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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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losgedroschen."
    „Keine Sorge, Senior Sheriff! Die schlafen bereits. Gestern abend war hier doch ein großer Begrüßungsrummel, so 'ne richtige Fiesta, wie wir das in Mexiko nennen. Jetzt haben sie sich in ihren Wagen lang gemacht und pennen den Rausch aus. Sie hätten mal hören sollen, wie die Kerle sich brüsteten. Vor dem neuen Sheriff von Somerset hätten sie nicht für einen Cent Angst; das wäre ein ... Aber ich will die Beleidigungen lieber nicht wiederholen. Sonst werden Sie noch wütend, Senior Watson und richten hier ein Massaker an; und ich kann kein Blut sehen. — Übrigens stehen die Wagen auf der anderen Seite der Ranch. Wir haben es hier nur mit den Buden zu tun."
    Old John war trotz seiner Tapferkeit doch etwas bleich geworden, und Corner, Flowers und Jimmy, der Sheriff-Anwärter, ließen ein rhythmisches Zähneklappen hören. Nur Brent, der Draufgänger, verzagte nicht. Er zählte die Rummelbuden, die — sechs an der Zahl — in einer langen Reihe nebeneinander standen und den Anblick der Ranchgebäude verdeckten, und sagte dann ungestüm:
    „Also ran an den Feind! Müssen wir in das Wohnhaus eindringen, um die Gefangenen herauszuholen?"
    „Ach wo!" antwortete der Mexikaner schnell. „Es geht viel einfacher. Sehen Sie die Bude am Ende der Reihe dort? Sie ist verriegelt und hat kein Fenster. Darin sind die beiden Senores angekettet. Sie liegen auf dem Boden, man hat ein paar Lumpen darüber geworfen."
    „Komisch, komisch", bibberte Jimmy, „daß man die Gents so ganz ohne Wache gelassen hat. Das Ding stimmt doch nicht, Onkel John. Der Carlos sollte auch gar nicht allein zur Salem-Ranch kommen; sondern seine Spießrutenläufer aus Arizpe mitbringen. Ich glaube, wir beraten erst noch mal, sonst prasselt gleich eine Salve auf uns ein, und wir galoppieren in den ewigen

    Jagdgründen rum, ehe wir unser Frühstück verdaut haben."
    Aber der Onkel war jetzt nicht mehr zu halten. Er verhielt sein Pferd, sah sich mit Feldherrnblick um und kommandierte: „Absitzen! Wir binden die Pferde dort drüben an den einzelnen Baum und gehen dann gegen die Bude vor. Brent, du als stärkster übernimmst die Spitze und reißt die Riegel zurück. Dann geht Carlos rein und —"
    „Soll ich nicht lieber die Pferde bewachen?" fragte der junge Mexikaner zögernd. „Ich bin nicht so unerschrocken wie ihr, Senores."
    „Eine Pferdewache brauchen wir nicht", entschied Watson. „Die ganze Sache wird nur eine Minute dauern. Wir tragen Sugar und Smoky sofort ins Freie, entbinden sie und sprengen zum Town zurück. Brent, halte Carlos am Arm fest! Corner und Flowers, ihr zwei beide geht hinter Brent her! Dann kommt Jimmy, und ich dirigiere alles aus der Reservestellung — vom Feldherrnhügel aus sozusagen. Alles ist halb so wild, Gents! Habe schon schlimmere Sachen ausgefressen. Hehehe, hehehe!"
    Das Lachen klang keineswegs echt, und Jimmy, der Sargmacher und der Krämer hätten allzu gern den Gehorsam verweigert; aber vor lauter Aufregung versagte ihnen die Stimme. Alle saßen ab, die Pferde wurden am Straßenrand angebunden, die Reiter schritten auf die bezeichnete Bude zu, Brent schob die Riegel zurück, öffnete die Tür und — starrte in ein geisterhaftes Halbdunkel.

    „Hat keiner eine Taschenlampe?" flüsterte er. „Ich kann überhaupt nichts sehen."
    „Sicher habe ich eine!" rief Old John. „Nun geh erst mal richtig rein, Joe! Ihr anderen auch! Verdammte Bangbüxen! So, jetzt komme ich selbst. Knips! Das Licht ist an, und —"
    Der Kegel der Taschenlampe fiel auf einen kahlen Raum mit einem einfachen Bretterfußboden und Bretterwänden. Im Hintergrund lag etwas auf dem Boden — ein paar zerrissene Wagenplanen.
    „Darunter sind die Gefangenen verborgen", flüsterte Carlos. „Rufen Sie doch mal, Senor Watson!"
    „He Sugar! Smoky!" preßte Watson heraus. „Seid ihr hier! Wir —"
    Klack! Die Tür schlug zu. Und nochmals klack, klack! Die Riegel schlössen sich.
    „Verrat!" wimmerte Corner. „Wir sitzen in der Mausefalle!"
    Old John stieß einen Schrei aus, in dem sich Wut und Todesangst zu einem röchelnden Kreischen vereinten. Jimmy schluchzte laut auf. Brent fluchte. Flowers sank ächzend in die Knie und Carlos jammerte auf Spanisch. Der Fußboden aber setzte sich plötzlich in schwingende Bewegung, so daß die Überrumpelten hin und her taumelten und sich am anderen festhalten mußten.
    „Ein Erdbeben!" schrie Flowers. „Das fehlte uns gerade noch! Meine arme Frau! Wenn ich doch wieder erst bei ihr

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