiele mit den Streichhölzern. Er hat mich gar nicht bemerkt. Wie war's also mit den Wölfen? Erzähl schnell! Haben sie dich etwa gefressen?"
    „Dann wäre ich doch jetzt nicht hier! Einer hatte mein rechtes Bein bereits zwischen den Zähnen, und der andere hielt meinen linken Arm in der Schnauze."
    „Da hätte ich aber Angst gehabt!"
    „Keine Spur! Ich hab' nur einmal im Leben Angst gehabt — damals, als ich mit dem Löwen kämpfte und die Elefantenherde in die Flucht schlug. Aber das erzähl' ich dir später. Jetzt bye-bye!" Damit war er weg. —
    Die Witwe Poldi hatte den Brief an Senator Caine auf die Post getragen. Nun hätte sie eigentlich wieder nach Hause gehen und das Mittagessen kochen müssen. Aber sie war zu aufgeregt dazu; sie fürchtete, sie würde von innen her auseinander platzen, wenn sie nicht sofort jemandem erzählte, was sie vor zwei Stunden von Mr.

    Watson erfahren hatte. Also begab sie sich eiligst zur Witwe Neander, die im Gegensatz zu ihr lang und dürr, deren Mundwerk aber genau so gut in Ordnung war. Auch sie war, genau wie Mrs. Poldi, aus tiefstem Herzen über das Verhalten des Senators empört. Also gingen beide schnell bei Mrs. Overgrünn vorbei. Die war zwar keine Witwe, aber gut mit ihnen befreundet. Zu dreien suchten sie dann die Vorsitzende des Frauenbundes, Mrs. Amanda Butterfly, Gattin des Methodistenpredigers, auf. Diese war der Meinung, man müsse sofort zu Müller Givern gehen und ihm ins Gewissen reden. Auch ihr war einiges über die Behandlung zu Ohren gekommen, die Joschy von diesem zu erdulden hatte.
    Mr. Givern empfing die Damen mit sauersüßem Gesicht. Wenn nicht Mrs. Butterfly dabei gewesen wäre, würde er nicht so höflich gewesen sein. „Sie wollen gewiß zu meiner Frau!" sagte er hastig. „Sie ist in der Küche — bitte,

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